Home Jahr 2021 REVIEW | Rezension Brettspiel Die Abenteuer des Robin Hood

REVIEW | Rezension Brettspiel Die Abenteuer des Robin Hood

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Die Meldung im Februar war schon eine kleine, wenn nicht sogar große Überraschung von Illustrator und Autor Michael Menzel. Nach dem Kennerspiel den Legenden von Andor gibt es jetzt ein neues Familienspiel.

Das Thema Robin Hood zieht zusätzlich in seinen Bann. Erst recht wenn man mit der Freitagsnachmittagsserie sowie der Kevin Costner-Verfilmung aufgewachsen ist.

Nun liegen sie also vor uns: Die Abenteuer des Robin Hood und warten auf uns.


SPIELBESCHREIBUNG

Zunächst legen wir die acht Spielpläne zusammensetzen. Diese haben den Sherwood Forest und Nottingham Castle zum Aufdruck. Der Spielplan ist zweilagig und auf ihnen sind verschiedene Plättchen, die man wenden kann. Dazu weist er keinerlei Bewegungsfelder auf.

Jeder Spieler bekommt zudem einen Satz Spielfiguren – bestehend aus zwei Stand-, zwei Lauf- und einer Sprintfigur. Dabei kann zwischen Robin Hood, Will Scarlett, Little John und Lady Marian gewählt werden.

In einen Sack werden Zugscheiben sowie weiße und lilafarbene Klötzchen gegeben. Dazu gibt es ein Buch und los kann es schon gehen.

Vor den Spielern liegen neun Abenteuer. Gesteuert werden die Abenteuer durch das Buch. Ebenfalls werden die Spielregeln über das Buch nach und nach offenbart.

Die Bewegung erfolgt mit den Spielfiguren. Dabei stellen wir die Bewegungsfiguren an die Standfiguren und fügen eine Standfigur an das Ende. Verzichten wir dabei auf das Rennen, können wir einen weißen Klotz in den Beutel werfen, um beim Kämpfen bessere Chancen zu haben. Über die Zugscheiben wird entschieden, welcher Spieler gerade an der Reihe ist. Dabei gibt es mit der weißen und grauen Scheibe auch Entscheidungen, bei denen die Gruppe entscheiden muss, wann wer an der Reihe ist.

Wird eine rote Scheibe gezogen, so findet eine Art Rundenwertung statt, bei dem auf dem Spielplan Adelige und Soldaten auftauchen. Sollten Figuren auf einer Lichtung mit einem Soldaten stehen, werden diese gefangen genommen und müssen befreit werden. Ebenfalls werden Sanduhren aus dem Spiel entfernt, die das Spielende bedeuten, wenn die letzte genommen wurde.

Bleiben die Figuren auf Plättchen mit einem Stern stehen, so wird das Buch befragt und der aktive Spieler kann sich entscheiden, ob er z.B. Personen nach bestimmten Dingen befragen will.

Jedes Abenteuer hat ein bestimmtes Ziel. Schaffen wir es nicht, so können wir es ein weiteres Mal versuchen.



AUTOR: Michael Menzel ■ GRAFIKER: Michael Menzel
VERLAG: Kosmos ■ ERSCHEINUNGSJAHR: 2021

2-4 Spieler

ab 10 Jahren

ca. 60 Minuten pro Abenteuer

Spielregeln (ext. Link zu Kosmos)


SPIELGEFÜHL

Die Abenteuer des Robin Hood sind sehr einladend. Das fängt beim Auspacken des Materials aus der Kiste an und endet beim Erleben der Abenteuer.

Das Spiel ist perfekt für eine Familie geeignet, die mit ihren Kindern 10 Jahre aufwärts gemeinsam Abenteuer erleben. Neben dem Spielplan steht das Buch im Mittelpunkt, was zwischen den Spielern hin und hergereicht wird, um die jeweiligen Ereignisse und Kampagnen vorzulesen.

Gerade der sanfte Einstieg in die Regeln ist extrem gelungen und führt nicht dazu, dass man mit einem Wust an Regeln zugeschüttet wird. So macht das Erkunden eines Spiels extrem viel Spaß und überfordert niemanden.

Der Beutel in der Funktion als Zugreihenfolgeermittler sowie der Nutzung im Kampfmodus ist ein gelungenes Element. Auch kann man durch sein Handeln an der ein oder anderen Stelle das Glückselement des Beutels beim Kämpfen merklich beeinflussen.

Ich hatte nie den Eindruck, dass man es irgendwie gar nicht schaffen konnte, aber die jeweiligen Partien verliefen immer sehr knapp und spannend. Dabei kommt das kooperative Element durch das gemeinsame Beratschlagen u.a. bei der Zugreihenfolge der grauen und weißen Scheiben sehr stark zum Tragen. So sind wir alle immer gleichwertige Mitglieder der Bande von Robin Hood.

Selbst wer alle Abenteuer schon erlebt hat, für den gibt es auf der Internetseite zum Spiel bereits ein Bonusabenteuer, was darauf hindeutet, dass noch einiges mehr geplant ist.

Einen kleinen Knackpunkt hat das Spiel dennoch. Das Material: so toll es auch anzuschauen ist, leidet während des Spiels ein wenig. Das sind zum einen die Plättchen, die relativ häufig gewendet werden müssen. Des Weiteren sind die Spielpläne nach einige Zeit etwas gewellt, was mit der Doppelbeklebung zu tun hat. Hier kann man sich als Brettspielenthusiast schon dran stören.

Es soll aber nicht davon ablenken, dass wir mit Die Abenteuer des Robin Hood ein hervorragendes Familienspiel vor uns liegen haben. Und es würde mich nicht wundern, wenn das Spiel auch noch zu der ein oder anderen Auszeichnung in 2021 kommen würde.

Idealerweise spielt man das Spiel sogar zu viert oder zu dritt, in dem die Gruppe z.B. eine Figur gemeinsam verwaltet.


Zusammenfassung

Neben meinem persönlichen Faible für Robin Hood, haben wir mit den Abenteuern ein sehr gelungenes rundes Familienspiel vor uns. Kooperativ begeben wir uns durch die verschiedenen Abenteuer und der Aufbau über das Buch lässt uns die Regeln ohne große Mühen nebenbei lernen.

Da die Abenteuer endlich sind, kann ich es leider nicht als Dauerbrenner auszeichnen.

  • Sehr einladendes Spielmaterial beginnend vom Spielplan über die Figuren bis hin zum Abenteuerbuch.
  • Sehr schneller Einstieg in das Abenteuer möglich
  • Über das Material erlebt man die Geschichte sehr intensiv.
  • Schöne Geschichten.
    Zudem merkt man das Autor und Illustrator in einer Person vereint sind, so dass Inhalt und Optik perfekt aufeinander abgestimmt sind.
  • Leider wellen sich die acht Spielpläne
  • Die Plättchen zeigen durch die intensive Nutzung nach den verschiedenen Abenteuern einige Gebrauchsspuren auf.

Aus meiner Spielerperspektive: Die Abenteuer des Robin Hood richten sich in erster Linie an den Familienspieler. In gemeinsamer Runde mit den Kindern ist hier extremer Spielspaß auf dem Tisch.

Dieses begeistert mich als Kennerspiel gleichwohl und nicht jede Entscheidung ist einfach und führt zum Erfolg. Wer gerne narrative Spiele mag, der sollte definitiv auf das Spiel einen Blick werfen.

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