Samstag, April 20, 2024

BRIKKS

b-familieTetris heißt jetzt BRIKKS

Tetris bzw. Puzzeln war eines der In-Themen der SPIEL 2018. Und auch in 2019 geht es mit einigen neuen Spielen dieses Themas weiter. Eine der Neuheiten der letzten Messe in Essen ist BRIKKS vom In-Autor des Jahr 2018: Wolfgang Warsch.

Tetris selbst ist inzwischen 34 Jahre alt und ein Computerspielklassiker, welcher vom russischen Programmierers Alexei Paschitnow konzipiert wurde. Das Ganze geht auf eine Umsetzung von Pentomino als Computerspiel zurück. Der Reiz in der digitalen Welt ist weiter geblieben. Erst jetzt wurde das neue Tetris als Playstationspiel vorgestellt.

Auch in der analogen Welt scheint es einen gewissen Reiz an diesem Teilchenpuzzeln zu geben, wie die Vielzahl an Spielen belegt.


Das Spiel

Bei BRIKKS stehen den Spielern 24 „verschiedene“ virtuelle Puzzleteile zur Verfügung. Dazu hat jeder Spieler einen Zettel mit 11 Reihen und 10 Spalten. Auf dem Zettel sind zusätzlich noch farbige Kreise in dem 11×10 Raster abgebildet. Zusätzlich gibt es eine Sonderpunkt- und eine Energieleiste. Letztere wird gespeist durch das Überbauen der farbigen Kreise. Im einfachsten Schwierigkeitsgrad sind dieses mit gleichfarbigen Puzzleteilen zwei Einheiten, sonst eine Einheit.

Die Spieler würfeln reihum zwei Würfel und bestimmen über Zahl (W4) und Farbe (6 Farben) ein festes Puzzleteil. Dabei ist es einmalig möglich, die Würfel noch einmal zu würfeln. Gegen die Ausgabe von Energiepunkte kann ich in der ausgewürfelten Reihe ein Puzzleteil nach rechts oder links verschieben. Das dann ausgesuchte Puzzleteil zeichne ich in das Raster ein (dabei gelten die gleichen Regeln für das Einsetzen wie bei Tetris selbst). Gelingt es mir mit meinem Puzzleteil mehrere Reihen vollständig abzuschließen, kann ich 1-3 Kreuze auf der Sonderpunktleiste setzen. Diese wird ebenfalls über die Energiepunktleiste gespeist.

Kann oder will ich ein Puzzleteil nicht einsetzen, ist es möglich eine von drei Bomben einsetzen. Sollte ich diese jedoch nicht einsetzen, bringen sie am Spielende Siegpunkte.

Das Spiel endet, sobald alle Spieler passen müssen, da sie kein Puzzleteil mehr in ihr Raster unterbringen.

Dann werden alle Reihen ausgewertet. Aber der sechsten Reihe werden die Punkte verdoppelt und die oberste und letzte Reihe gibt noch einmal den vierfachen Wert. Dieser richtet sich danach, wie viele der 10 Felder ich ausfüllen konnte: alle Felder: 5SP – 9 Felder: 2SP  – 8 Felder: 1SP

Dazu gibt es die Punkte von der Sonderpunktleiste, den nicht genutzten Bomben sowie je 2 nicht genutzte Energiefelder bringen ebenfalls einen weiteren Siegpunkt.

Bzgl. des Überbauens der farbigen Kreise kann der Schwierigkeitsgrad im Spiel noch einmal individuell angepasst werden.


Autor: Wolfgang Warsch • Grafiker: Anne Pätzke
Verlag: Schmidt Spiele • Jahr: 2018

spieler1-4 Spieler • alterab 8 Jahren • zeitca. 20-30 Minuten

Spielregeln (ext. Link zu Schmidt Spiele)


Spielgefühl

Klein aber fein ist die Überschrift der Reihe aus dem Hause Schmidt, in der bislang Ganz schön clever und Noch mal! erschienen sind. Der Zugang zu BRIKKS verläuft ähnlich schnell. Wenn auch das düstere und vollgestopfte Layout der Anleitung eher etwas abschreckend wirkt.

