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Brettspielbox – Interview Tim Schleimer

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Seit Oktober schreibt auch Tim in der Brettspielbox.

Tim war mit seinem Brettspieltisch Anfang des Jahres 2020 schon einmal hier auf dem Blog vertreten, hier sind seine Fragen und die dazugehörigen Antworten.

Seit ein paar Wochen schreibst du auch auf der Brettspielbox. Wie ist es dazu gekommen und was ist deine Motivation?

Gekommen bin ich dazu über die Freundschaft mit dir, Christoph. Ich freue mich darüber mich in der Brettspielszene engagieren zu können und du bist so freundlich, mir das zu ermöglichen.

Ich habe durch das Hobby schon so viele großartige Menschen kennenlernen dürfen und das motiviert einfach noch tiefer einzusteigen und sich zu beteiligen und im besten Fall noch mehr tolle Menschen kennenzulernen.

Erzähl uns etwas über dich: Woher kommst du, was machst du und wie bist du zum Spielen gekommen? Seit wann betreibst du das Hobby?

Es fällt mir immer sehr schwer auf die Frage zu antworten, woher ich komme. Ich habe schon in vielen verschiedenen Orten in mehreren Ländern gewohnt. Aktuell wohne ich mit meiner Frau in der Türkei. Ich arbeite im breiten Feld der IT-Sicherheit. Da gibt es überall genug zu tun.

Angefangen mit dem Spielen habe ich erst nach dem Studium 2013. Dort habe ich auf einem Lehrgang einen Brettspieler kennengelernt. Er hat mir Dominion gezeigt. Ich kannte es, denn meine Frau hatte es schon bevor wir uns überhaupt kannten, gekauft und ich habe es 1-2-mal gespielt. Aber während des Studiums ist es dann in Vergessenheit geraten und in ihrer Wohnung im Keller verstaubt. Erst auf diesem Lehrgang habe ich dann richtig Spaß dabeigehabt und mich daran erinnert, dass Dominion ja auch bei uns im Keller liegt.

Dann habe ich auch andere Klassiker kennen und schätzen gelernt, so wie Thurn und Taxis, Stone Age und Agricola. Sogar Mage Knight haben wir gespielt.

Wir habe drei Monate lang jede freie Minute gespielt und am Wochenende habe ich einen Teil dieser Leidenschaft auch mit nach Hause gebracht. Im darauffolgenden Jahr war ich mit meiner Frau auch das erste Mal auf der SPIEL in Essen. Komplett unvorbereitet wurden wir von den ganzen Eindrücken vollkommen erschlagen. Spätestens dann war uns beiden klar, dass wir tiefer in dieses Hobby eindringen wollen.

Welche Art von Spielen (Genre, Schwierigkeitsgrad) magst du gerne? Was sind deine Lieblingsspiele?

Ich spiele gerne in vielen verschiedenen Gruppen und passe mich bzgl. Genre und Schwierigkeitsgrad an. So kommt bei mir wirklich fast alles auf den Tisch und ich spiele auch fast alles gerne. Am meisten freue ich mich aber, wenn ich ein komplexes Eurogame spielen kann. Demzufolge finden sich meine Lieblingsspiele auch alle in dieser Kategorie wieder.

Auf Nummer 1 steht ganz klar Concordia. Das habe ich auf meiner ersten SPIEL gespielt und war sofort begeistert. Auch recht weit oben bei mir sind Great Western Trail, Gaia Project und Ein Fest für Odin. Bonfire natürlich auch, aber das wäre wohl nicht ganz fair, weil ich bei in der Entwicklung mit beteiligt war.

Aktuell spielt sich Arche Nova immer höher in meiner Liste.

Hast du auch einen oder mehrere Lieblingsautoren?

Natürlich die Autoren meiner Lieblingsspiele 😉

Am liebsten mag ich die, die ich persönlich kennenlernen durfte, dann ist es mehr als nur ein Name. Trotzdem gibt es einige Autoren, dessen Spiele ich mir immer anschaue. Dazu gehören z.B. Alexander Pfister, Daniele Tascini und Jamey Stegmaier.

Das heißt aber nicht, dass ich jedes Spiel dieser Autoren gut finde oder sogar gleich kaufe. Vielmehr ist es dann einer von ggf. vielen Gründen, dass ich da mal genauer hinsehe.

Welche fünf neuen Spiele haben dir im Jahr 2021 am besten gefallen?

Ich antworte mal mit Spielen, die ich im Jahr 2021 entdeckt habe, auch wenn die schon früher erschienen sind.

