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REVIEW Cosmic Factory

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Cosmic Factory erschien 2018 bei Gigamic und wurde von Board Game Circus lokalisiert und im letzten Jahr auf den deutschen Markt gebracht.

Dort lief es die letzten Monate ein wenig unter dem Radar. Zu Unrecht wie ich meine. Denn wir lassen Planetenkonstellationen entstehen. Und das mit ganz viel Spaß.

Ein wenig Hektik kommt auch noch hinzu…


SPIELBESCHREIBUNG

Wir versuchen auf einem Punktestrahl mit vier Markern möglichst weit nach vorne zu kommen, denn am Ende zählt der hinterste Marker (plus Sternenmarker) für die Endwertung.

Dazu werden je neun Plättchen aus einem Beutel gezogen und in zwei Draftingrunden verteilt. D.h. ich suche mir drei aus neun aus und gebe die Plättchen an meinen Nachbarn weiter, dann drei aus sechs und die letzten drei gebe ich einfach so weiter (bis zum Start dürfen die Spieler diese jedoch nicht einsehen).

In der Mitte liegt noch eine besondere Wertung für die jeweilige aktuelle Runde.

Auf ein gemeinsames Kommando geht es los und wir versuchen aus den Plättchen möglichst viele zusammenhängende Planetenkonstellationen herzustellen. Dabei gibt es drei verschieden farbige Planeten sowie einen Asteroidengürtel.

Ist die Sanduhr abgelaufen, darf an dem Gebilde, welches in einem drei mal drei Raster ausgelegt werden muss, nichts mehr verändert werden.

Über einen Auswertungsmechanismus werden die Siegpunkte ermittelt und abgetragen.

Wer nach fünf Runden die meisten Siegpunkte gesammelt hat, gewinnt das Spiel.



AUTOR: Kane Klenko ■ GRAFIKER: Sylvain Aublin
VERLAG: Gigamic | Board Game Circus ■ ERSCHEINUNGSJAHR: 2019

2-6 Spieler

ab 10 Jahren

ca. 20-30 Minuten

Spielregeln (ext. Link zu Board Game Circus )


SPIELGEFÜHL

Wie schon oben gesagt, im Vorfeld der SPIEL 2019 lief das Spiel irgendwie unter dem Radar. Aber bereits Abends konnte ich das Spiel in voller Besetzung bereits in einem Hotel ausprobieren. Und dieser Runde sind noch viele weitere in unterschiedlichen Konstellationen gefolgt.

In den meisten Fällen mit sehr positiven Reaktionen.

Reaktionsgeschwindigkeit und räumliches Vorstellungsvermögen gehört zu Cosmic Factory dazu. Auch wenn die Regeln sehr einfach sind, muss man schon beim Drafting ein gewisses Gefühl für die Plättchen entwickeln und sich vorstellen können, welchen Schwerpunkt man beim Bauen setzen will. Jedoch passen nicht immer alle Plättchenkonstellationen zur Taktik, so dass man „gezwungen“ ist variabler zu denken. Man sollte eh nicht alles auf die letzte Runde ankommen lassen, da durch das Drafting bzw. das Plättchenziehen ein gewisser Glücksfaktor im Spiel ist. Da kann Risiko nicht immer belohnt werden.

Ich sehe jedenfalls Cosmic Factory als willkommene Gelegenheit, Personen mit dem Mechanismus des Draftings vertraut zu machen, die diesen bislang noch nicht kannten oder davor zurückgescheut sind.

Obige Schwerpunkte muss ich von Runde zu Runde anders setzen, denn am Ende werden der weiße sowie der am weitest hinten liegende Zonenmarker gewertet. So sollte ich versuchen in allen Bereichen gleichmäßig nach vorne zu wandern. Da die Zonen unterschiedliche Punkte bringen, ist die Wertung gut zu verinnerlichen, um die optimale Ausbeute aus seinen Zügen zu holen.

Damit wir nicht alle nur gegen die Zeit bauen, sondern auch gegeneinander, gibt es noch einen weiteren netten interaktiven Kniff, mit dem man Zusatzpunkte erzielen kann: Die Bonusplättchen für die jeweilige Zone mit den meisten Punkten. Hierbei gilt also der Blick nicht nur der eigenen, sondern auch der gegnersischen Galaxie. Aber Vorsicht, ein falscher Blick und es gibt einen Malus.

Das Spiel spielt sich in allen Konstellationen gleich gut. Aber es macht verstärkt Spaß in größeren Konstellationen.

Auch wenn das Spiel fünf hektische Phasen hat, fühle ich mich nicht als ein getriebener, denn dazwischen gibt es ja immer wieder die ruhige Drafting sowie Nach- und Vorbereitungsphase. Somit wechseln sich schnell mit langsamen Sequenzen angenehm ausgeglichen ab.

Wenn es vielleicht etwas zu meckern gibt, dann, dass die Bonuskarten nicht alle gleichermaßen interessant sind. Hier gibt es richtig tolle und weniger spannende. Des Weiteren habe ich auch schon Partien gehabt, in denen der Sieger uneinholbar vor der letzten Runde feststand. Dann ging es nur noch um die Platzierungen.


Zusammenfassung

Tolles schnell verstandenes Familienspiel, bei dem man in der Bauphase sehr wach sein sollte, um das bestmögliche Bauobjekt für sich zu realisieren. Dabei fängt das Bauen schon beim vernünftigen Draften an.

  • Sehr hochwertiges Material
  • Schneller Einstieg möglich (auch für Quereinsteiger)
  • Viele bekannte Elemente, ABER gut neu zusammengesetzt.
  • Kurzweilig und in knapp 30 Minuten zu spielen.
  • Wenn die Gruppe nicht auf dem gleichen Level unterwegs ist, kann der Sieger auch schon vor der letzten Runde feststehen.
  • Man muss Hektik im Spiel mögen und ein gewisses räumliches Vorstellungsvermögen besitzen
  • Viele bekannte Elemente, ABER gut neu zusammengesetzt.

Aus meiner Spielerperspektive: Auch als Kennerspieler fühle ich mich angesprochen. Dieses liegt zum einen im teilweise Beeinflussbaren Draftingbereich, in dem ich mir ein Stückweit meine Landschaft zurechtsuchen kann, aber auch in der schnellen Auffassungsgabe mit den drei unbekannten Teilen das bestmögliche unter Zeitdruck herauszuholen. In Summe ein Spiel, welches ich zu den stärkeren des Jahrgangs 2019 / 2020 sehe.

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