Zum Jubiläum etwas besonders.
Man mag es kaum glauben, aber die Reise ins indische Großmogulreich von Inka und Markus Brand ist bereits das 100. Spiel des Autorenduos. Und das gerade einmal in 12 Jahren, denn in 2006 haben die beiden angefangen, erfolgreich Spiele zu kreieren.
Nun schicken uns die beiden Gummersbacher nach Indien. Genauer gesagt in die Zeit von Großmogul Shah Jahan, welcher auch das Taj Mahal erbaut hat. Und so machen wir uns auf den Weg und schippern über den Ganges, bauen an unserer Provinz und versuchen unseren Ruhm aber auch unser Reichtum zu mehren. Und hier ist es insbesondere wichtig, wenn man das Augenmerk auf beides legt, denn eine einseitige Strategie führt nur in den allerseltensten Fällen zum Sieg.
Also folgt mir nach Indien..
Das Spiel
Zielsetzung ist es, die beiden eigenen entgegengesetzt laufenden Marker für Ruhm und Geld begegnen zu lassen (natürlich als erster) und das Spiel zu gewinnen. Im Spiel gibt es zwei Zahlungsmittel: Würfel und Geld. Letzteres ist auch gleichzeitig ein Siegpunktmarker. Von den Würfeln gibt es vier verschiedene Farben im Spiel. Diese werden beim Erwerb gewürfelt und müssen bei bestimmten Aktionen zum Einsatz gebracht werden.
Reihum setzen die Spieler dazu ihre Arbeiter (zu Beginn 3, im Verlaufe des Spiels bis zu 5) ein. Dazu stehen den Spielern vier verschiedene Bereiche zur Verfügung:
- Steinbruch: Geld auf der Leiste bezahlen und farbige Würfel gegen ein entsprechend farbiges Plättchen aus der Auslage eintauschen. Das Plättchen wird anschließend auf dem Spielertableau abgelegt. Führt dieses zu einem Bonus (Weg von Palast zum Bonusfeld durchgehend), so wird der Bonus sofort genutzt
- Marktplatz: Wertung der Marktstände auf dem Spielertableau. Entweder eine Sorte in Abhängigkeit zu einem Würfel oder drei verschiedene Sorten. Wird auf der Geldleiste abgetragen
- Hafen: Je nach Würfeleinsatz wird das Schiff um 1-3 freie Felder nach vorne gesetzt und entsprechend der Bonus umgesetzt
- Palast: Im Palast gibt es entweder Würfelbeschaffungs- oder besondere Aktionsfelder, die ausgeführt werden.
In den beiden beiliegenden Varianten, können u.a. noch zusätzliche Marker eingesetzt werden.
Hat ein Spieler seine beiden entgegenlaufenden Marker „vereint“, so gewinnt er das Spiel.
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Autor: Markus und Inka Brand • Grafiker: Dennis Lohausen • Verlag: HUCH! • Jahr: 2017
2-4 Spieler • ab 12 Jahren • ca. 60-90 Minuten
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Material
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 1 doppelseitiger Spielplan (für 2 Spieler oder für 3 /4 Spieler), 4 Tableaus „Kali-Statue“, 4 Provinztableaus (beidseitig)48 Würfel (12 pro Farbe), 1 Startspielerelefant, 20 Marker (5 pro Farbe – je 4x Aufwertung und 1x Karma), 64 Provinzplättchen 4 mal 16), 30 Ertragsplättchen (8 weiße, 9 gelbe, 6 rote, 7 braune), 2 Abdeckplättchen (für das Spiel zu dritt), 8 Flussplättchen sowie pro Spielerfarbe: 6 Arbeiter, 1 Ruhmesmarker,1 Geldmarker, 1 Schiff und 1 Bonusmarker
Der Karton ist randvoll. Das Thema ist unverbraucht (auch wenn Agra gerade bei Quined Games herausgekommen ist) und graphisch wirklich sehr ansprechend umgesetzt. Beim Spiel kann man dann auch die vier abgegrenzten Aktionsbereiche nach Einführung gut ausmachen.
Einstieg
Der Einstieg ist alles andere als einfach. Der Plan wirkt auf den ersten Blick überladen und vielfältig sind die Aktionsmöglichkeiten. Allerdings ist es dann doch weit weniger kompliziert, wie es zunächst wirkt. Bitte nicht abschrecken lassen.
