Donnerstag, April 18, 2024
StartJahr2021REVIEW | Rezension Brettspiel Meeple Land

REVIEW | Rezension Brettspiel Meeple Land

Vergnügungsparks lösen schon immer eine Faszination auf Menschen aus. Auch wenn man sie am Brettspieltisch konzipieren und besuchen kann. Daher ist Meeple Land auch mit gewissen Erwartungen bei mir gestartet.

Los gehts, wir bauen einen eigenen Park.


SPIELBESCHREIBUNG

In Meeple Land bauen wir über vier Runden unseren Vernügungspark. Wir haben dazu ein 6×7 Tableau. Zu Beginn einer jeden Runde erhalten wir einen Geldbetrag (der sich bis auf 0 in der letzten Runde reduziert).

Dann nehmen wir reihum ein Plättchen aus der Auslage und zahlen den entsprechenden Preis. Plättchen müssen angrenzend zu bereits gelegten Plättchen gelegt werden. Es gibt drei verschiedene Plättchentypen. Diese unterscheiden sich vor allem durch Größe, Preis wie auch Ertrag. Denn auf jedem Plättchen ist eine Attraktion abgebildet, die in einer Einnahmenphase Geld bringt. Einige Attraktionen bringen erst Geld, wenn entsprechende Anbauten am Park angelegt wurden.

Um nicht den Überblick für die spätere Siegpunktwertung zu verlieren, kann man sich die bereits erbauten Parks auf dem beiliegenden Wertungsblock ankreuzen.

Passe ich, kann ich mich für einen Bus mit Passagieren entscheiden und diese auf meinen Park setzen. Haben alle gepasst, gibt es Geld (Basiseinkommen sowie Geld aus dem Park) für die kommende Runde. Neuer Startspieler wird der Spieler mit dem wenigsten Geld. Zudem wird die Busauslage erneuert.

Nach vier Runden ist Schluss und die Auswertung erfolgt. Es gibt Punkte für die Anzahl der unterschiedlichen Parks, für die platzierten Besucher, aber auch Minuspunkte für traurige Besucher, die nicht in den Park gelassen wurden sowie Wege, die im Nirgendwo enden.

Einkaufen kann man auch Flächenerweiterungen für den Park.



AUTOR: Cyrille Allard, Frédéric Guérard ■ GRAFIKER: Tomasz Larek
VERLAG: Blue Orange|Asmodee ■ ERSCHEINUNGSJAHR: 2020|1

spieler

2-4 Spieler

alter

ab 10 Jahren

zeit

ca. 60 Minuten

Spielregeln (ext. Link zu Asmodee)


SPIELGEFÜHL

Meeple Land ist thematisch schön gemacht. Wir können auf der grünen Wiese unseren eigenen Park planen. Obwohl es weniger ein strategisches Spiel mit viel Überlegung und Planung, denn taktischer Natur ist, da wir nur auf die in der Auslage liegenden Parkteile zurückgreifen können.
Somit spielt auch ein gewisser Glücksfaktor eine Rolle.

Von der Grafik und Aufmachung erinnert es ein wenig an die PC Spiele der 90er Jahre wie Roller Coaster Tycoon, ohne deren Möglichkeiten abbilden zu können (wäre aber auch gar nicht möglich oder viel zu kleinteilig).

In der Plättchenauslage sind die Services nicht ganz unwichtig. Denn mit diesen werden teilweise lukrative Besucherplätze freigeschaltet. Versperren aber teilweise auch die Wege und sollten daher geschickt zwischen den Attraktionen eingeplant werden.

In jeder der Runden muss man sich rechtzeitig entscheiden, nicht nur die Plättchenauslage im Blick zu haben, sondern auch die Busse mit den potentiellen Besuchern. Diese müssen zu den eigenen Parks passen, um die Finanzierungsmöglichkeiten für die folgenden Runden aufrecht zu halten. Da kann ein frühzeitiges Passen schon nützlich sein.

Spätestens nach der dritten Runde kam das Spiel ein wenig ins Stocken. Viele Spieler hatten bereits eine bestimmte Anzahl an Parks. D.h. die Auslage verändert sich nur noch schleppend. Ja, man kann Parks auch doppelt bauen, diese bringen jedoch nur mehr Einnahmen, aber keine weiteren Punkte, denn die Attraktivität hat auch was mit den unterschiedlichen Fahrgeschäften zu tun. Hier fehlt mir die Regel, des Austausches der hintersten Reihe der drei ausliegenden Attraktionen, um eine größere Rotation in das Spiel zu bringen. Oder dass man gegen Abgabe von Geld 1-2 Plättchen herausnehmen und neu auffüllen darf. Das Problem trat vor allem häufiger in der Besetzung von zwei und drei Spielern auf.

Zu viert empfand ich die Downtime mit unter schon recht hoch. Als Einzelner muss man schon mal das ein oder andere Plättchen ausprobieren, um Wegenetze etc. zu optimieren.

Auf das Wegenetz muss man ebenfalls sehr gut aufpassen, denn hier lauern unliebsame Minuspunkte, wenn ein Weg im Nirvana endet.

Sollten mal nicht ausreichend Besucher für den Park vorhanden sein, kann ich über Werbemassnahmen an diese herankommen. Kostet aber auch eine Kleinigkeit.


Zusammenfassung

Meeple Land hat meine („zu“ hohen) Erwartungen nicht ganz erreichen können. Mit der Hausregel, des Abräumens eines Teils der Auslage, ist es besser.

In Summe ein schönes Familienspiel, bei dem es vor allem auf das Puzzeln und die Vorstellungskraft der Spielenden ankommt. Denn die Wege, Attraktionen sowie Services müssen zueinander passen.

Ein wenig Glück ist auch notwendig, um erfolgreich zu sein.

  • Schöne Ausstattung und Illustrationen. Passend für Familien mit Kindern.
  • Regeln sind verständlich
  • Taktisches Spielen möglich
  • Auslage wechselt zum Ende des Spiels nicht so häufig. Hier sollte man ggf. mit einer Hausregel spielen.
  • Glücksfaktor in der Auslage
  • Spiel bietet auf Dauer zu wenig Abechslung.

Aus meiner Spielerperspektive: Als Kennerspieler hätte ich mir natürlich eine größere Beeinflussbarkeit meiner Planungen gewünscht. Zu sehr ist man vom Glückselement der Auslage beeinflusst.

Zudem wirkt das Spiel nach einigen Partien zu repetitiv. Dennoch sollte man nicht ausser Acht lassen, dass es sich an Familienspieler richtet.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Most Popular

Recent Comments