Dienstag, März 19, 2024
StartJahr2019REVIEW Banana Bandido

REVIEW Banana Bandido

In 2018 hat der Mogel-Verlag mit Belratti aufhorchen lassen. Das Familienunternehmen gelang ein echt kultiges Kommunikationsspiel, welches in 2020 bei Repos unter neuem Namen neu aufgelegt werden wird.

Auch 2019 kam ein Kartenspiel heraus: Banana Bandido. Ganz anders, aber die Erwartungen nach dem Vorjahreserfolg entsprechend hoch.


SPIELBESCHREIBUNG

Jeder Spieler hat vier Aktionskarten vor sich (zunächst einmal verdreht), dazu werden vier Rewardkarten in die Mitte gelegt. Auf den Aktionskarten sind die Rundeneffekte, Symbole sowie die Kosten für (De-)aktivierung abgebildet.

Reihum durchlaufen die Spieler zwei Phasen:

  • Phase 1: Eine Rewardkarte ziehen und den Effekt der Vorder- und Rückseite in Form von Bananen und Stöcken aufnehmen. Ausnahme: Matsch-Bananen- (eine Karte eines Gegners wird zermalmt) sowie Arsch-Karte (gar keine Belohnung).
  • Phase 2: In dieser Phase kann man eigene Aktionskarten aktivieren, Effekte ausspielen und gegnerische Aktionskarten deaktivieren. Dabei kann man die Reihenfolge beliebig wählen. Zudem können fünf Bananen in einen Siegpunkt getauscht werden.

Effekte beinhalten Ressourcen, Klau von Ressourcen, Tausch von Ressourcen gegen Siegpunkte. Dazu kann man bestimmte Aktionskarten schützen.

Das Spiel endet nach fünf Siegpunkten. Alternativ können auch drei gesuchte Symbole erreicht werden.



AUTOR: Michael Loth ■ GRAFIKER: Michael Loth
VERLAG: Mogel Verlag ■ ERSCHEINUNGSJAHR: 2019

spieler

2-5 Spieler

alter

ab 9 Jahren

zeit

ca. 15-30 Minuten

Spielregeln (ext. Link zum Mogel-Verlag)


SPIELGEFÜHL

Zunächst einmal muss man sich davon befreien, dass Banana Bandido in die geistige Nachfolge von Belratti tritt. Das haben die Macher des Spiels aber auch nie behauptet. Ist aber dennoch sehr wichtig, da sonst eine zu hohe Erwartung im Raum steht.

Und so haben wir es mit einem lockerem – einfach zu spielendem – Ärgerspiel zu tun.

Die Rewardkarten sind ein schönes Zockelement. Jedoch muss man höllisch aufpassen, wenn man den Griff zu den lukrativen Karten wählt, denn es besteht die gehörige Chance auf die Nase zu fallen und die Arschkarte zu ziehen (und leer auszugehen). Mit der Matschbanane kann man den Mitspieler ärgern. Hier sollte man jedoch persönliche Motive nach hinten anstellen, da man sonst zu sehr zum Königsmacher mutiert.

Durch das Zocken kann man schon erahnen, dass in Banana Bandido auch eine gehörige Portion Glück implementiert ist, da man eben nicht weiß, was unterhalb der Rewardkarte an weiteren Belohnungen lauert. Matschbananen kommen recht häufig vor. Pavianhintern zweimal. Jedoch wird der Stapel der Rewardkarten in der Regel einmal neu gemischt.

Das Ausspielen der Charakterkarten hat den Vorteil, sich kurzfristig einen Vorteil zu verschaffen, jedoch läßt es die Mitspieler mehr wissen, über die zweite Möglichkeit des Spielbeendens. Daher sei dieses Mittel mit ein wenig Vorsicht zu genießen.

(Inter)aktion ist in Banana Bandido recht hoch. Wechselnde Koalitionen versuchen den jeweils Führenden mürbe zu machen, um ihm seine Aktionskarten abzunehmen und Matschbananen zwischen die Beine zu werfen. In der richtigen Truppe mit ein wenig Trash Talk kann da schon eine recht lustige Partie zustande kommen.

Dieses Gefühl im Spiel kommt immer mal wieder auf, aber eben nicht in jeder Gruppe und auch nicht über alle Spiele hinweg. Und dann ist Banana Bandido ein nettes, aber eben kein herausforderndes Spiel mehr.

Ebenfalls ist man sehr aktiv, was das Kartentauschen angeht. Dieses tun wir permanent und hat den ein oder anderen ziemlich gestört.

Das Spiel kann auch zu zweit gespielt werden, aber so richtig Spaß macht es mit vier und fünf Spielern, da ins Spiel doch einiges mehr an Chaos und hin und her kommt.


Zusammenfassung

Etwas chaotisches Ärgerspiel mit wechselnden Koalitionen. Ein gewisser Glücksfaktor sorgt in der richtigen Truppe für viel Unterhaltung am Spieltisch. In anderen Gruppen kam der gewünscht Unterhaltungseffekt dafür dann weniger auf.

Für einen Absacker zu lang.

  • Schöner Ärgerfaktor
  • Zocken und Koalitionenschmieden
  • schnell zu verstehen
  • Hoher Glücksfakto
  • es kommt auf die richtige Truppe an, sonst plätschert das Spiel so vor sich hin
  • viel Getausche von Karten
  • Für einen Absacker zu lange Spieldauer.

Aus meiner Spielerperspektive: Banana Bandido will unterhalten, aber nicht unbedingt spielerisch herausfordern.

Eine Partie zur Entspannung und zum „draufkloppen“ in der richtigen Truppe, mal hin und wieder ist o.k. In Summe bot sich in dem Spiel aber zu wenig Anspruch, dass ich es als Kennerspieler sehr häufig auf meinen Spieltisch bringen werde.

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