Wir siedeln gerne
Oberhaupt eines Volkes zu sein und dieses gedeihen zu lassen, sind wir spätestens seid dem Computerspiel die Siedler gerne.
Imperial Settlers erinnert dabei an die guten alten 90er Jahre – insbesondere von der Grafik und ein klein wenig auch beim Spiel.
Das Spiel
Zunächst sucht sich jeder Spieler ein Volk aus, von denen 4 (Ägypter, Japaner, Babaren und Römer) zur Wahl stehen. Zu diesem Volk gibt es ein individuelles Kartendeck sowie für alle Spieler einen gemeinsamen allgemeinen Kartenstapel. Das Spiel läuft über 5 Runden a 4 Phasen:
- Kartenphase: Ziehen einer Völker- und zwei allgemeine Karten
- Ertragsphase: wir bekommen neue Waren (Rohstoffe, Gold, Arbeiter, Zerstörungs- & Verteidigungsplättchen, Karten, Siegpunkte) aus den folgenden Quellen: Völkertafeln – Handelsabkommen – Produktionsorte
- Aktionsphase: Hier stehen uns mehrere Aktionen zur Verfügung (die Aktionen werden reihum gespielt, bis der letzte Spieler gepaßt hat):
- Ort bauen (inkl. der Einkommen dieses Ortes). Es gibt drei Arten von Orten: Produktion (bringen Rohstoffe) – (Sonder-)Fähigkeiten – Aktionen (Nutzbar gegen Ware)
- Handelsabkommen treffen
- Zerstören: Wahl zwischen Handkarten zerstören und Zerstören eines gegnerischen Ortes gegen Waren.
- Aktionsort aktivieren
- Arbeiter gegen Rohstoff / Karten tauschen
- Aufräumen und Vorbereiten der nächsten Runde
Am Ende zählen die Siegpunkte, die während des Spiels gesammelt wurden sowie die Endwertung der ausliegenden Orte.
Wer mag kann das Spiel auch solo spielen!
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Autor: Ignacy Trzewiczek • Grafiker: Tomasz Jedruszek • Verlag: Pegasus Verlag | Portal • Jahr: 2015
1-4 Spieler • ab 10 Jahren • ca. 45-90 Minuten
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Material
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 1 Wertungsplan, 4 Völkerplättchen, 1 Rundenzählerplättchen, 4 Völkertafeln (Barbaren, Ägypter, Japaner und Römer), 220 Völkerkarten (je 30x Barbaren, Ägypter, Japaner und Römer), 84 allgemeine Karten, 16 Angriffskarten, 38 Holz-, 38 Steine-, 38 Nahrungs- und 40 Arbeiterplättchen, 18 Zerstörungs- und 10 Verteidigungsplättchen, 24 Goldmarker, 6 Vervielfältigungsplättchen, 1 Startspielermarker, 4 ägyptische Spezialplättchen und 4 Spielübersichten
Schönes Material. Tolle Illustrationen. Hat was von den Siedlern, aus alten PC-Spielzeiten. Texte auf den Karten sind gut verständlich.
Einstieg
Sehr umfangreiche Anleitung mit Material- und Kartenbeschreibung. Auch wenn die Anleitung eingängig und ausführlich geschrieben ist, hat man hier schon ein kleineres Brett zu bohren, bis man spielbereit ist. Gerade weil jedes Volk anders ist, bedarf es einer intensiveren Einarbeitung, auch wenn die Grundmechanismen nicht schwierig zu verstehen und händeln sind.
Spielgefühl
Zunächst einmal haben wir hier einen optischen Leckerbissen (alleine das Ansehen der Karten, mit den vielen kleinen Details, steigert die Lust auf das Spiel) vor uns. Dazu spielt sich jedes Volk unterschiedlich, da es mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet ist. Hierauf muss man sich bei jedem Spiel wieder neu einstellen bzw. drauf einlassen.
Viele der Orte und Aktionen gilt es miteinander abzustimmen und vernünftig zu planen, denn gute Produktionsketten sind das A und O des Erfolges.
Der Interaktionsgrad ist nur wenig vorhanden. Wir können uns Bekämpfen, wobei der Geschädigte zumindest Waren als Ersatz bekommt. Zudem ist es doch relativ teuer, so dass man es sich gut überlegt. Vom Grundsatz kann das Spiel aber schon eher solitäre Züge tragen, was nicht Jedermanns Sache ist.
Die optimale Besetzung ist bei zwei Spielern, da hier die Wartephasen am geringsten sind. Das kann bei 3-4 Spielern schon mal recht lang werden. Während in vielen Spielen, die Anfangsphasen eher etwas länger sind und das Spiel nach hinten fahrt auf nimmt, nimmt die Zuglänge aufgrund der verschiedenen Produktionsketten gerade in den letzten beiden Runden zu. Wer gerne grübelt, dürfte an dieser Stelle zu einer Freude seiner Mitspieler werden.
Was mir nicht so gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass Führende, die in den ersten Runden gute Karten hatten, noch schwierig einzuholen sind. Kartenglück kann schon sehr entscheidend über den Sieg sein. Was bei der ein oder anderen Partie nicht rund wirkt.
Langzeitspaß
ist eindeutig vorhanden. Aber dann am liebsten zu zweit, da die Downtimephasen bei 3 oder 4 Spielern zu hoch sind.
Die verschiedenen Völker müssen einfach intensiv ausprobiert werden, da es immer wieder etwas neues zu entdecken gilt (inkl. der bereits vorhandenen bzw. erscheinenden Erweiterung mit dem fünften Volk). Neben den bereits bekannten Erweiterungen, schreit das Spiel nach weiteren Ergänzungen. Hier reicht das Spiel für diverse Partien ohne langweilig zu werden!!
Innovation
Die Mechanik von 51 State wurde überarbeitet und findet sich hier in deutlich besserer und runderer Form wieder.
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Erweiterungen:
- Nachbarschaftshilfe
- Atlanter: 5tes Volk
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu Pegasus)
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Moinsen,
wie immer gern gelesen, andere Meinungen erweitern ja den Horizont. Danke dafür.
Dir ist leider ein kleiner Fehler in deiner Spieldatenübersicht unterlaufen. Ich denke, Hans im Glück und Michael Menzel hatten mit den Settlers wenig zu tun.
Das klingt wirklich interessant! Insbesondere als ehemaliger Siedler-Fan in allen Variantionen (und ich meine sowohl die unabhängigen CATAN-Spiele wie auch die Computerspiele 😉 )
Ist der Interaktions-Grad wirklich so gering? Ich könnte mir dabei durchaus schon vorstellen, dass da vieles Einfluss auf den Mitspieler haben könnte.
Anders gefragt; ist es eher egal, ob man alleine oder zu zweit spielt? Oder sollte man schon „gegeneinander“ spielen?