Home Jahr 2016 First Class

First Class

2

first class boxBest Choice ist gefragt

Dabei ist die Wahl die „Qual“, denn wir haben sehr viel Auswahl auf unserer Fahrt im Orient Express. Um den Zug jedoch ans laufen und am Ende profitabel zu bekommen, müssen wir im Spiel bis zu 18 Karten geschickt auswählen, sinnvoll anlegen und idealerweise diverse Kettenreaktionen auf unserer Fahrt auslösen.

Ganz klamm heimlich auf der SPIEL 2016 präsentiert – als hätten die Macher selbst nicht an den Erfolg des Spiels geglaubt – schleicht sich First Class an die Spitze der Kennerspiele des Jahres 2016. Eine absolute Empfehlung!


Das Spiel

Zunächst bekommt jeder Spieler sein Spielbrett, 2 0er Waggons, 1 Münze, sowie seine Spielfiguren (u.a. 3 Schaffner, davon ein Zählstein).

Im Mittelpunkt stehen jedoch die 18 Karten (6 Karten in 3 Reihen) der zentralen Auslage, mit denen man Aktionen auslösen kann: z.B. Schaffner bewegen, Waggons aufwerten bzw. 0er Waggons ins Spiel bringen, Wegstrecken ausbauen und den Zug bewegen, Geld einsammeln, Aufträge oder Spielendekarten nehmen.

Zudem entscheidet man sich bei Beginn für 2 der 5 Module, die in die Karten gemischt werden und weitere Möglichkeiten bereithalten:

  • Modul A (Aufträge): es kommen zusätzliche Aufträge ins Spiel, bei deren Erfüllung Boni ermöglichen
  • Modul B (Berühmtheiten/Postkarten): „Verdoppler“ ermöglichen doppelte Punktzahlen bei einem Waggon bzw. verdoppeln den Bonuseffekt der Strecken (Postkarte). Dazukommen besondere Aufträge
  • Modul C (Wer ist der Mörder?): Mittels Beweisen wird ein Mörder unter den Passagieren ausgemacht.
  • Modul D (Passagiere/Gepäck): Beim Einsatz von Passagieren (oberer Waggon) gibt es bei der Erfüllung von Kriterien einen einmaligen Bonus sowie zusätzliche Belohnungen, wenn weitere Passagiere einsteigen. Beim Gepäck gibt es Siegpunkte
  • Modul E (Weichen/Mechaniker): Weichen führen zu zusätzlichen Siegpunkten bei der Erfüllung von Bedingungen. Mechaniker bringen einen Sofortbonus und bei Mindestbedingungen gibt es Sonderboni

Reihum nehmen jetzt die Spieler 3 x 1 Karte je Durchgang (es gibt insgesamt 6) und legen diese an oder führen Aktionen aus.Wird der fünfte bzw. neunte Waggon angelegt, so bekommen die Spieler automatisch einen sechsten (Sonderaktion) bzw. einen zehnten (Siegpunkte + Aufwertung) geschenkt.

Nach dem geraden Durchgang (2 – 4 – 6 / nach den ungeraden werden nur 18 neue Karten in die Mitte gelegt) erfolgt eine von drei Wertungen. Dabei wird zunächst die Zugstrecke ausgewertet (über die Reihenfolge der Boni entscheidet der Spieler) und anschließend der Zug (Punkte entsprechend des Voranschreiten des Schaffners). Dann kommt es zur Runde 2 und 3. Nach der dritten Wertung werden noch die Spielendekarten ausgewertet.

[yellow_box]

Autor: Helmut Ohley • Grafiker: Michael Menzel • Verlag: Hans im Glück • Jahr: 2016

2-4 Spieler • ab 12 Jahren • ca. 20-80 Minuten

[/yellow_box]

Material

In der BRETTSPIELBOX befinden sich: Basismaterial (wird in jeder Partie benötigt): 94 Waggonkarten (50×0/1, 24×2/4, 20×7/12), 16 Postwaggonkarten (je 4 in 4 Spielerfarben), 72 Basiskarten (je 24 in 3 Stapelfarben), 21 Spielendekarten, 12 Schaffner (je 3 in 4 Spielerfarben), 4 Lokomotiven (je 1 in 4 Spielerfarben), 24 Quader (je 6 in 4 Spielerfarben), 48 Münzen, 8 Lokomotivenplättchen, 1 Konstantinopelplättchen, 4 Spielertableaus, 1 Zähltafel, 1 Startspielerplättchen, 1 Startspielerfigur Material der 5 Module. 120 Modulkarten (je 24 in 3 Stapelfarben), 4 „Wer ist der Mörder?“-Karten (nur in Modul C), 26 Beweise (nur in Modul C)

Neben dem vielen Material ist auch die Brettspielbox mehr als gelungen. Sie zeichnet sich durch ein gut durchdachtes Inlay aus.

