Montag, Dezember 16, 2024
StartRezensionReview Skylands

Review Skylands

b-familieSkylands: Die Inseln erobern

Skylands heißt die Weiterentwicklung von The King of Frontier, welches 2013 auf den Markt kam. Hinter beiden Spielen steckt das Autorenpaar Shun und Aya Taguchi.

Wenn man die Grafik sieht, könnte man meinen, dass sich der Künstler ein wenig zu häufig den Film Avatar von James Cameron angesehen hat. Die Ähnlichkeiten sind nicht zu übersehen. Aber auch teilweise etwas zu bunt geraten.

Das soll uns aber nicht von der Betrachtung des Spiels an sich ablenken.


Das Spiel

Jeder Spieler hat ein Tableau von 4 x 5 Quadraten vor sich. Diese werden mit Inseln bebaut. Reihum entscheiden sich die Spieler für eine von vier Aktionen. Das Besondere ist, dass alle Spieler an den Aktionen teilhaben, der aktive Spieler jedoch einen Bonus bekommt. Die gleiche Aktion darf – mit einer Ausnahme – nie 2-mal hintereinander gemacht werden:

  • Erforschen: Man nimmt 5 verdeckte Plättchen und sucht sich reihum eins aus. Der aktive Spieler hat die Möglichkeit ein zweites zu nehmen
  • Ernten: hier kann eine vollständige Insel mit Ressourcen (in Form von Männchen) bestückt werden. Der aktive Spieler sogar 2.
  • Errichten: Gegen Abgabe von Ressourcen kann ich besondere Plättchen erwerben, die Siegpunkte, Boni etc. bringen. (aktiv: eine Ressource weniger)
  • Energie verteilen: Ich verteile blaue Ressourcen von Inseln auf Städte und bekomme dafür Siegpunkte (aktiv + 2 SP)

Das Spiel wird so lange gespielt, bis bei einem Spieler nur noch ein Quadrat offen ist (oder sämtliche Siegpunktmarker vergeben wurden). Dann erfolgt die Auswertung, bei der Siegpunkte für Felder auf abgeschlossenen Inseln, verbliebene Ressourcen, erworbene Siegpunkte beim Energie verteilen sowie für Sonderplättchen gibt. Nicht belegte Felder werden mit je 2 Minuspunkten bestraft.

Es gibt darüber hinaus einen taktischeren Anfang, bei dem die Rückseite des Tableaus zum Einsatz kommt und die Startplättchen gezogen werden. Des Weiteren können die besonderen Plättchen variiert werden. 


Autor: Shun und Aya Taguchi • Grafiker: Patricia Limberger
Verlag: Queen Games • Jahr: 2018

spieler2-4 Spieler • alterab 8 Jahren • zeitca. 30-45 Minuten

Spielregeln (ext. Link zu Queen Games)


Spielgefühl

Skylands ist ein gehobenes Familienspiel. Die erste Partie mag für den ein oder anderen nicht sofort zugänglich erscheinen (siehe unten). Einmal verstanden, ist es jedoch angenehm einfach zu spielen.

Das Besondere ist die geringe Downtime, da man in jedem Zug als „passiver“ Spieler partizipiert (bekannt aus Puerto Rico) und eine Aktion durchführen kann. Das hat aber auch zur Folge, dass die jeweiligen Züge im Vorhinein nicht komplett durchgeplant werden können, da zum einen ein Mitspieler bereits vorher die entsprechende Aktion ausgeführt hat und man somit z.B. schon einen (halben) Schritt weiter ist, als gedacht oder dass eben bestimmte Möglichkeiten durch die Auswahl anderer Mitspieler vorher, nicht mehr zur Verfügung stehen oder sich nicht mehr lohnen.

In Summe fühlt sich Skylands ein wenig wie Carcassonne auf einem begrenzten Terrain an. Was aber durchaus seinen Reiz hat.

Beim Bau der Inseln ist abzuwägen, zwischen kleinen und schnell verfügbaren Inseln oder dem Bau von größeren Einheiten, die dann bei der Ressourcenbestückung Vorteile haben. Hier spielt das Glück bei den gezogenen Plättchen auch eine Rolle.

