Montag, Dezember 16, 2024
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Review Draftosaurus

Über die kleinen Holzmeeple von Draftosaurus bin ich schon in Nürnberg gestolpert. Habe das Spiel aber dann doch wieder aus Augen verloren. Dann in Berlin wiedergesehen und einfach gekauft. Was sich imnachhinein als gut herausstellte, denn das Spiel war am Sonntag ausverkauft.

Was erwartet den Spieler? Nun, wir draften Saurier, so steht es schon im Namen. Nur, dass die Saurier – zu kleinen hölzernen Meeplen geschrumpft – zu sechst in eine Hand passen und von dort reihum herumgereicht werden.

Ihren finalen Platz finden sie bei jeder Phase des Spiels im neuen Dino-Zoo. Dort freuen sie sich in Pärchen, Rudeln aber auch in unterschiedlichen Konstellationen aufzutreten und seinem Besitzer am Ende Siegpunkte zu bescheren.

Draftosaurus war / ist das In-Spiel der Berlin Con 2019. Das Spiel ist erschienen bei Ankama und wurde in deutscher Sprache von Board Game Box lokalisiert.


SPIELBESCHREIBUNG

Von den Sauriern werden je Gattung 2-mal Spieleranzahl in einen Beutel getan. Dazu bekommt jeder Spieler noch einen Zooplan vor sich.

Zu Beginn einer jeden Runde (es gibt insgesamt 2), ziehen sich alle Spieler 6 Saurier aus dem Beutel. Von diesen suchen sich die Spieler einen aus und reichen die verbliebenen an ihren linken Nachbarn weiter. Den Saurier platzieren wir in unserem Zoo. Dabei müssen wir die Anweisungen des vorher geworfenen Würfels (Ausnahme: aktiver Spieler) Folge leisten. Als Gehege stehen (in Kombination mit dem Würfelergebnis): ein Platz für nur gleichartige, für nur verschiedene, für Pärchen, für genau drei sowie für die Mehrheit einer Sauriergattung und den Einzelgänger in eurem Zoo zur Verfügung. T-Rex werden am Ende je mit einem Sonderpunkt belohnt. Dazu kann man den Saurier für einen Siegpunkt jederzeit in den Fluß setzen.

Nach dem Platzieren der 12 Saurier findet die Auswertung der Gehege statt und der Sieger steht fest. Das war es schon.

Dazu gibt es noch eine Rückseite des Zooplans, die etwas komplexer zu spielen ist.

Sommerplan


AUTOR: Antoine Bauza, Corentin Lebrat, Ludovic Maublanc, Théo Rivière ■ GRAFIKER: Jiahui Eva Gao, Vipin Alex Jacob
VERLAG: Ankama | Board Game Box ■ ERSCHEINUNGSJAHR: 2019

spieler

2-5 Spieler

alter

ab 8 Jahren

zeit

ca. 15 Minuten

Spielregeln (ext. Link zu BGG)


SPIELGEFÜHL

Irgendwie putzig die kleinen Saurier. Die Meeple sehen total klasse aus und nach dem Auspacken beginnt das Raten der Gattungen. T-Rex, Stegosaurus, Triceratopos und Brachosaurus glaube ich erkannt zu haben. Grün könnte der Parasaurus sein. Aber bei orange bin ich mir nicht sicher. Ich tippe inzwischen auf den Spinosaurus (Hinweise gerne in den Kommentar). Ihr seht, es wäre schön gewesen, wenn man die Saurier noch kurz erklärt bekommen hätte.

Die Dinosaurierschar aus Draftosaurus

Auch ist es nicht gerade einfach an die Kerle heranzukommen. Dazu hat sich der Hersteller einen viel zu engen Sack (na Beutelchen würde besser passen) zum Nachziehen bereitzulegen. Da passen ja noch nicht einmal Kinderhände richtig hinein. Hier muss man dringend Abhilfe schaffen.

Das soll es aber schon fast mit den negativen Punkten gewesen sein. Draftosaurus erklärt sich sehr schnell und spielt sich fast noch schneller. Also perfekt, um das Spiel zu Freunden mitzunehmen.

Dabei bietet es eine angenehme Tiefe. Durch den Effekt des Meepledraftings ergibt sich das Bild für die einzelnen Spieler erst nach und nach im Spiel. Mit fortschreitender Saurieranzahl kann man seine Planungen auch viel besser abstimmen. Jedoch darf man nicht vergessen, welchen Beeinflussungseffekt man auf die anderen Spieler durch die eigenen gesetzten Meeplefarben hat.

Natürlich ist bei Draftosaurus ein gewisser Glücksfaktor vorhanden. Nicht immer kommen die „richtigen“ Farben zu rechten Zeit. Aber der ist absolut nicht störend. Im Zweifel muss man sich eben umstellen. Und bei der kurzen Spielzeit ist eine zweite Partie schnell gespielt.

Draftosaurus spielt sich am besten mit 3 bis 5 Spielern (gute Anpassung durch die Meepleanzahl). Zu zweit hat es mir nicht ganz so gut gefallen. Das Alter würde ich wahrscheinlich auf 10 Jahre hochsetzen, damit die Kinder konkurrenzfähig mitspielen können.

Auch der Langzeitreiz ist bei auch nach einer zweistelligen Zahl an Partien weiterhin gegeben. Könnte gleich wieder.

Der zu enge Beutel

Zusammenfassung

Absolute Empfehlung für Familienspieler oder jene, die ein locker leichtes taktisches Spiel mit Draftingmechanismus spielen wollen. Nur der zu enge Beutel stört. Aber ansonsten Top!

  • Sehr schnell erklärt
  • extrem kurzweilig
  • schöne taktische Tiefe
  • Rückseite mit erhöhter Schwierigkeit
  • zu kleiner Beutel. Da passt man einfach nicht mit seinen Fingern hinein.
  • Den Saurier lastet ein leichter Geruch an.

Aus meiner Spielerperspektive: Auch wenn das Spiel eher für den Familienspieler ist, habe ich sehr viele Kennerspieler erlebt, die an dem Spiel mindestens die gleiche Freude hatten. Angenehmer Absacker oder Spieleröffner. Schöne taktische Spieltiefe. Sollte man sich in seine Sammlung packen.

Winterplan – etwas komplexer

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