  • Arche Nova muss definitiv in die Liste. Seit der diesjährigen SPIEL bringe ich in dieser Komplexitätsklasse kaum was anderes auf den Tisch, und immer wieder entdecke ich was Neues. Die Herausforderung bleibt frisch und mit der Erfahrung macht es sogar noch mehr Spaß, weil man Möglichkeiten sieht, die man vorher nicht wahrgenommen hat.
  • Pandemic Legacy Season 0 habe ich mit meiner Frau durchgespielt. Wir waren auf Wohnungssuche hier in der Türkei und mussten aber aufgrund der lokalen COVID Regularien am Wochenende im Hotel bleiben. SO haben wir die ganze Kampagne an dem einem Wochenende durchgespielt und hatten eine super Zeit.
  • Ein Spiel was ich leider nur online gespielt habe, mich aber sofort begeistert hat, ist Beyond the Sun. Auch wenn ich es optisch nicht sehr ansprechend finde, bin ich sehr froh um die Online-Umsetzung. Ich habe es mir dann auch zur SPIEL gekauft, weil es mir so gut gefallen hat.
  • Neu entdeckt habe ich dieses Jahr Arler Erde. Es steht schon etwas länger im Schrank, aber ich bin noch nie dazu gekommen es zu spielen. Diesen Sommer war es dann so weit und es hat mir sehr viel Spaß gemacht.
  • Ok hier muss ich ein bisschen schummeln, aber ein riesen Highlight dieses Jahr war für mich die Veröffentlichung der App zu Concordia. Dass mein Lieblingsspiel nun endlich eine Appumsetzung bekommt, hat mich riesig gefreut. Ich hoffe die ganzen Erweiterungen folgen bald. Angekündigt sind sie ja schon.

Du bist auch als Autor unterwegs und hast mit Stefan Feld zusammen die Erweiterung zu Bonfire kreiert. Wie ist es dazu gekommen und was macht die am Entwickeln von Spielen Spaß?

Ich hatte das große Glück über einen gemeinsamen Freund Ralph Bruhn, den Inhaber von Hall Games, kennen lernen zu dürfen. Er hat zu der Zeit Testspieler für den damaligen Streifenmanager, also heute Bonfire, gesucht. Das war das erste Mal, dass ich beim Testen von Spielen involviert war, aber es hat mir riesigen Spaß gemacht.

Als sich Bonfire gut verkauft hat, habe ich Ralph gefragt, was er den von Erweiterungen halt. Ein paar Ideen hatte ich auch schon und so habe ich dann auch Stefan kennenlernen dürfen. Tatsächlich mussten wir gar nicht so lange daran arbeiten und die Erweiterung wäre auch zur SPIEL fertig gewesen, wenn es keine Produktionsprobleme gegeben hätte. Aber damit waren wir ja nicht allein.

Die ganze Entwicklung hat richtig viel Spaß gemacht. Vor allem die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Menschen. Ralph, Stefan und auch Dennis Lohausen sind großartige Persönlichkeiten und mit Ihnen ein Projekt zu betreuen war einfach einmalig, Wer etwas mehr darüber erfahren möchte kann gerne auf die Seite vom Pegasus Verlag schauen. Da wird demnächst ein Interview mit uns vieren veröffentlicht.

Du warst ja schon mal vor knapp einem Jahr mit deinem Brettspieltisch in der Brettspielbox. Bist du mit deinem eigenen Werk immer noch zufrieden? Und was war das Besondere an der Entwicklung des Tisches?

Und ob! Ich kann mir nicht mehr vorstellen, ohne zu spielen. Naja, das stimmt nicht ganz, immerhin spiele ich natürlich auch auswärts aber So ein Brettspieltisch wertet das Erlebnis schon auf. Das besondere beim Selbstbau ist, dass du alles selbst aussuchen kannst, Design, Funktionalität und Zubehör.

Auf der diesjährigen SPIEL waren auch viele Tischhersteller. Ich bin tatsächlich rumgegangen und habe mir die ganzen Modelle angeschaut mit der Frage im Kopf: Haben die etwas besser gemacht? Und war sehr glücklich am Ende festzustellen, dass ich nichts gefunden habe.

Dann wusste ich, dass sich die ganze Arbeit gelohnt hat.

Gibt es noch etwas was du uns über dich erzählen magst?

Meine Präferierte Spielerzahl ist zu zweit. Wenn ich in die Statistik schaue, sind das ca. 50% meiner gespielten Partien. Das ist oft mit meiner Frau zusammen oder auch mit Freunden – zurzeit eher online.

Das ist vielleicht zur Einordung meiner Bewertungen noch ganz interessant.

Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich mich sehr darüber freue, hier bei dir mitwirken zu dürfen.


Wer das Interview mit Carina noch nicht gelesen hat, kann dieses hier nachholen.

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