Aber wer kann das Spiel besser erklären, als die beiden Autoren selbst:
Spielgefühl
Wenn man sich dann das erste Mal mit Rajas of the Ganges vertraut gemacht hat, stellt man fest, dass sich das Spiel eigentlich locker und leicht spielen lässt.
Rajas ist gespickt mit vielen feinen Elementen und Boni, die man sich erspielen kann (z.B. auch auf der Geld- und Ruhmesleiste sowie auf dem eigenen Tableau). Da steckt viel Liebe im Detail. Dazu kommen die zwei-drei Mechanismen, die fein ineinander verwoben sind: Workerplacement, Würfel- wie auch Finanzmanagement. Denn gerade letzteres dient nicht nur der Darstellung von Siegpunkten, sondern auch der Finanzierung diverser Aktionen. Die gegenläufigen Siegpunktleisten machen das Spiel sehr transparent, so dass die Spieler wissen, wer vorne liegt und nicht noch durch verdeckte Punkte am Ende der eine oder andere Aha-Effekt erzielt wird.
Auch wenn der Würfel an sich im Vordergrund steht, ist das Glückselement überschaubar. Das liegt zum einen daran, dass man mit dem Karma ein ausgleichendes Element in das Spiel eingebracht hat, zum anderen aber auch, dass man sowohl hohe wie auch niedrige Augenzahlen nutzen kann bzw. muss. Von daher ist das Spiel nicht nur strategisch, sondern auch taktisch geprägt, da man sich sowohl auf seine Würfel, wie auch die Züge der anderen Mitspieler einrichten muss.
Auffällig ist auch die extreme Beschleunigung im Spiel. Hat man in den ersten drei-vier Runden das Gefühl, dass man nicht von der Stelle kommt, so verlaufen gerade die letzten Runden extrem schnell.
Rajas spielt sich in allen vier Konstellationen (2, 3 oder 4 Spieler) ähnlich gut, da man den Spielplan modular bzw. beidseitig spielbar gemacht hat. Zu zweit ist eine Partie sogar unter einer Stunde möglich.
In den meisten Partien war die Kombination aus hochwertigen Märkten und Marktfeld relativ stark. Hat ein Spieler diese Kombi gewählt und die anderen gehen nicht so drauf ein und halten dagegen, so kann das schon ein wenig „tödlich“ verlaufen. Allerdings kann man sich doch ein gegen diese Strategie wehren und z.B. den Startspieler wechseln.
Langzeitspaß
Rajas of the Ganges bietet durch den mit dem fixen Aufbau kombinierten modularen Elementen ein unterschiedliches Spielerlebnis je Partie. Gelungen finde ich, dass bereits zwei Erweiterungen dem Spiel beigefügt sind, welche dem Spiel nach den ersten Partien noch ein wenig mehr Schwung geben.
Daneben kann man das Spiel auch im fortgeschrittenen Stadium zügig spielen und die angepeilte Zeit im vier Personen Spiel einhalten. Hierdurch und durch den allgemeinen Spielspaß, macht Rajas zu einem Spiel, was ich durchaus noch häufiger spielen möchte.
Gesamtbeurteilung 8,5/10
Im Kennerspielbereich – dahin würde ich es trotz des etwas komplexen Einstiegs einsortieren – ist Rajas of the Ganges aktuell recht weit oben in diesem Jahrgang und definitiv eine Empfehlung von mir. An das Spiel dürfen sich aber auch gehobene Familienspieler herantrauen, denn es ist nicht so komplex – wie es ursprünglich den Anschein hat.
Einfach spielen!
Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu HUCH!)
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Gutes Spiel aber schade das es nie geliefert wurde. Hatte über ein Jahr darauf gewartet und hab es nachdem Freunde von mir es auch frustriert storniert haben auch storniert. Werde es auch nicht mehr kaufen, da ich das Geld in andere Projekte gesteckt habe und ich die Liefermoral des Verlages echt nicht gut finde. Zu lange warte Zeiten sorry Leute da kann das Spiel noch so gut sein aber irgend wann ist mal Schluss!
Hab stattdessen Wendake gekauft ist um Längen besser als Rajas. Was man nicht alles raus findet, wenn der eine nicht liefert 🙂