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REVIEW | Rezension Brettspiel Monasterium

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Monasterium begleitet mich schon seit 2019. Kennengelernt habe ich das Spiel 2019 bei Ratingen spielt. Damals noch in einem asiatischen Gewandt. Final herausgekommen ist es als mittelalterliches Klosterspiel.

Arve D. Fühler und dlp haben hier eine Mischung aus verschiedenen Mechaniken zusammengestellt, aber seht weiter.


SPIELBESCHREIBUNG

In der Mitte liegt ein zentraler Spielplan, dessen Seite je nach Spieleranzahl gewählt wird. Auf dem Plan sind fünf Klöster sowie eine sie verbindende Straße aufgetragen.

Auf der Straße bewegt sich der Gesandte mit seinem Pferdekarren, um Novizen in den einzelnen Klöstern zu platzieren. Dabei hat der Gesandte zwei Funktionen. Zum einen dürfen Novizen in den Klöstern platziert werden, die der Gesandte über einen Weg erreichen kann, zum anderen liegen auf dem Weg Boni. Dabei sind bis zu zwei persönliche Würfel nicht ganz so unwichtig.

Ein Kloster besteht aus drei Bereichen. Der Kapelle, dem Kreuzgang sowie umgebenden die produzierenden Räume der Küche, Werkstatt sowie des Dormitoriums.

Jeder Spieler hat vor sich ein Aktionstableau mit 24 Novizen ausliegen. An dieses angeschlossen ist ein Puzzlefeld, in das in einem 3×3 Raster Fenster der einzelnen Klöster gelegt werden können, um Boni und Siegpunkte freizuschalten.

Das Spiel über x mal 3 Runden wird in je zwei Phasen gespielt:

  1. Würfeleinsetzphase
  2. Aktionsauswahlphase

(1) Die Spieler starten mit 1 einem persönlichen sowie x neutralen Würfeln. Diese werden über drei Epochen gewürfelt. In jeder dieser Epochen ist jeder Spieler einmal Startspieler. Nach dem Wurf muss jeder Spieler alle Würfel einer Augenzahl auf der Aktionsleiste ablegen. Dieses machen wir reihum, bis alle Würfel verteilt sind.

(2) Dann wählen wir ebenfalls mit dem Startspieler bis zu drei Würfel (Feld 6 – Joker nur ein Würfel möglich) aus und führen die entsprechende Aktion aus. Dabei müssen eigene Würfel aus dem gewählten Aktionsfeld genommen werden (fremde natürlich nicht). Es stehen folgende fünf Grundaktionen zur Verfügung:

  1. Novizen platzieren – dazu nehme ich einen Novizen von meinem Tableau und bezahle den Preis für die profanen Gebäude, Werkstatt oder Gemeinschaftsräume.
    Habe ich in diesen Gebäuden in einem Kloster schon einen Novizen platziert, so kann ich auch Novizen in den jeweils angrenzenden Kreuzgarten entsenden. Die dritte Alternative ist das Kloster.
    Je nach Ort kann ich mir noch Boni und Siegpunkte nehmen.
  2. Suppenplättchen nehmen
  3. Einflussmarker nehmen
  4. Rosenkranzplättchen nehmen
  5. Gesandten bewegen
  6. = Jokerfeld, ich darf mir eine der obigen Aktionen auswählen.

Im Verlaufe des Spiels erspielen sich die Spieler weitere Aktionen, die unter den eingesetzten Novizen freiwerden. Somit können werden die einzelnen Würfelseiten angereichert.

Ergänzend im Spiel sind noch Aufträge, die teilweise in Abhängigkeit zum Zeitpunkt der Erfüllung Siegpunkte einbringen.

Am Ende des dritten Klosterjahres endet das Spiel und es findet die Schlusswertung statt. Nun gibt es Punkte für Klostermehrheiten, Kapellenwertungen, Kreuzgängen sowie für verbliebene Güter.



AUTOR: Arve D. Fühler ■ GRAFIKER: Dennis Lohausen
VERLAG: dlp games ■ ERSCHEINUNGSJAHR: 2020

2-4 Spieler

ab 12 Jahren

ca. 60-120 Minuten

Spielregeln (ext. Link zu dlp games)


SPIELGEFÜHL

Monasterium ist ein klassisches Eurogame. Auf den ersten Blick geht es darum, seine Novizen gewinnbringend auf die Klöster zu verteilen, um dort für die Endwertung ausreichend Siegpunkte zu erzielen. Das Ganze wird noch ergänzt durch die Aufgaben, die in Teilen einen kleinen Wettrenncharakter haben. Ein Sammelsurium von vielen bereits bekannten Mechanismen wie z.B. Area-Controll, Puzzle bzw. Set-Collection.

