Duell am Nil
Imhotep – 2016 erschienen – spiele ich gerne. Daher war ich sehr gespannt auf das Duell. Auf der anderen Seite tue ich mich aber auch recht schwer bei Adaptionen von Spielen, denn in der Regel können sie nicht an das Original herankommen.
Und so war es dann auch auf dem Presseevent von Kosmos, dass ich mich in das Spiel habe hineintreiben lassen, denn optisch ist das Duell doch stark an dem großen Bruder angelehnt.
Doch dann… Ich weiß nicht, ob ihr das Gefühl kennt, wenn sich ein Spiel plötzlich zu euch öffnet und ihr etwas Besonderes an ihm entdeckt. Man richtet sich auf. Ist viel aufmerksamer. Und genau das passierte nach 3-4 Spielzügen.
So entwickelte sich Imhotep – Das Duell zu einem echten Duell mit richtig schönen taktischen Kniffen. Ich war sehr angetan.
Kleines Gewinnspiel: Da ich bei Facebook mit sieben Meilenstiefeln auf die 1.000 Follower zu gehen, verlose ich unter allen Followern ein Spiel Imhotep – Das Duell. Aktionsende ist der 22.10.2018
Das Spiel
Jeder Spieler hat vier Ortstafeln vor sich, auf denen er Plättchen mit Obelisken, Pyramiden (zwei verschiedene), Säulen (1-4 Säulen) und Grabkammern (nummeriert von 1-12) sammelt. Dazu gibt es in der Mitte einen Hafen mit 6 Schiffen, die an einem 3×3 Raster liegen, welche mit Arbeitern befüllt werden müssen. Die Schiffe haben jeweils drei Ladeplätze, die mit Bestandteilen der obigen Baustellen beladen sind. Dazu kommen noch Aktionsplättchen, mit denen ich mehrere Arbeiter einsetzen, Plättchen vertauschen etc. kann.
Abwechselnd setzen wir nun einen Arbeiter auf dem Raster ein. Alternativ können wir auch für die Entladung der Schiffe sorgen, wenn mindestens zwei Arbeiter (Farbe ist egal) in der Reihe oder Spalte davorstehen. In diesem Fall bekommt der Spieler mit dem ersten Arbeiter in der Reihen/Spalte das Ladegut, welches im Schiff auf dem ersten Ladeplatz liegt etc. Die Plättchen werden auf die Ortstafeln gelegt und die Schiffe neu beladen (ist dieses nicht mehr möglich, wird das Schiff entfernt). Die Aktionsplättchen sind die dritte Aktionsmöglichkeit. Im Zug können sie nur einmal ausgespielt werden, beeinflussen aber das Spielgeschehen.
Sobald das vorletzte Boot aus dem Hafen entfernt wurde, endet das Spiel und es gibt entsprechend der Angaben auf den Ortstafeln Siegpunkte. Dabei kann dieses Mal nur für die Mehrheit, für die besser ausgebaute Pyramide, Anzahl der Säulen auf den Plättchen oder zusammenhängenden Grabkammern sein.
Dazu gibt es noch eine B-Seite, die man entweder sortenrein oder auch gemischt spielen kann.
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Autor: Phil Walker-Harding • Grafiker: Claus Stephan • Verlag: Kosmos • Jahr: 2018
2 Spieler • ab 10 Jahren • ca. 30 Minuten
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Material
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 60 Liefer-Plättchen (12 Obelisken-Plättchen, 12 Pyramiden-Plättchen (6 dunkle und 6 helle), 12 Tempel-Plättchen (mit 1, 2, 3 oder 4 Symbolen darauf), 12 Grabkammer-Plättchen (mit den Zahlen 1–12), 12 Aktions-Plättchen (4 unterschiedliche Aktionen je 3x)), 2 x 4 Orts-Tafeln, 2 Obelisk-Tafeln, 2 Tempel-Tafeln, 2 Pyramiden-Tafeln, 2 Grabkammer-Tafeln, 2×4 Spielfiguren (je 4 in den 2 Spielerfarben: Schwarz und Weiß), 6 Boots-Plättchen (mit je 3 Ladeplätzen), 1 Hafen-Tableau (mit 1 Reserve-Feld, 9 Hafen-Feldern und 6 Anlegestellen)
Sehr schönes Material, was doch die Brücke zum Basisspiel gut schafft. Dabei aber dennoch einen eigenständigen Charakter behält.
Einstieg
Die Anleitung ist sehr ausführlich und leicht verständlich geschrieben. Das Spiel ist in wenigen Minuten startklar zum Spielen.
Spielgefühl
Wie schon oben beschrieben, erwartet man zunächst nicht so viel von Imhotep – Das Duell. Dabei hat es eine schöne taktische Tiefe ohne vom Spiel her sonderlich kompliziert zu sein. Im Gegenteil, der Zugang zum Spiel gelingt im Handumdrehen. Böse Zungen könnten von einem Tic Tac Toe-Einsetzmechanismus reden, aber dieses wird dem Spiel nicht gerecht.
Dabei ist es ein Belauern und Abwägen, wann und wo man seine Arbeiter einsetzt. Dabei kann man sich aufgrund der gleichzeitigen Spalten- wie Zeilenzugehörigkeit nie sicher sein, dass man den gedachten Spielzug auch durchgeführt bekommt. Zum einen kann der Gegner z.B. in einer Spalte etwas abräumen, in der man seinen Arbeiter für eine Zeile eigentlich startklar gemacht hat (und mit abgeräumt wird), zum anderen können sich plötzlich bessere Alternativen durch neu beladene Schiffe ergeben. Hierdurch entsteht eine hohe Interaktivität zwischen den beteiligten Spielern, die dem Spiel die spannende taktische Tiefe verleiht. Teileweise kann man den Gegner auch durch sein Handeln selbst dazu zwingen bestimmte Schiffe frühzeitige zu entladen oder entsprechend Arbeiter zu platzieren.
Klar gibt es durch das Ziehen der Plättchen einen gewissen Glücksfaktor. Jedoch kann man diesen durch das geschickte Einsetzen der Arbeiter beeinflussen bzw. durch die Aktionsplättchen sogar zu seinen Gunsten modellieren. Die Aktionsplättchen bilden zum Sieg eine wichtige Komponente, da im richtigen Moment eingesetzt, sie Vorteile gegenüber dem Mitspieler bringen.
Der ein oder andere mag die schönen Steine aus dem Basisspiel vermissen. Aber diese können aus nachvollziehbaren Gründen keine Verwendung im Duell finden.
Langzeitspaß
Hoher Langzeitspaß. Zum einen durch das kurzweilige und gute Spiel: eine Partie ist locker unter 30 Minuten gespielt – ruft nach einer Revanche. Zum anderen durch den modularen Aufbau der Plättchen an sich, aber auch durch die unterschiedlichen Ortstafeln kann man „verschiedene“ Partien von Imhotep – Das Duell spielen.
Gesamtbeurteilung 8/10
Wer im oberen Familien- bzw. im unteren Kennerspielbereich ein schnelles taktisches 2 Personenspiel sucht, ist bei Imhotep – Das Duell definitiv richtig. Mir gefällt es noch besser als das Basisspiel, auch wenn aus nachvollziehbaren Gründen im Duell keine Steine eingesetzt werden können.
Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu Kosmos)
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