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SPIELEN während der SPIEL Digital

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In meinem gestrigen Fazit sprach ich von kleinen gemeinsamen Spielefesten. Hier ein kleiner Bericht einer solchen Veranstaltung, wie sie wahrscheinlich an vielen Orten stattgefunden haben.

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von Tim

Als die 38. internationalen Spieletage in Essen ins Jahr 2021 verlegt wurden, stellte sich sofort die Frage, wie dieses Jahreshighlight wohl kompensiert werden könnte. Direkt an dem Tag der Absage hat unser Spieletreff die Überlegungen gestartet ein lokales Event durchzuführen. Eine solche Veranstaltung hätte sich perfekt in das Konzept der SPIEL.digital integrieren lassen. Leider mussten wir einsehen, dass ein öffentliches Treffen, aufgrund der unstabilen Situation nicht durchführbar war. Dennoch, war der Wunsch nach einem langen Spielewochenende so groß, dass wir uns für eine private Veranstaltung (in privaten Räumlichkeiten) unter hygienischen Bedingungen entschieden haben.

Im folgenden berichte ich über unsere Erfahrungen unserer kleinen lokalen „SPIEL20“: 

Spielen unter Corona-Einschränkungen 

Jeder, der in den letzten Monaten an Spieletreffen teilgenommen hat, weiß wie unterschiedlich, im Vergleich zum letzten Jahr, die Abläufe sind. Vorherige Anmeldung, Maskenpflicht bis zum Tisch, Handdesinfektion, offene Fenster und die Vermeidung von Durchmischung der Gruppen sind zur Normalität geworden. Nicht anders auch während der letzten vier Tage. So gelang es uns, trotz der aktuellen schwierigen Lage, unsere lokale SPIEL so zu gestalten, dass jeder unter größtmöglichen Sicherheitsvorkehrungen Spaß hatte. Bei einer Maximalanzahl von 12 gleichzeitig anwesenden Personen, verteilt auf vier Etagen mit sechs Tischen, konnte ausreichend Platz sichergestellt werden.

Aufbau und Ablauf

Um das Messefeeling zumindest in Ansätzen zu erleben, haben wir die Etagen in Hallen 1 bis 4 unterteilt und mit den bereits verfügbaren SPIEL.digital Neuheiten ausgestattet. So konnten z.B. die Spiele von Pegasus, HUCH und Feuerland in Halle 1 angesehen und gespielt werden. KOSMOS, Hans im Glück und Board&Dice fand man in Halle 4, genau wie unsere Medienzentrale, mit der die SPIEL.digital verfolgt werden konnte. An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Christoph, für die vielen geliehenen Spiele, bedanken.

Zusätzlich zum freien Spielen gab es über alle Tage hinweg ein Turnier. Zur Teilnahme mussten vier Neuheiten gespielt und die jeweils erreichten Punktwerte notiert werden. Die Spiele waren: Castles of Tuscany (alea | Kennerspiel), Coatl (HeidelBär | Familienspiel), Santa Monica (AEG | Kartenspiel), Monster Expedition (Amigo | Würfelspiel).

Das Turnier wurde in Halle 2 gespielt. Zu gewinnen gab es, für die ersten drei Plätze, große Holzmeeple in Bronze, Silber und Gold, sowie Gutscheine vom Brettspielheld in Ahrweiler.

Das Turnier

Am meisten gespielt wurden natürlich die Turnierspiele. Das beste Feedback konnte sich Castles of Tuscany sichern (Rezension hier veröffentlicht). Alle Teilnehmer konnten die gute Bewertung von Carina und Christoph teilen. Allerdings gab es auch Spieler, die leicht frustriert waren, als sie bereits vor der ersten Hälfte des Spiels uneinholbar hinten lagen. Das war in diesen Fällen tatsächlich so und keine Einbildung, wie es doch des Öfteren ist.

