Dienstag, Mai 14, 2024
StartJahr2021REVIEW | Rezension Brettspiel Khora

REVIEW | Rezension Brettspiel Khora

Das Brettspiel Khora konnte ich schon auf der Nürnberger Spielwarenmesse 2020 bewundern. Dort war das elegant und schlicht wirkende Brettspiel das erste Mal am Stand von IELLO angekündigt worden. Gut 18 Monate mussten wir dann noch auf Khora warten, bis wir es endlich ausprobieren konnten.

Wie mir das Spiel rund um die griechischen Stadtstarten gefallen hat?

Schaut selbst…


SPIELBESCHREIBUNG

Jeder Spieler erhält bei Khora ein eigenes Spieltableau, in dass er ein modulares individuelles Board für einen von sieben möglichen Stadtstaaten einfügt, die vorher zwischen den Spielern ausgelost werden. Das Board selbst umfasst auch noch drei Leisten auf denen wir uns im Laufe des Spiels in Wirtschaft, Kultur und Militär aufsteigen müssen. Dazu gibt es noch sieben Aktionsplättchen mit den Zahlen von 0 bis 6, 5 Errungenschaftsplättchen und ein paar Drachmen).

In die Mitte wird noch ein zentrales Board gelegt, welches in drei Bereiche aufgeteilt ist:

  • Leisten für Bürger, Steuern, Ruhm und Militär
  • Markerablage für den Wettlauf in fünf Bereichen (Errungenschaften)
  • Wissensmarkerbereich mit 36 Markern

Zudem erhält jeder Spieler noch fünf Politikkarten, von denen er eine behalten kann. Der Rest wird gedraftet, so dass wir am Ende wieder fünf Karten auf die Hand bekommen

Über neun Runden gehen wir durch sieben Phasen:

  1. Aufdecken einer Ereigniskarte, das (bis auf wenige Ausnahmen) in der sechsten Phase ausgeführt wird
  2. Einnahme von Steuern entsprechend seiner Stufe auf der „Eulen-Leiste“
  3. Dann würfeln wir unsere zwei (später ggf. auch drei) Würfel und wählen entsprechend der Ergebnisse zwei bis drei Aktionen entsprechend unserer Ergebnisse. Dabei dürfen wir das Würfelergebnis unterbieten oder mit einer Reduktion auf der Bürgerleiste anpassen.
  4. Dann werden die Aktionen von 0 bis 6 ausgeführt.
    Die Aktionen umfassen das Nehmen von Philosophiemarkern, Erwerb von Siegpunkten, Aufstockung der Bürgerleiste, Handel treiben (Geldeinnahme), Militäraktion und Erwerb von Wissensmarkern, Ausspielen einer Politikkarte gegen die Kosten sowie Fortschritt auf der individuellen Entwicklungsleiste (ist für jeden Stadtstaat individuell).
  5. Aufstieg auf einer der drei Fortschrittsleisten gegen Zahlung der jeweiligen Kosten
  6. Ereignisdurchführung
  7. Prüfung der Errungenschaften in den fünf Kategorien. Ist eine Errungenschaft von einem Spieler in einer Runde erreicht, steht sie den anderen in den folgenden Runden nicht mehr zur Verfügung.

Mittels der Philosophiemarker kann ich in drei der sieben Phasen bestimmte Boni auslösen.

Am Ende der neunten Runde werden die verschiedenen Siegpunkte kumuliert und der Sieger ermittelt.



AUTOR: Head Quarter Simulation Game Club ■ GRAFIKER: David Chapoulet, Jocelyn Millet
VERLAG: IELLO|HUCH! ■ ERSCHEINUNGSJAHR: 2021

spieler

2-4 Spieler

alter

ab 12 Jahren

zeit

ca. 75 Minuten

Spielregeln (ext. Link zu HUCH!)


SPIELGEFÜHL

Khora hat mich schon einmal wegen seines eleganten, aber schlichten Spielplans begeistert. Ist aber persönliche Geschmacksache, da ich dieses puristische sehr schätze. Andere mögen es für zu schlicht bewerten.

