Edles Streckebauen …
GESAMTNOTE: 8,7
Material: 09 • Einstieg: 09
Spielgefühl: 08 • Langzeitspaß: 08
Das Spiel
… und ein tolles Spiel mit sehr tollem Material. Zum Spiel: Wir sind Eisenbahner und treten in den Wettstreit mit unseren Mitspielern möglichst viele lukrative Strecken in Nordamerika miteinander zu verbinden. Lukrativ sind insbesondere lange Strecken, da diese die meisten Punkte bringen, aber auch schwerer zu schaffen sind. Eine Strecke besteht dabei aus mehreren Teilstrecken, welche ich mir jeweils über Zugkarten erschließen kann. Dazu habe ich zum Beginn eines Zuges die Wahl zwischen Karten ziehen (es gibt neun verschiedene Farben; darunter auch eine Lokomotive als Joker), Karten ausspielen (hierzu spiele ich je nach Streckenlänge 1-6 gleichfarbige Karten aus; teilweise sind die Farben dazu auch vorgegeben) oder mir 1-3 neue Aufträge (Strecken) zu ziehen. Punkte gibt es für erfüllte Strecken und für bebaute Teilstrecken, wobei die Punkte je nach Strecke exponential ansteigen (1 Waggon 1 Pkt / 3 Waggons – 4 Punkte bis 6 Waggons – 15 Punkte).
Das Spiel endet mit einer abschließenden Runde, wenn ein Spieler nur noch 0-2 Waggons zur Verfügung hat. Dann gibt es noch Pluspunkte für die längste zusammenhängende Strecke sowie Minuspunkte für nicht erfüllte Streckenaufträge und der Sieger ist der Punktbeste.
In der beiliegenden Jubiläumsvariante gibt es neben großartigem Material auch die Erweiterung USA 1910. Hierin enthalten sind neue Zielkarten sowie als Bonuskarte die größte Anzahl an verbunden Strecken. Dazu gibt es noch die 4 Karten aus der Mystery Train Erweiterung (gab es auf der Spiel 2004 als Sondererweiterung).
Das Zug um Zug ein attraktives Familienspiel ist, ist meines erachtens nahezu unbestritten. Aus der aktuellen Diskussion heraus, kann man hier von einem Klassiker sprechen. Für Vielspieler ist der Glücksanteil jedoch zu hoch und das Spiel zu wenig planbar.
Preis/Leistungsverhältnis: Ob sich der Kauf der Jubiläumsausgabe lohnt? Jene, die das Spiel schon besitzen, werden wahrscheinlich davor zurückschrecken, es sein denn sie wären echte Liebhaber des Spiels und Sammler. Sollte sich jemand das Spiel neu zu legen, so sicherlich gekoppelt mit irgendwelchen Rabattaktionen, denn 60 Euro sind schon eine Hausnummer trotz der tollen Ausstattung.
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Autor: Alan R. Moon • Grafiker: Julien Delval • Verlag: Days of Wonder • Jahr: 2014
2-5 Spieler • ab 8 Jahren • ca. 60 Minuten
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Material – 09
In der BRETTSPIELBOX befindet sich:
- 1 extragroßer Spielplan mit den nordamerikanischen Bahnlinien und ganz neuen Illustrationen
- 5 Blechdosen, jeweils mit 48 hübsch gestalteten Waggons (davon sind jeweils 3 Ersatzwaggons)
- 5 Zählsteine aus Holz
- 110 Wagenkarten mit ganz neuen Illustrationen
- 30 klassische Zielkarten
- 35 Zielkarten aus „USA 1910“
- 4 Zielkarten aus „Mystery Train“
- 1 Bonuskarte „Längste Strecke/Globetrotter“
Das Material ist wirklich toll geworden. Einziger Schwachpunkte sind die zerbrechlichen Poller an den Wagen. Da hat man leider nicht richtig mitgedacht. Gerade wenn die einzelnen Waggons in den wirklich sehenswerten Blechkisten liegen, bleibt es nicht aus, dass die kleinen Poller abknicken.
Einstieg – 09
Das Spiel ist schnell aufgebaut. Auch die Regeln sind nicht sonderlich schwer. So dass man nach einer kurzen Einweisung loslegen kann.
Spielgefühl – 08
Zug um Zug vereint einfache Spielregeln mit einem vielfältigen Spielverlauf. Es gibt keine klare Strategie, da nur kurze Strecken in Summe zu wenig Punkte bringen und nur lange Strecken, entweder nicht erfüllt werden können oder immer die Gefahr besteht, dass mit andere aufgrund des längeren Ansammelns von Karten zuvorkommen können. Es gilt einen Mittelweg zu finden, der aber auch etwas vom Spielverlauf und den Aufträgen abhängt.
Attraktiv sind auch die unterschiedlichen Spannungsbögen im Spielverlauf. Während man zu Beginn des Spiels versucht erst einmal Fuss zu fassen und die neuralgischen Punkte zu besetzten, flacht die Spannungskurve in der Mitte des Spiels etwas ab, um dann Richtung Finale rasant anzusteigen (reichen die Runden noch aus, um meinen Auftrag zu erfüllen, kann ich noch eine Streckenkarte unterbringen etc.).
Im Spiel zu zweit oder zu dritt gibt es eine zusätzliche Erschwernis, da doppelt ausgelegte Strecken nur einmal benutzt werden dürfen. Hier gibt es ab vier Spielern etwas mehr Spielraum, auch wenn sich natürlich mehr Spielern mit gleichen Interessen auf den Strecken tummeln. Vier Spieler ist an dieser Stelle auch die für mich optimale Anzahl an Spielern. Zu Zweit sagt mir dieses Spiel eher nicht zu. Schaffen es die Mitspieler dazu auch noch zügig zu spielen, so sind 60 Minuten als Spielzeit realistisch.
Einen Nachteil bzgl. des Glücksanteils kann es geben. Aufgrund des Kartenziehens kann es vorkommen, dass man ausgerechnet die Züge für eine bestimmte Strecke nicht zusammen bekommt. Da kann das Glück beim Kartenziehen schon mal recht entscheidend sein. Diese Situationen differieren jedoch von Spiel zu Spiel.
Im Vergleich zur bisherigen einfachen Ausgabe sind in der Jubiläumsausgabe insbesondere das größere Spielbrett, die optimierten Grafiken und erst recht die attraktiven Waggons zu nennen (auch wenn mir intuitiv weiterhin eine Lokomotive fehlt 🙂 ). Da erhöht sich der Spielspaß um einiges (vielleicht etwas getrübt durch den leeren Geldbeutel).
Langzeitspaß – 08
Zug um Zug hat einen hohen Wiederspielwert, da das Spiel sehr eingängig und leicht zu verstehen ist. Neulinge können schnell integriert werden. Mit den vielen Erweiterungen kommt zusätzlich weiterer Spielspaß hinzu, der dazu führt, das der Spielreiz im Familienspielersegment so schnell nicht nachlässt. Dieses wird durch die tolle Ausstattung der Jubiläumsausgabe zusätzlich unterstützt.
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Erweiterungen:
Siehe Zug um Zug Spielfamilie
Auszeichnungen:
- Spiel des Jahres 2004
- Deutscher Spiele Preis 2004 Platz 6
Spielregeln – Basisspiel / USA 1910 (ext. Link zu Days of Wonder):
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