Am wenigsten überzeugen konnte Santa Monica. Das lag zum unter anderem auch an der redaktionellen Überarbeitung – oder dem Fehlen dessen. Vor allem die Inkonographie lässt viel zu wünschen übrig, wenn z.B. für einen Punktemultiplikator am Ende des Spiels verschiedene Symbole verwendet werden, obwohl (laut BGG Forum) dasselbe gemeint ist. Spielerisch hat es sehr an Buntes Burano erinnert, jedoch würde ich Burano jederzeit Santa Monica vorziehen, und das sogar bei einer deutlich kleineren benötigten Spielfläche.

Monster Expedition hat natürlich die Fans von Carnival of Monsters angesprochen. Obwohl vom Mechanismus ganz anders, hat das Spiel auch überzeugen können und hat vielen Spaß gemacht. Wer keine Glückskomponente mag, wird aber natürlich auch mit diesem Würfelspiel keine Freude haben. Der gerade neu gebaute Würfelturm hat wahrscheinlich das Spielgefühl etwas aufgewertet.

Die Aufmachung von Coatl hat gemischte Reaktionen erhalten. Was manche als zu bunt empfinden, kann anderen gut gefallen. Auch die Ausstattung mit den (wirklich gut gestalteten) Plastikteilen gefällt nicht jedem. Schwierig ist in diesem Spiel das „mitzählen“ der Punkte und abschätzen, wann es sich lohnt das Spielende einzuläuten. Dennoch hat es Spaß gemacht und es werden noch einige Partien folgen.

Andere Spiele 

Auch außerhalb des Turniers wurden viele Spiele gespielt. Der ganz klare Favorit in dieser Zeit war Bonfire von Stefan Feld. Es gefiel uns schon im Vorfeld so gut, dass wir der Hall Games Neuheit alleine die Halle 3 gewidmet haben. Das Spiel, welches bei der Fairplay Scoutaktion den zweiten Platz belegt hat, konnte sämtliche Gruppen überzeugen. Die geringe Downtime bei einem anspruchsvollem Spielgefühl mit vielen verschieden möglichen Strategien, machen die Stärken von Bonfire aus.

Das durch Frosted Games lokalisierte Pharaon wusste auch zu überzeugen. Der interessante Rondellmechanismus sorgt in jeder Runde für andere Kosten für die einzelnen Aktionen, sodass das richtige Timing noch wichtiger wird um den optimalen Moment für bestimmte Aktionen abzupassen.

Leider nicht so begeistern konnte Pendulum. Der Echtzeitgedanke mit den Sanduhren verspricht ein interessantes, neuartiges Spielgefühl. Jedoch ist das darunterliegende Spiel so banal, dass die Echtzeitkomponente nicht genug Innovation rüberbringt. Selbst der Mechanismus der Sanduhren ist nach spätestens zwei Partien durchschaut und bietet dann keinen Wiederspielreiz.

Ebenfalls die Erwartungen nicht erfüllt hat Renature. Die Erwartungen an das hoch geschätzte Autorenduo bzw. an das Spiel waren vielleicht auch zu hoch. Aber richtig überzeugen konnte es mit seinem Dominomechanismus und der etwas altbackenen Aufmachung keine Gruppe.

Als gegen Abend (oder eher sehr früh am Morgen), genug neue Spiele gespielt waren, kamen auch noch bekannte Spiele wieder auf den Tisch. Am einprägsamen waren dort die Runden Just One. Das Spiel des Jahres 2019 hat immer wieder als perfekter Absacker fungiert, bei dem am Tisch Tränen gelacht worden sind. Auch wenn hier von Absacker die Rede ist, haben die Runden Just One sehr schwer ein Ende gefunden, sodass viele erst mehrere Stunden nachdem sie schon gehen wollten, gefahren sind.

Fazit 

Wir haben die lokale Veranstaltung sehr genossen. Das Feedback war durchweg positiv. Gerade in dieser schweren Zeit haben wir uns sehr gefreut das so durchführen zu können.

Einzig die Teilnahme an der Spiel.digital kam eindeutig zu kurz. Jetzt heißt es also schauen, welcher Inhalt noch im Nachhinein interessant ist und viele, viele Kanäle nach Informationen zu durchforsten.

Alles in allem freuen wir uns sehr auf die SPIEL 2021. Im besten Fall in Essen, aber jetzt wissen wir: Zuhause kann es auch schön sein!

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