Dementsprechend kann man daraus schließen, dass das Khora etwas weniger thematisch ist. Auch wenn man über die Asymmetrie der Stadtstaaten versucht, die Historie ein wenig nachzubilden, haben wir dennoch eher ein abstraktes Brettspiel vor uns.

Das Spielmaterial mit den Doublelayerboards und den unterschiedlichen Holzfiguren wirkt in jedem Fall hochwertig, so dass es zusätzlich Spaß macht, das Spiel zu spielen.

Khora vereint verschiedene Mechanismen in sich: Engine Building, ein an ein Würfelergebnis gekoppelte Aktionsauswahl und ein wenig Ressourcenmanagement sowie das nicht zu unterschätzende Wettrennen um die Errungenschaften.

Es gibt verschiedene Arten Siegpunkte zu erzielen. Was das Spiel zusätzlich reizvoll macht, so dass es nicht die eine Strategie gibt. Dabei ist es schon wichtig, die Besonderheiten der jeweiligen Stadtstaaten zu berücksichtigen. Hierbei muss man sich auch rechtzeitig um entsprechende Wissensmarker bemühen, um die verschiedenen Entwicklungsstufen meistern zu können.

Während die ersten Runden in einem sehr schnellen Tempo ablaufen, wird es nach hinten heraus langsamer. Dennoch empfand ich die Downtime beim Brettspiel als angenehm kurz, da Teile der Phasen parallel verlaufen. Lediglich in der Aktionsphase ist die Reihenfolge hilfreich und auch zu beachten, um bei der Militäraktion an die entsprechenden Wissensmarker zu gelangen. Somit haben wir eine gute Mischung aus „Vor-sich-hin-Spielen“ und Interaktion in dem Spiel.

Ein wenig Glück kommt über die Würfel ins Spiel. Hier kann es schon einmal in die falsche Richtung gehen. Auch wenn man mittels der Bürgerleiste die Ergebnisse modifizieren kann.

Durch das modulare Spielmaterial (Stadtstaaten, Politikkarten, Ereigniskarten) aber auch die Würfelergebnisse verlaufen die einzelnen Partien in Khora unterschiedlich. Was ich für den Langspielreiz wichtig empfinde.

Auch die Anleitung ist gut und kompakt geschrieben und hat mit der Phasenbegleitung auf den Playerboards eine gute Lösung, um durch die einzelnen Runden des Brettspiels zu begleiten.


Zusammenfassung

Khora gehört für mich zu den besseren Kennerspielern des Jahrgang 2021/22. Schöne Verzahnung von verschiedenen Mechanismen gepaart mit einem eleganten puristischen Design ermöglicht uns über neun schnell zu spielende Runden eine gelungene Engine auszubauen.

Sehr elegant gelöst ist auch die Phasenleiste auf dem Tableau, die einen sehr gut durch jede Runde begleitet, so dass man auch nichts vergisst.

Dazu eine hohe Varianz in den einzelnen Partien.

  • schöne Verzahnung verschiedener Mechanismen
  • angenehme Spielzeit
  • hohe Varianz durch Spielmaterial – die Partien verlaufen immer wieder anders
  • verschiedene Möglichkeiten zu siegen.
  • ein gewisser Glücksfaktor bei den Würfel oder Karten ist nicht zu verleugnen.
  • Die Karten sind unterschiedlich stark

Aus meiner Spielerperspektive: Mit Khora hat Iello eines besseren Brettspiele des aktuellen Jahrgangs herausgebracht.

Gerde die Verzahnung der einzelnen Mechanismen, die unterschiedlichen Spielabläufe bei einer angenehmen Spielzeit lassen mich immer wieder gerne eine Partie Khora spielen. Bei sieben verschiedenen Stadtstaaten gibt es auch zusätzlichen Anreiz das Spiel hervorzuholen.

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