In Summe gibt es einiges zu beachten (kann zu Beginn auch ein wenig erschlagend wirken) und Aktionen sind geschickt auszuwählen, um in folgenden Zügen von den verschiedenen Boni und zusätzlichen Möglichkeiten zu profitieren. Dabei ist es sicherlich nicht das schlechteste, sich möglichst frühzeitig den zweiten und ggf. den dritten persönlichen Würfel zu sichern.

Das Besondere am Spiel ist jedoch die Phase des Würfelns und der Auswahl des Würfelns. Dieses macht Monasterium zu einem besonderen Spiel, was durchaus von anderen Eurogameklassikern abweicht.

Da ist zum einen geschicktes Würfelplatzieren. Durch das Würfeln kommt ein gewisser Glücksfaktor in das Spiel. Zwar habe ich in dieser Phase die Möglichkeit meine Würfel einmal erneut zu werfen, dennoch kann das Ganze auch mal gegen mich laufen und z.B. keine oder kaum „1“ oder „6“ ausliegen, die ich vielleicht in dieser Phase des Spiels dringend benötige. Erst im Laufe des Spiels vergrößern sich durch das Setzen der Novizen die Einsetzmöglichkeiten der Würfel und somit auch die Varianz im Spiel. Dadurch wird die Glückskomponente im hinteren Teil des Spiels weiter reduziert. Durch das Mehr an Möglichkeiten können die Entscheidungen auch schon mal länger dauern.

Beim Platzieren geht es darum, zu antizipieren, welche Züge die Mitspieler durchführen wollen und wieviel Würfel ich selbst in meinem Zug bekommen kann. Sind alle Würfel gesetzt geht es in die nicht minder spannende Phase über, sich die richtigen Würfel zu nehmen, um Aktionen durchführen zu können.

In Summe ist aber gerade der Würfelmechanismus trotz des Glückselement die Würze, die in das Spiel kommt. In diesen Phasen ist immer besonders viel Emotion und Beobachten, Bangen der Konkurrenz am Spieltisch fühlbar.

Das Spiel spielt sich zu zweit (extra Spielplan) wie auch zu dritt und viert relativ gleich gut. Auch wenn ich das Spiel zu dritt bisher am besten fand.

Dagegen sind die Züge relativ schnell, so dass die Downtime zwischen den einzelnen Zügen relativ überschaubar ist. Selbst wenn ein Spieler drei Würfel auf einmal in seinem Zug verarbeitet und viele Möglichkeiten freigeschaltet hat.


Zusammenfassung

Klassisches Eurogame mit einem erfrischenden Würfeleinsetz und -auswahlmechanismus. So kommt eine angenehme Würze in das Optimierspiel hinein, was ansonsten für den ein oder anderen Spieler zu trocken gewesen wäre.

Monasterium hat mich persönlich bislang positiv überzeugt. Es macht auch nach verschiedenen Partien immer noch Spaß und der Ehrgeiz es in zukünftigen Partien noch ein wenig besser zu machen ist weiterhin geweckt.

  • Umfangreiches Spielmaterial, ansprechende Illustration.
  • Innovativer Würfeleinsetz- und auswahlmechanismus
  • Wer Eurogames liebt, wird sich ganz gut zurecht finden.
  • Steigender Komplexitätsgrad im Verlauf des Spiels durch das Freischalten weiterer Möglichkeiten.
  • ohne den Würfelmechanismus wäre das Spiel sehr klassisch angelegt.
  • Der Würfelmechanismus hat gerade in der ersten Phase ein gewisses Glückslement.

Aus meiner Spielerperspektive: Sehr viele bekannte Mechanismen tauchen in dem Spiel auf. Dazu gibt es einen sehr würzigen Würfelmechanismus mit gewissen Glückselementen. 90 Minuten Eurogame sollten für eine schöne Unterhaltung dieses gehobenen Kennerspiels sorgen. Monasterium hat sich trotz der kleinen Glückskomponente einen festen Platz in meiner Spielsammlung verdient.

1 COMMENT

  1. Mit Jahren Verzögerung nun einmal gespielt und ich verstehe das Lob nicht so ganz. Die Fensterplättchen sind mit etwas Abstand schwer zu unterscheiden und das wiederum wirkt sich stark auf die Lesbarkeit der Aufträge aus. Warum ein Rundweg als Linie gestaltetet ist, so dass der Karren ganz unthematisch immer wieder zurück teleportiert werden muss, hat wohl spielerische Gründe, aber zeigt dann doch stark in Richtung „seelenloses Euro“. Zu guter Letzt: die Würfelmechanik ist super wichtig, darf aber nur am Rand des Feldes hingequetscht ihren Platz einnehmen. Das allein nur zur Gestaltung.

    Mir kam es so vor,dass das Spiel strategisch für alle gleich abläuft und in einem so langen Spiel nervt das Würfelpech schon hart.

    Außerdem viel zu lang mit vier Personen, da es sich doch sehr gleichförmig anfühlt.

    Ist es, mit etwas Abstand, noch in deiner Sammlung?

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