Home Rezension Familienspiel …and then we held hands.

…and then we held hands.

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Emotional in der Balance

Eigentlich ein abstraktes Spiel, bei dem man kooperativ unterwegs sein soll, ohne miteinander zu kommunizieren.

Sicherlich eine große Herausforderung. Leben doch kooperative Spiele durch einen regen Austausch untereinander.

Dazu kommt eine interessante Grafik sowie die Hintergundgeschichte, dass die beiden Autoren sich im Rahmen eines Game Jam Events auf Malta zufällig getroffen haben, um dieses Spiel in wenigen Tagen zu entwickeln. Das macht alles sehr neugierig.


Das Spiel

Die Zielkarten werden in 3 Stapel a 8 Karten unterteilt. Ziel ist es alle 24 Ziele zu erreichen und am Ende den Glasstein in der Mitte zu platzieren, bevor der Nachziehstapel der Emotionskarten leer ist. Dazu bekommt jeder Spieler 6 Karten auf die Hand und kann sich am Anfang entscheiden, den Stapel nach rechts oder links aufzufächern (im Spiel ist dieses nicht optional, sondern entscheidet sich je nach dem in welcher Spielhälfte man mit seinem Stein unterwegs ist.

Mit den Karten steuert man seine Bewegungen auf einem Spielfeld, was durch 3 konzentrische Kreise geprägt ist. Diese sind miteinander verbunden und durch 4 farbige Ziele immer wieder unterteilt. Jene Zielpunkte sind auch zu erreichen, um die jeweiligen gleichfarbigen Aufgaben (Zielkarten) zu erfüllen. Um sich auf den Kreisen zu bewegen werden eigene Karten sowie Karten des Mitspielers genutzt. Dabei muss ich in der ersten Runde meine Ziele im äußeren Kreis, in der zweiten Runde im mittleren Kreis sowie in der letzten Runde im inneren Kreis erreichen. Den krönenden Abschluß bildet der Abschlußzug, welcher in der Mitte des Spielfeldes enden muss.

Neue Karten bekomme ich nur, wenn ich mich am Ende des Zuges emotional ausgeglichen auf der Mitte der Skala wiederfinde.

Verloren habe ich das Spiel, wenn den Spielern die Emotionskarten ausgehen, es mir nicht möglich ist, einen gültigen Zug durchzuführen (alles über -2 oder +2 ist nicht akzeptabel) oder man am Ende nicht emotional balanciert sich in der Mitte des Spielfeldes wiederfindet.

Um das ganze noch ein wenig schwieriger zu machen, kann man noch eine Variante spielen.

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Autor: David Chircop, Yannick Massa • Grafiker: Marie Cardouat • Verlag: Ludi Creations • Jahr: 2015

2 Spieler • ab 12 Jahren • ca. 30-45 Minuten

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Material

In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 4 Glastoken, 48 Emotionskarten, 2 Abdeckkarten, 24 Zielkarten, 1 Spielbrett

Puristisch gehalten, aber dennoch schön. Die Grafiken sind von der Dixit-Malerin Marie Cardouat und schön anzusehen, auch wenn viele davon die meiste Zeit des Spiels verdeckt bleiben (siehe oben).

Einstieg

Auch wenn die Anleitung 8 Seiten stark ist und nur auf englisch zur Verfügung steht, ist der Spielmechanismus leicht zu verstehen.

Spielgefühl

…and then we held hands bietet einige viele gute Ansätze für ein richtiges gutes Spiel mit neuen Mechaniken: die beidseitige Nutzung der Spielhälften mit dem linken oder rechten auffächern und auch das Nutzen des gemeinsamen Kartenvorats zum Erreichen seiner Ziele.

Aber es ist auch recht knackig gestaltet, denn die Spielzüge müssen recht gut durchdacht werden, um am Ende wieder in der Balance für neue Spielkarten zu sein. Einen unausgeglichenen Spielzug hält man mal durch, aber dann wird es knapp mit den Fortbewegungsmöglichkeiten. Da kann man dann schon mal nach 20 Minuten vor dem Ende der Partie stehen.

Auch das Thema ist bei diesem vom Grunde auf abstrakt konzipierten Spiel ganz gut mit den verschiedenen Emotionen gelöst. Denn je zu viel von der positiven wie auch negativen Energie und es fällt schwer, die Aufgaben zu lösen (wie im wahren Leben).

Was mir bei einem kooperativen Spiel überhaupt nicht gefallen hat, ist das Verbot der Kommunikation. Dieses haben wir in der Hausregel gleich mal wieder aufgehoben, da es nicht praktikabel oder zu spirituell abgehoben schien (Gedanken lesen ist dann doch was für andere Spielerkreise). Denn gerade das Austauschen und Beratschlagen bei so einem Spiel macht doch richtig Spaß.

Langzeitspaß

Ich kann mir gut vorstellen, dass Spiel noch ein paar mal zu spielen. Dann aber definitiv mit Kommunikation, denn ohne macht es nur halb soviel Spaß.

Innovation

Kooperatives Spiel mit nicht kommunizieren ist neu, aber vielleicht etwas zu viel zu neu.

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