Samstag, Mai 18, 2024
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REVIEW Faultier

Nach Fabelsaft ein weiteres Familienspiel: Faultier. Dabei ist das Faultier nicht das einzige Tier in diesem Spiel.

Elefanten, Ameisen, Krokodile, Giraffen, Adler, Hase, Esel, Delphin, Orang-Utang, Bergziege, Ameise sowie Einhorn und sogar der Mensch stehen zur Verfügung, um im Spiel auf verschiedenen Strecken voranzukommen.

Also dem Faultier. Denn das hat eigentlich keine Lust alleine zu laufen…


SPIELBESCHREIBUNG

Faultier ist ein Rennspiel, welches auf einem modularen Brett gespielt wird.

Mit unserem Faultier wollen wir 8 der 9 Bäume auf dem Spielplan erreichen und dort ein Blatt (in Form eines Markers) mitnehmen. Da Faultiere nicht die schnellsten sind, nutzen wir sechs andere Tiere, die auf dem Spielplan verteilt sind. Diese werden zu Beginn der Party aus verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten ausgesucht.

Jeder aktive Spieler führt die folgenden drei Schritte durch:

  • Tierkarten ziehen. Dieses müssen verschiedene Tiere sein
  • Ausspielen von Tierkarten einer Sorte, um die Tiere zu sich kommen und sich durch die Gegend tragen zu lassen. Dazu haben die Tiere (werden durch Holzmarker symbolisiert) verschiedene Fähigkeiten. Ein Adler kann sechs Felder weit fliegen, Ameisen werden zu Ameisenstraßen ausgelegt etc.
  • Check des Handkartenlimits

Dass ich an die obigen Punkte 1 und 3 keine festen Werte geschrieben habe, liegt daran, dass diese je nach Spielfortschritt unterschiedlich sind. So wird es im Laufe des Spiels schwerer sich fortzubewegen, weil man weniger Karten nachziehen darf bzw. das Handkartenlimit sinkt.

Jedoch können die Tiere nicht jede Geländeart betreten, von daher gilt es seine Spielzüge geschickt zu planen bzw. aufeinander abzustimmen, um möglichst Ressourcenschonend über das Brett zu kommen.

Das Spiel endet, sobald ein Spieler sein achtes Blatt eingesammelt hat. Die jeweilige Runde wird noch zu Ende gespielt.



AUTOR: Friedemann Friese ■ GRAFIKER: Harald Lieske
VERLAG: 2F Spiele ■ ERSCHEINUNGSJAHR: 2019

spieler

2-5 Spieler

alter

ab 8 Jahren

zeit

ca. 60 Minuten

Spielregeln (ext. Link zu 2F Spiele)


SPIELGEFÜHL

Faultier erinnert ein Stück weit an Elfenland und spielt sich doch anders. Aber durch die Grafiken entsteht der gleiche familiäre Wohlfühlfaktor.

Für ein Familienspiel könnte es dem ein oder anderen doch noch zu viele Infos sein. Durch die unterschiedlichen Tiere und die limitierten Tierkarten haben wir eine angenehme Interaktion im Spiel. Da kann es mitunter schon vorkommen, dass ich mir schön etwas zurechtgelegt habe und mein Mitspieler vereitelt den Zug, in dem er mir das Tier an die falsche Stelle lozt. Oder umgekehrt unbewusst mir voll in meine Karten spielt.

Allerdings ist es keine aktive Interaktivität des bewussten Wegnehmens, da man sonst einen Zug vergeuden würde und anderen als Steigbügelhalter dient.

Faultier lebt neben dem netten Mitnahmemechanismus von seiner Flexibilität. Die beiden Spielbretter sind modular miteinander kombinierbar. Zudem gibt es im Spiel 12 verschiedene Tiere, die in 64 Kombinationen unterschiedliche Spielverläufe bereithalten.

Die Tiere sind gut konzipiert und man kann im Kopfkino vieles sehr gut verankern, so dass der Blick in die Anleitung bzw. beiliegende Spielhilfe schon nach kurzer Zeit entfallen kann.

Sehr gelungen finde ich den zunehmenden Schwierigkeitsgrad. Somit gibt es kein Problem des Wegrennens des Führenden oder des permanenten Stärker Werdens, was man aus anderen Runden herauskennt. Das Spiel bleibt also bis zum Schluss spannend.

Von der Spielanzahl ist es auch schon ab zwei Spielern möglich, was mir aber nicht so gut gefallen hat, da man hier zu sehr vor sich hin spielt. Besser sollte man schon drei oder mehr Spieler sein. Dann kommt die Interaktion besser zum Tragen.

Die Downtime steigt mit zunehmender Spielerzahl, zumal man seine Züge nicht komplett vorplanen kann, da man von den Spielzügen (und somit Lage der Tiere) der Mitspieler abhängig ist. Aber ich empfand diese noch als ausreichend o.k.

In den weiteren Partien können die Spieler Scheiben der Startaufstellung selbst setzen. Dieses habe ich für nicht so glücklich empfunden und lieber auf die inzwischen sieben vorliegenden Szenarien (Hompage von 2F Spiele) zurückgegriffen.

Am Ende gehe ich noch einmal auf den Start von Faultier ein. Das Setzen der einzelnen Scheiben ist für ein lockeres Familienspiel schon aufwendig und verlangsamt den Start in das von seinen Regeln eigentlich schnell zu verstehende Spiel. Auch das Bekleben der Scheiben ist nicht so ohne.

Und ein letztes Mal gemeckert: Die Blätter sind sehr klein und fummelig. So gar nichts für meine Finger. Meine Kinder kamen damit besser zu recht.


Zusammenfassung

Faultier ist ein schönes Familienspiel am oberen Rand mit witzigem „Mitnahme“mechanismus. Auch wenn es nicht Dauergast auf meinem Spieltisch ist, mag ich es und bin weiteren Partien nicht abgeneigt. Dafür bietet es angenehme Abwechslung (Habe mir auch die Erweiterung zugelegt und genutzt).

Fans von Elfenland dürften in dieser Form noch einige interessante Neuheiten entdecken.

  • Angenehm hoher Interaktionsgrad
  • Kein Wegrennen des Ersten durch zunehmenden Schwierigkeitsgrad möglich. Dadurch bleiben die Partien bis zum Ende spannend.
  • Thematisch schön integrierte Tiere
  • Gute Spielregeln zum schnellen Einstieg
  • Es gibt nur eine vorgegebene Startaufstellung. Da wären mehrere direkt im Spiel und ohne den Umweg über die Homepage von 2F besser gewesen.
  • Administrationsphase zu Beginn des Spiels ist für ein Familienspiel schon etwas zu lang.
  • fummelige Blätter
  • und etwas nerviges Bekleben zum Start.

Aus meiner Spielerperspektive: Gelungenes Familienspiel. Dieses dürfte den ein oder anderen Vielspieler ebenfalls anlocken. Für die könnte das Spiel auf Dauer jedoch nichts Neues mehr bieten und zu wiederkehrend wirken.

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