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REVIEW Kitchen Rush

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Bereits 2017 wurde ich auf Kitchen Rush aufmerksam. Da war es ein Lichtblick am Stand des griechischen Verlags von Artipia.

Zwei Jahre später gibt es nun die deutsche Lokalisierung bei Pegasus. Von den Friedbergern an der ein oder anderen Stelle überarbeitet geht es wieder in die Küche, in der wir mit allen Spielern gemeinsam Gerichte nach den Wünschen der jeweiligen Gäste zubereiten.


SPIELBESCHREIBUNG

Kitchen Rush ist ein Kampagnenspiel. Level für Level tauchen wir tiefer in die Küchentätigkeiten hinein.

Vom Grundsatz her laufen die Runden mit den folgenden Aktionen ab:

  • Gäste begrüßen
  • Bestellungen aufnehmen
  • Zutaten aus Vorratskammer (später mehrere) sowie Gewürze einsammeln
  • Kochen.

zu einem späteren Zeitpunkt kommen noch kaufen, bedienen und Missionen erfüllen hinzu.

Das Ganze geschieht auf Zeit, die über Sanduhren gemessen wird. Von diesen stehen uns ab Level zwei auch zwei zur Verfügung. Dazu haben wir vier oder fünf Minuten Zeit, um die obigen Aktionen durchzuführen. Dabei Kochen wir nicht nur so drauflos, sondern haben gewisse Vorgaben in Geld bzw. später auch in erkochten Sternen zu erfüllen.

Dabei steigen der Schwierigkeitsgrad und der Umfang der Aufgaben sowie die Ansprüche der Gäste von Level zu Level an.

Haben wir alle Level erreicht, stehen uns am Ende noch die Missionen zur Verfügung, die das Spiel noch ein Stück weit schwerer machen.



AUTOR: Vangelis Bagiartakis, Dávid Turczi ■ GRAFIKER: Bartłomiej Kordowski, Natalia Kordowska
VERLAG: Artipia | Pegasus ■ ERSCHEINUNGSJAHR: 2017|2019

2-4 Spieler

ab 12 Jahren

ca. 30-45 Minuten

Spielregeln (ext. Link zu Pegasus)


SPIELGEFÜHL

Ich mag ja solche Spiele, in denen man nach und nach den Schwierigkeitslevel steigert. Dieses Prinzip hat mir schon bei Magic Maze gut gefallen und es gelingt in Kitchen Rush wirklich hervorragend, auch wenn ich die Anleitung manchmal etwas zu überladen finde.

Dazu kommt ein für Familien interessantes Kochthema, was vor allem auch Kinder direkt anspricht. So in jedem Fall meine Tochter, die dieses Spiel heiß und innig liebt.

Zu Beginn einer Runde hilft eine kleine Absprache, wer welche Aufgaben wann macht bzw. sich für welchen Bereich im Wesentlichen verantwortlich fühlt und dann kann es auch schon losgehen.

An die Absprache sollte man sich auch halten. Genauso wie die Uhr mit dem Timer, der immer im Blick sein sollte. Die Verantwortung übergibt man am besten auch einem Spieler, der die Zeit immer mal wieder ansagt. So dass die Gruppe zum Ende einer Runde (=Schicht) entscheiden kann, ob man noch weiterkochen sollte oder lieber Vorräte für die nächsten Runden aufstockt. Gespielt wird anfänglich in einer, später in zwei und am Ende sogar in vier Schichten. Dabei gilt es in den Schichten entsprechendes Geld zu verdienen, um Mitarbeiter zu bezahlen etc.

Dabei bildet das Spiel immer noch auf einem abstrakten Niveau das Geschehen in einem Restaurant sehr gut ab. So dass man sich gut in so einen Betrieb hineinversetzen kann.

Als Spielalter ist 12 Jahre angegeben. Aber Kinder ab 9 oder 10 Jahren können unter Anleitung der Eltern schon mitspielen – ohne sich gespielt zu fühlen. Bei Familienspielern ist das Spiel auch deutlich besser angekommen, als bei Vielspielern.

Was könnte man ggfls. Bemängeln? Neben der überfrachteten Anleitung könnte den ein oder anderen Spieler die Hektik stören. Ist aber essentieller Bestandteil von Kitchen Rush. Und einer Küche ist es halt immer sehr betriebsam. Zudem gibt es über viele Partien einen gewissen repetitiven Charakter. Denn vom Grundsatz macht lädt man Gäste ein, holt Zutaten, kocht und bedient und muss für die Aufrechterhaltung des Ladens durch Finanzmanagment und Vorratshaltung sorgen. Hier helfen die Missionen ein wenig, ein unterschiedliches Spielgefühl zu erzeugen.

Für hartgesottene Spieler ist eine Erweiterung angekündigt, die noch in 2020 erscheinen soll.

Dazu gibt es einen – gefühlten – administrativen Aufwand vor jeder Partie, in der das Restaurant zusammengebaut sowie die einzelne Zutat bereitgestellt werden muss.

Ich habe Kritiken gelesen, die das Problem sahen, immer wieder in das Spiel hineinzukommen, wenn man es mal eine gewisse Zeit nicht gespielt hat. Aber dann sucht man sich einfach ein Level, welches 1-2 Ebenen unter dem letztgespielten Level liegt und spielt diese durch. Dadurch war man – aus meiner Perspektive – immer sehr schnell wieder im Spiel drin.


Zusammenfassung

Kurzweiliges Familienspiel mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad. Nichts für Spieler die Ruhe wollen. Der große Reiz liegt in der Kommunikation über die Arbeitsteilung.

Kann vielleicht bei Überdosis etwas zu wiederholend wirken. Daher freue ich mich auf die Dessert-Erweiterung.

  • Aufbauender Schwierigkeitsgrad
  • Tolles Material
  • Schöne Simulation eines Restaurantbetriebes mit arbeitsteiligem Arbeiten.
  • Attraktives Thema.
  • Nichts für Ruheliebende
  • könnte eventuell bei Dauergenuss zu wiederholend wirken.
  • Bringt einen gewissen administrativen Aufwand mit sich.

Aus meiner Spielerperspektive: Kitchen Rush ist ein klassisches Familien-Tüftel-Wohl-Fühlspiel mit hektischem Einschlag.

Auch als Kennerspieler empfand ich das arbeitsteilige Arbeiten, die Kommunikation unter den Spielern und das Erreichen eines gemeinsamen Zieles als sehr angenehm. Daher würde ich mich einer weiteren Partie nie in den Weg stellen.

Es gibt jedoch auch herausforderndere Spiele. So dass ich das Spiel aus dem Blickwinkel eines Kennerspielers eher in einer Kategorie eine Stufe niedriger einsortieren würde.

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