Über das Aussuchen des ersten individuellen Blocks zu Beginn gibt es unterschiedliche Startvoraussetzungen, so dass ein pures „Nachbauen“ nicht möglich ist.

BRIKKS spielt sich angenehm schnell, da man nicht so intensive Überlegungen anstellen muss. Dennoch ist es kniffelig, da von den getroffenen Entscheidungen, späterer Einbau abhängig ist. Die Energiepunkte helfen dabei mögliche Teile zu drehen oder behilflich zu sein, ein individuelles Teil zu nehmen, wenn man mehrere Reihen auf einmal dicht machen möchte, was zu Fortschritt auf der Sonderpunktleiste führt. Nicht unwichtig!

Ein wenig bequatschen des Gegners gehört für mich zum Spiel dazu, denn da wird sonst so manch unliebsame Entscheidung bzgl. des Neuwürfelns getroffen.

Was mir nicht so gut gefällt ist die überdurchschnittliche Belohnung der Erfüllung der obersten Reihe mit dem Faktor x4. Schaffe ich dieses und werde mit 20 Siegpunkten belohnt, so habe ich in der Regel auch das Spiel gewonnen, da der Faktor 4 sehr stark ist. Des Weiteren bin ich mit den verschiedenen Schwierigkeitsgraden nicht sonderlich warm geworden, da mit zunehmendem Schwierigkeitsgrad der Glücksfaktor weiter ansteigt.

BRIKKS ist halt ein Würfelspiel im klassischen Sinn und der Glücksfaktor einfach vorhanden. Auch wenn ich über die Energiepunktleiste und Bomben einige Puffer zur Verfügung habe, ist es gerade zum Schluss schon ein wenig glücksbehaftet. Da muss ich mich in meiner Spielweise entscheiden, ob ich eher risikoavers oder -freudig unterwegs bin. Letzteres kann dann auch mal ganz nach hinten gehen, während der Sieg mit einer weniger risikofreudigen Ausrichtung unwahrscheinlich ist.

Da man an jedem Zug beteiligt ist, spielt sich BRIKKS in allen Spieleranzahlen gleich gut. Auch die Solovariante hat mir gut gefallen.

Überhaupt nicht verstanden habe ich, warum man auf dem Block nicht noch eine Punktezählleiste untergebracht hat. Diese fehlt komplett. Somit trägt man seine Zahlen auf dunklem Untergrund zusammen.


Kurzfazit: BRIKKS gibt das Tetrisgefühl relativ gut wieder. Auch wenn Tetris selbst von der Schnelligkeit der Entscheidungen lebt, kann BRIKKS ganz gut mithalten, wenn die Spieler nicht endlos grübeln. Im Vergleich zu den anderen beiden Klein aber Fein-Spielen hat mich das Feuer nicht ganz so gepackt, messe ich es am Wiederspielreiz. Auch wenn ich einer Partie nicht abgeneigt bin.

  • Schnell erklärt und für Zwischendurch gut geeignet.
  • gutes Tetrisgefühl
  • Spielgefühl in allen Besetzungen gleich gut.
  • minimale bis keine Downtime vorhanden

  • Die Vierfachpunkte sind am Ende komplett unnötig und tun dem Spiel nicht gut
  • Ich verstehe den Ansatz der Schwierigkeitsgrade, jedoch führt dieses eher in den Bereich mehr oder weniger Glück
  • Anleitung nicht sehr einladend
  • Warum gibt es auf dem Block keinen Bereich, auf dem man die Siegpunkte zusammenfasst / berechnet (z.B. rechter Rand)

BRIKKS ist ein Spiel was man gerne immer mal wieder einstreuen kann. Der angedachte höhere Schwierigkeitsgrad ist für mich aber nicht so gelungen. Da dieses den Glücksfaktor und nicht den spielerischen Anspruch an den Spieler in die Höhe schraubt.

Der Suchtfaktor wie bei Ganz schön clever hat sich jedoch nicht eingestellt. Dafür dauern die Partien dann doch etwas länger. BRIKKS ist eindeutiger an dem Familienspieler ausgerichtet.

 


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