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Review Orbis

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b-familieErschaffe deine eigene (Pyramiden-)Welt

Wir spielen mal wieder (einen) Gott. Hatten wir bei einer meiner letzten Rezensionen (Planet) auch schon. Und es macht irgendwie Spaß, sich eine neue Welt zu kreieren. Gestalten ohne Veranwortung zu übernehmen, tun wir ja alle gerne. So auch bei Orbis, dem neuen Spiel aus dem Haus Space Cowboys.

Auch wenn das Gebilde, was wir da konstruieren mit einer Pyramidenstruktur irgendwie etwas merkwürdig als Welt aussieht. Aber es muss ja limitierende Faktoren geben. So dass wir auch alles nebeneinander aber nicht übereinander bauen dürfen.


Das Spiel

Zunächst legen wir ein zentrales Raster von 3×3 Landschaftsplättchen aus. Dazu werden vorher alle Landschaftsplättchen in drei Gruppen von 1 – 2 – 3 Sternchen sortiert (bei weniger Spielern muss man ggfls. noch bestimmte Plättchen aussortieren). Dann werden X+1 Götter aus dem Gottstapel beliebig ausgewählt. Jetzt kann es los gehen.

Reihum müssen die Spieler nun eine Pyramide von 14 Landschaftsplättchen mit einem Gott an der Spitze bilden. Dazu nimmt man ein Plättchen (und zahlt den oben angegebenen Preis in farbigen Klötzchen (=Anhänger), dabei dürfen Klötzchen auf dem gewählten Plättchen genutzt werden) aus dem Raster und baut es bei sich an / ein. Hierzu gibt es ein paar Bauregeln:

  • Bis auf die unterste Reihe müssen Plättchen immer auf zwei Landschaftsplättchen gebaut werden
  • es darf immer nur Farbe auf Farbe (es gibt insgesamt 5) gebaut werden. Kann ich das nicht (oder kann ich ein Plättchen nicht bezahlen), so muss ich das Landschaftsplättchen auf die Rückseite drehen
  • Bedingungen für das Erlangen der Siegpunkte müssen in der Regel bei Einbau durchgeführt werden

Plättchen werden sofort nachgelegt und auf die horizontal und vertikal angrenzenden Plättchen werden Anhänger des entnommenen Plättchens gelegt.

Nach 15 Runden endet das Spiel und die Siegpunkte werden gezählt. U.a. werden die Tempel nach Mehrheiten ausgewertet.

  


Autor: Tim Amstrong • Grafiker: Davide Tosello
Verlag: Space Cowboys | Asmodee • Jahr: 2018

spieler2-4 Spieler • alterab 10 Jahren • zeitca. 45 Minuten

Spielregeln (ext. Link zu Asmodee)


Spielgefühl

Um es vorwegzunehmen: bei Orbis bin ich gespalten.

Das Spiel ist sehr schnell erklärt. Zwischen 5 bis maximal 10 Minuten und das Spiel ist in den Köpfen der Spieler gut verankert. Dazu spielt es sich auch gerade in den ersten Runden sehr flüssig.

Durch die auf eine Pyramide zulaufenden Struktur (und den Bauvorgaben) als limitierender Faktor, muss ich mich im Spiel für bestimmte Wege entscheiden. Da Dilemma das Salz in der Suppe eines guten Spiels ausmachen, sollte es doch gut werden. Zudem hat es der Macher des Spiels gut mit uns gemeint, denn uns stehen in der ersten Phase des Spiels mit fünf Bauplätzen in der Basis, die freie Auswahl zur Verfügung. Das ist aber eher ein in Sicherheit wiegen, bevor es dann knackiger wird in Orbis und wir uns von dem ein oder anderen Landschaftspfad verabschieden müssen

Was mir nicht so gut gefällt,

sind zwei-drei Sachen:

  • Für ein schnelles Familienspiel habe ich einen relativ hohen administrativen Aufwand, durch das Nachlegen von Landschaftsplättchen sowie dem Platzieren der Anhänger. Das empfand ich in der ein oder anderen Partie etwas störend. Zumal Orbis eigentlich zügig gespielt werden kann.
  • Zudem ist der Glücksanteil relativ hoch. Dieser kommt durch das Nachziehen der Landschaftsplättchen ins Spiel. Dabei kann es gerade in Partien mit vielen Spielern sein, dass interessante Plättchen vor der Nase weggeschnappt werden. Das nervt insbesondere dann, wenn es sich am Ende des Spiels zuspitzt und nicht mehr alle Landschaftsplättchen erworben werden können. Sei es, dass sie zu teuer sind oder eben farblich nicht auf die gelegte Basis aus Landschaftsplättchen passen. Frust ist vorprogrammiert.
  • Dadurch entsteht mit zunehmender Spieldauer das Gefühl gespielt zu sein. Wegen Preis und eigenem Bau reduziert sich die Auswahl meist auf 1-2 Plättchen. Im Extremfall muss man sogar die Landschaft umdrehen und Minuspunkte kassieren.

Da Orbis davon lebt, dass schnelle kurze Züge gemacht werden, sollte man es absolut vermeiden, mit Grüblern zu spielen. Auch wenn bei 15 Zügen, der einzelne Zug wichtig ist, kann man sich, trotz permanent wandelnder Auslage, seinen Zug gut vorbereiten.

Das Spiel spielt sich für mich am besten zu zweit oder zu dritt. Man hat aber verlagsseitig vorgesorgt, in dem die Anzahl der Landschaftsplättchen an die Spieleranzahl angepasst wird, aber zu zweit ist es dann doch etwas strategischer und man kann seine Züge besser planen.


Kurzfazit: Orbis ist ein kleines, schnell zu verstehendes Spiel. Dazu kommt eine angenehm kurze Spieldauer für dieses taktische Spiel. Wem der Glücksfaktor nichts ausmacht, der wird an diesem Aufbauspiel seinen Spaß haben. Mir bietet es trotz sehr variablem Aufbau zu wenig Neues und ich fühle mich zum Ende hin zu sehr gespielt.

  • Einfach zu verstehen
  • sehr kurze Spielzeit
  • Relativ hohe Variabilität im Spielaufbau

 

  • Der Glücksfaktor durch die Landschaftsplättchen empfand ich als nervig und frustrierend.
  • Wiederspielreiz nach einigen Partien – trotz der hohen Variabilität – nicht mehr besonders hoch.
  • Zum Ende des Spiels hin, sinkt mein Einfluss auf das Spiel.

 

Orbis habe ich nun 8mal gespielt. In verschiedenen Konstellationen. Damit hat es sich für mich ausgespielt. Es ist kein schlechtes Spiel, aber in diesem Bereich gibt es zu viele Neuheiten, als dass es einen dauerhaften Platz in meinem Regal finden wird. 

Damit würde ich aber einer weiteren Partie nicht aus dem Weg gehen. Bei der recht kurzen Spielzeit tut es nicht sonderlich weh, auch wenn ich den Glücksfaktor und das Spielende schon mal als etwas frustrierend empfinde.

Für ein Space Cowboys Spiel ist mir Orbis irgendwie auch zu gewöhnlich und seicht. Ich hoffe, dass sie ihr innovatives Flair, den sie in T.I.M.E Stories, Splendor oder Unlock gezeigt haben, nicht verlieren. Vielleicht ist hier drin auch eine kleine Enttäuschung von mir begründet, da man einfach mehr erwartet hat.


 

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