Was mir nicht so gut gefallen hat, ist die Gestaltung des Spiels. Das ist einfach nicht meine Grafik. Gut, ist Geschmacksache, anderen mag es mehr zusagen. Was ich aber auf keinen Fall verstehe, ist, warum man auf den vier Spielfeldern symbolisch nicht abgebildet hat, was dort zu tun ist und welchen Bonus es für den aktiven Spieler gibt. Dieses wäre insbesondere für die ersten Partien eine sehr angenehme Gedächtnisstütze gewesen. So kam es in meinen Gruppen immer wieder zu Frageaktionen: „was kann ich dort noch einmal machen“.

Es gab dazu noch einen zweiten Aspekt, des Gefühls des „gespielt seins“. Dieser tauchte schon mal als Kritikpunkt auf. Mag vielleicht daran liegen, dass man taktisch sehr variabel unterwegs sein muss, da Entscheidungen meiner Mitspieler unmittelbaren Einfluss auf meine Entscheidungen haben. Ich habe dieses für mich selbst nicht als großes Problem wahrgenommen. Aber wer sein Spiel ein Stück weit mehr planen möchte, wird sich bei Skylands etwas schwerer tun. Flexibilität ist schon sehr wichtig.

Um das Spiel noch variabler zu halten, gibt es über die verschiedenen Plättchen in der „Errichten“-Aktion zusätzliche Möglichkeit, den Schwierigkeitsgrad zu steigern. Durch diese verändert sich mitunter die Ausrichtung, da es z.B. spezielle Boni gibt etc. Auch der Start mit der B-Seite ist herausfordernder.


Kurzfazit: Wer ein gut zu spielendes Familienspiel mit einer schönen taktischen Tiefe sucht, sollte sich Skylands ansehen. Angenehmes Spielgefühl.

  • Nach einer halben Partie einfach zu spielen.
  • Für Fans, die ein taktisches Spiel mögen
  • Interaktionsgrad ist durch die Teilnahme an den Entscheidungen der Mitspieler recht hoch
  • Durch die verschiedenen Plättchen hohe Variabilität (und dazu gibt es noch einige Queenies)

  • Die Grafik ist sehr gewöhnungsbedürftig. Sagt mir überhaupt nicht zu. Zu grelle Farben
  • Markierungen auf den Spielfeldern vergessen, um den Spielern Aktionen und Boni zu zeigen.
  • Für den ein oder anderen ist es zu wenig planbar. Für mich war dieses kein k.o. Kriterium

 

Skylands ist für Kennerspieler ein schönes Aufwärmspiel. Wer sich gerne mit wechselnden Entscheidungen auseinandersetzen mag, der wird bei Skylands viel Spaß haben. Das liegt auch an der geringen Downtime. Zudem empfehle ich euch dann direkt den taktischen Start ohne die vorgedruckten Inseln und die Auswahl von den anderen herausfordernden Bonusplättchen, die dem Spiel beiliegen.
Wer es planbarer mag, für den ist Skylands eher nichts.
In Summe ist Skylands eher für den gehobenen Familienspieler gedacht, als für Kennerspieler.

 


 

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von ws-eu.amazon-adsystem.com zu laden.

Inhalt laden

 

2 Kommentare

  1. Das Spiel endet auch, wenn der Punktevorrat aufgebraucht ist. Das war bei uns fast immer der Fall.
    Da die „Energiegewinnung“ der Haupt-Punkte-Lieferant ist, gewann bei uns immer, wer das am besten hinbekommt. Und das hängt wiederum vom Glück ab. Wer zufällig am besten an eine gute blau-gelbe Kombination kommmt gewinnt. Sehr einseitiges Spiel, trotz aller Erweiterungsplättchen und Queenies.

    • Danke Markus für die Ergänzung. Wollte ich nicht unterschlagen. Kam bei uns aber nicht so häufig vor, wie bei euch. Ich hatte auch viele Partien, in denen andere Strategien zum Sieg geführt haben.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Most Popular

Recent Comments