Einstieg

Auf den ersten Blick wirkt der Einstieg deutlich schwieriger als es ist. Dabei liegt es mehr an der Fülle der Informationen als an der komplizierten Materie. Also nicht erschrecken lassen und ausprobieren.

Spielgefühl

Während der Vorgänger Russian Railroad noch Workerplacement als Spielmechanismus hatte, ist First Class durch eine Art Aktionskarten-Drafting Mechanismus geprägt. Während Russian Railroad eher einen weitestgehen statischen Aktionspool hatte, ist dieser bei First Class durch die sich immer wieder verändernden Karten sehr variabel.

Variabilität ist auch das Kennzeichen, was First Class ausmacht. Kein Spiel gleicht dem anderen. Über die Karten sowie die Module (10 verschiedene Kombinationen sind möglich) kommt eine sehr große Abwechselung in die einzelnen Partien. Gleiches gilt auch für das, was wir mit den Karten machen. Denn wir sammeln, legen an, laufen, bauen aus und haben eine Hülle von Möglichkeiten. Wichtig ist es dabei den Überblick zu behalten und sich für den späteren Verlauf des Spiels möglichst viele Ketten aufzubauen, um davon am Ende profitieren zu können. Da gilt es definitiv den Überblick zu behalten.

Durch diese Eigenschaften haben wir es auch nicht mit einer reinen Kartenadaption eines erfolgreichen Spiels zu tun, sondern First Class hat Alleinstellungsmerkmale und ist ein eigenständiges Spiel.

Wichtig ist nur, dass man nicht alles zugleich machen (sammeln) kann, da man sich sonst zu sehr verzettelt. Natürlich muss man sich auch nach den Karten richten, aber manchmal ist weniger mehr.

Bis auf das Modul C (rein subjektiver Geschmack) gefallen mir alle Module extrem gut (damit verbleiben immerhin noch 6 verschiedene Kombinationen). Am Ende kann es bei der Auswertung der einzelnen Kettenzüge mit unter auch mal etwas länger dauern. Das kann, muss aber nicht stören.

Das Spiel ist in allen Spielerzusammensetzungen (2, 3 oder 4) gut spielbar und die Spieldauer von bis zu 100 Minuten fällt in keinster Weise negativ ins Gewicht. Allein im Viererspiel kann es von Nachteil sein, in der Nahrungskette ganz hinten zu liegen und man sollte sich als Vierter gut überlegen, den Startspieler möglichst frühzeitig zu aktivieren.

Alles in Allem macht First Class extrem viel Spaß und hat mich schwer begeistert. Und es ist deutlich leichter zugänglich als so manch anderer „Brummer“ des Spielejahrgangs. Daher auch eher im Kennerspielbereich angesiedelt.

Langzeitspaß

Ja, definitiv. Wie schon oben angemerkt, verlaufen die Spiele komplett unterschiedlich, sehr variabel und damit gleicht kein Spiel dem anderen. Allein die 5 Module bringen soviel Abwechslung in das Spiel, dass man nicht von Langeweile ausgehen kann. Dazu spielt es sich, wenn man den Ablauf einmal verstanden hat, auch sehr schnell und bei 4 Personen deutlich unter 1 1/2 Stunden, was für ein Strategiespiel der Güte echt klasse ist.

Dazu ist davon auszugehen, dass es zukünftig weitere Module geben wird, die dem Spiel noch weiteren Reiz bringen wird (zumindest ist in der Box noch reichlich Platz).

[wp-review]


Erweiterungen:

Auszeichnungen:

Spielregeln (ext. Link zu Hans im Glück)

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von ws-eu.amazon-adsystem.com zu laden.

Inhalt laden


[yellow_box]

 

[/yellow_box]

2 COMMENTS

LEAVE A REPLY

Please enter your comment!
Please enter your name here

Die mobile Version verlassen