Reisen und bauen
Als mittelalterlicher Baumeister bereisen wir eine fiktive Landschaft mit unterschiedlich großen Ortschaften, um uns mit unseren Gehilfen als Konstrukteure von Gebäuden zu verdingen. Dieses tun wir mit dem einen Ziel (nein, nicht die Kathedrale): den Palast der Königin zu erbauen.
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Das Spiel
Mittels des Aktionssterns als zentralem Element bestreitet der einzelne Spieler seine Partien. An diesem werden die angeheuerten Handwerker (hiervon gibt es 6 verschiedene Typen) angelegt. Zudem werden die 6 verschiedenen Aktionsfelder angesteuert:
- Taglöhner (Möglichkeit der Finanzierung: für je 2 Handwerker im Einsatz gibt es je eine Münze + Bonus für besondere Handwerker)
- Anheuern (Neue Arbeiter werden über die Anheuerleiste engagiert. Die Kosten zwischen 1-6 Geldeinheiten entsprechen den nutzbaren Erfahrungen = Einsatzdauer / -möglichkeiten der Handwerker)
- Vertrauen gewinnen / Schuldscheine einlösen (Schuldscheine einlösen – je 2 Münzen oder Vertrauen beim Geldwechsler verbessern → in Zukunft können mehr – bis zu vier auf einmal – Schuldscheine eingelöst werden)
- Reise (zu den Baustätten / je nach Distanz steigen die Kosten exponential an)
- Wirtshaus (im Wirtshaus können Arbeiter zusätzliche Kräfte gewinnen und länger genutzt werden)
- Bauen (Gebäude mit den ausgewiesenen Handwerkern bauen oder Reparaturen durchführen und jeweils Anerkennung und/oder Schuldscheine gewinnen, um sich dem Palastbau der Königin zu nähern)
Nachdem nun zu Beginn die 2 Starthandwerker fixiert wurden, kann es los gehen. Man startet aus der Mitte des Spielplans (Hauptstadt) und reist von Stadt zu Stadt, um dort Gebäude (pro Stadt max. ein Gebäude je Spieler) entsprechend der benötigten Arbeitsleistungen zu errichten. Für das Bauen von Gebäuden benötigt man die geeigneten Handwerker und erhält Anerkennung, mittels derer man auf der Anerkennungsleiste über die jeweiligen Hürden (teilweise auch mehrere auf einmal) springt, um dem Ziel des Palastbaus näher zu kommen.
Schafft es ein Spieler auf der Annerkennungsleistung ganz nach oben und bringt seinen Wagen in die Hauptstadt zurück (und seine Handwerker haben die Wert 15), so endet das Spiel (nach Ende der aktuellen Runde). Sind mehrere Spieler in der gleichen Situation, gewinnt der Spieler mit der höchsten Anerkennung das Spiel.
Spannendes Optimierungsspiel im Kennerspielbereich, auch für Familienspieler mit strategischem Faible geeignet.
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Autor: Volker Schächtele • Grafiker: Dennis Lohausen • Verlag: Queen Game • Jahr: 2015
2-4 Spieler • ab 10 Jahren • ca. 90 Minuten
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Material – 09
In der BRETTSPIELBOX befinden sich:
Der Spielplan ist doppelseitig (2/3 oder 4 Spieler), 28 Vorgabeplättchen (9 für Dörfer, 10 für Klöster, 9 für Städte), 12 Anerkennungsplättchen (Werte 4-9), 1 Marker für die Preisskala, 50 Münzen, je Spielfarbe (3 Spielfiguren, 1 Wagen, 8 Gebäudemarker, 1 Wirtshaustableau, 1 Aktionsstern, 6 Feierabendplättchen), 54 Handwerker (3×3 Typen je 6 Handwerker), 28 Schuldscheine.
Gute Idee, den Spielplan beidseitig für die unterschiedliche Spielerzusammensetzung zu wählen.
Wie gewohnt gut ausgestattetes Material von Queen Games.
Einstieg – 08
Der Einstieg ist schon etwas knackiger, auch wenn die Anleitung sehr gut (mit Beispielen) gegliedert ist. Jedoch haben wir uns zunächst bei den ersten Einsatzen der Handwerker etwas schwerer getan. Dieses bedarf einiger Übung.
Spielgefühl – 07
Wenn man sich an den Einsatz der Handwerker gewöhnt hat, ist Queens Architect ein tolles Optimierspiel.
Die Innovation liegt im Workermovementmechanismus des Aktionssterns. Auf diesem darf man je Runde 1-3 Felder nach vorn rücken. Auch wenn man an der ein oder anderen Stelle zum grübeln neigen kann, um die beste Kombination für sich herauszufinden, spielt sich das Spiel (auch bei vier Spielern) recht zügig. Es gilt in jedem der Züge – insbesondere beim Bauen – die bestmögliche Kombination aus Handwerkern und benötigter Anerkennung zu finden. An dieser Stelle ist aber zum Glück mit den Schuldscheinen eine gute Möglichkeit geschaffen, keinen unnötigen Überschuß zu erwirtschaften, da man jederzeit Schuldscheine erwerben kann.
Während des Spiels ist man in dem Dilemma, die richtige Reihenfolge seiner Aktionen zu planen. Dabei gibt es bei Queens Architect Interaktion nur indirekt: in dem man den Mitspielern entsprechende Handwerker vor der Nase wegschnappt oder in den einzelnen Städten Gebäude vor den anderen Mitspielern baut (späteres Bauen in einem Ort bringt weniger Ansehen). Das kann während der ein oder anderen Spielsituation zu einem spannenden Wettrennen führen.
Der Glücksfaktor ist ausschließlich auf das Nachziehen der Handwerker begrenzt, daher sind mittelfristige Strategie möglich bzw. notwendig. Eine gute Planung von zwei / drei Schritten im voraus ist sehr wichtig, um das Spiel erfolgreich zu gestalten.
Attraktiv finde ich die kleinen thematischen Umsetzungen wie das Vertrauen des Geldwechslers erwerben, um in Zukunft mehr Schuldscheine auf einmal in Geld einlösen zu können oder Handwerker ins Wirtshaus schicken, um deren Gunst länger zu gewinnen etc. Da steckt schon Liebe im Detail.
Langzeitspaß – 06
Durch den modularen Spielaufbau entstehen immer neue Startsituationen und Abwechslung. Dennoch werden beim Spiel gewisse vorbereitende Tätigkeiten in jeder Partie notwendig sein (z.B. das Vertrauen beim Geldwechsler gewinnen / Handwerker anheuern), um vernünftig in das Spiel zu starten. Für den ein oder andern mag dieses dann zu mechanisch erscheinen. Da sich das Spiel jedoch sehr schnell spielt, sind diese Tätigkeiten aus meiner Sicht nicht sonderlich störend.
Tüftler werden sich in diesem Spiel verlieren und gerne verschiedene Siegstrategien austesten. Spieler, die mehr Interaktion bevorzugen, werden andere Spiele eher bevorzugen.
Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu):
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