Bauen im Nebel
Martin Wallace – ein Autor, der bisher für komplexe Spiele bekannt war, traut sich an ein Spiel was zwischen Familien- und Kennerspiel liegt und entführt uns in ein nebeliges Tal, in dem wir Ressourcenstätten freilegen sowie Bauwerke errichten müssen.
Autor plus Verlag (Space Cowboys) sind definitiv einen intensiveren Blick wert.
Das Spiel
Wir befinden uns im Tal des Nebels und müssen fünf Gebäude errichten. Dazu bedienen wir uns 5 Rohstoffsorten, die wir an bestimmten Orten einsammeln und zum Bauplatz bringen müssen. Um den rechten Weg zu finden, ist es notwendig den Nebel mit Wiesenplättchen zu überdecken, denn nur freizugängliche Rohstoffe dürfen transportiert werden.
Je Runde stehen uns zum Erreichen des Ziels 1-2 der folgende sechs Aktionen zur Verfügung:
- einen (von 2 oder 3) Arbeiter einsetzen. Dazu stellen wir den Arbeiter auf ein mit einem Rohstoffplättchen markierten Platz. Das Plättchen und die Siegpunkte bekommen wir und füllen den Platz mit der entsprechenden Anzahl an Rohstoffen. Den Arbeiter bekommt man erst zurück, wenn die letzte Ressource abgeholt wurde.
- Bauplatz einrichten: eines von drei Bauplättchen an auf ein Bauplatzfeld legen
- Nebelfeld erforschen: ein Wiesenplättchen auf ein Nebelfeld legen
- versteinerten Wald erforschen: ein Wiesenplättchen auf einen Wald legen (zählt für zwei Aktionen)
- einen Rohstoff von der Quelle zum Bauplatz transportieren. Dazu muss eine direkte Verbindung bestehen.
- ein Gebäude errichten. Wenn wir die entsprechend der Aufträge (Auslage oder privat) notwendigen Rohstoffe bezahlen, bekommen wir die Siegpunkte des Auftrages und einen Bonus (sofortig, dauerhaft oder am Ende des Spiels). Überzahlte Rohstoffe wandern auf das eigene Spielertableau und sind ein Minuspunkt wert.
Das Spiel endet, wenn ein Spieler sein fünftes Gebäude errichtet hat. Dann dürfen alle anderen Spieler noch einen Zug tätigen und ihre Siegpunkte zusammenzählen. Von diesen werden die nicht abgeholten Rohstoffe auf den Ressourcenfeldern bzw. dem Lager abgezogen.
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Autor: Martin Wallace • Grafiker: Vincent Joubert • Verlag: Space Cowboys | Asmodee • Jahr: 2016
2-4 Spieler • ab 10 Jahren • ca. 60 Minuten
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Material
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 24 Bauplättchen, 60 Wiesenplättchen, 20 Rohstoffplättchen, 5 spezielle Rohstoffplättchen (mit Wert 5), 20 Gebäude (5 für jeden Spieler), 12 Arbeiter (3 für jeden Spieler), 90 Rohstoffe (Holz, Getreide, Stein, Schwein, Lehm), zweiseitiger Spielplan, 42 Karten mit Aufträgen und einer Spielendekarte
Das Material ist wie gewohnt von Space Cowboys gehoben und sehr anspruchsvoll. Angefangen von den Holzfiguren, endend beim tollen Inlay der Spieleschachtel (allein der Spielplan passt nicht richtig in die Ausbuchtung)
Einstieg
Die Anleitung ist gut verständlich geschrieben. Da das Spiel an sich nicht sehr komplex ist, ist man schnell im Spiel.
Spielgefühl
Wer ein komplexes Spiel vom Autor erwartet hat, ist enttäuscht. Via Nebula ist ein leichtgängiges einfaches taktisches Kennerspiel am unteren Rand. Jedoch nicht ohne Tücken.
Man muss zum Beispiel höllisch aufpassen, wo man seine Arbeiter platziert. Denn ohne dieses kann es sein, dass man auf den Rohstoffen dort sitzen bleibt und an anderer Stelle nicht zum Zuge kommt. Des weiteren ermutigt Via Nebula das Trittbrettfahrertum. Hier mal eine Baustelle miteröffnet, da von dem Erforschen des Nebelfeldes profitiert, dort mal eben eine lukrative Rohstoffquelle mitausgenutzt. Man muss an der ein oder anderen Stelle schon ärger-resistent sein, um das Spiel zu mögen. Deshalb gilt es bei den eigenen Spielzügen stets abzugleichen, ob man nur sich selbst oder auch anderen (bzw. wem man) nutzt.
Dann offenbart sich aber ein taktisches recht gelungenes Spiel, was eine breite Zielgruppe anspricht und von seiner hohen Interaktion lebt.
Im Spiel zu zweit hat mir Via Nebula jedoch nicht so gut gefallen, zu viert spielt es sich sehr kompakt mit wenig Wartezeiten.
Der Glücksfaktor ist ebenfalls nicht zu unterschätzen und macht sich in der Anordnung der Rohstoffquellen sowie der Auslage an lukrativen Auftragskarten bemerkbar. Ebenfalls neigt der sehr bunte Plan zu ein wenig Unübersichtlichkeit.
Langzeitspaß
Wer ein taktisches kurzweiliges Spiel möchte, ist bei Via Nebula richtig. 60 Minuten verleiten dazu, dass Spiel gerne in einen Spielabend mit mehreren Spielen einzubauen. Wen das „Ärgern“ nicht stört, ist bei einer zweiten, dritten Partie schnell dabei, zumal das Spiel Familien- wie auch Kennerspieler anspricht und auch Neuen schnell zu vermitteln ist.
Innovation
Klassischer Pick-Up and Deliver Mechanismus. Das neuartige ist die Kombination mit einer hohen Interaktivität
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Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu Asmodee)
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