Der Tote im Orientexpress jetzt endlich einmal gespielt. Wegen seiner Einstufung als Profifall hat es etwas länger im Regel gelegen.
Völlig unbegründet, wie sich schnell herausstellen sollte, denn der Tote im Orientexpress gehört zu den tollsten EXIT-Fällen, die bislang in der EXIT-Spielfamilie erschienen sind.
Also folgt mir in den Zug.
SPIELBESCHREIBUNG
EXIT – Der Tote im Orientexpress gehört zu den Fällen, bei denen man mit Escape Room Spielen schon vertraut sein sollte.
Wir begeben uns in das Jahr 1905 in den Orientexpress und müssen einen Mordfall lösen.
Wie in den bisherigen EXIT-Spielen erhalten die Spieler eine Decodierscheibe, ein Storybuch, besondere Teile sowie Rätsel- wie Lösungskarten zum Start des Spiels zur Verfügung.
Wieder gilt es zehn verschiedene Rätsel zu lösen, um ans Ziel bzw. aus dem Wald zu gelangen. Zusätzlich gibt es drei verschlossene Blätter, die für die Abteile der Mitreisenden stehen.
Es ist weiterhin alles erlaubt. Das Material kann beschriftet, gefaltet oder zerschnitten werden, um den einzelnen Lösungen näher zu kommen. Ziel ist es in jedem der Rätsel drei Zahlen zu ermitteln und diese in die richtige Reihenfolge auf der Codierscheibe zu bringen. Dann geht es zum nächsten Rätsel.
Sollte man mal nicht weiterwissen, gibt es weiterhin die bekannten Hilfekarten bis hin zur Lösung.
AUTOR: Markus und Inka Brand ■ GRAFIKER: Silvia Christoph und Claus Stephan
VERLAG: ■ ERSCHEINUNGSJAHR: 2017
1-4 Spieler
ab 12 Jahren
ca. 60-90 Minuten
Spielregeln (ext. Link zu Kosmos)
SPIELGEFÜHL
Nun hat es der Fall dann endlich geschafft, auf unseren Tisch zu kommen und um es direkt vorwegzunehmen:
Er ist
a) nicht so schwer wie er durch das Profi-Label den Anschein macht, wenn auch anspruchsvoll
b) Thematisch sehr liebevoll aufgemacht und gehört für mich zu den besten EXIT-Fällen, die ich bislang auf dem Tisch hatte.
Thematisch erinnert der Fall an eine Krimiumgebung von Agathe Christie und wir schlüpfen mehr oder weniger in einer Art Hercule Poirot hinein. Naja eigentlich nicht ganz so richtig, denn der Meisterdetektiv Achilles Pussot ist verschwunden und hat uns nur seine Notizen zum Fall hinterlassen.
So liegt es nun an uns den Fall hoffentlich zu lösen. Und die Zeit drängt, denn wir wollen den Mörder von Edgar Ratchington vor Ankunft des Zuges überführen und so machen wir uns direkt auf den Weg, die verschiedenen Mitreisenden zu überführen und kommen auch abseits des Falls auf so manche Enthüllung.
Die Geschichte ist sehr stimmig und thematisch toll umgesetzt, wenn wir die verschiedenen Abteile anschauen und sich die einzelnen Charaktere des Spiels so nach und nach „entblättern“ und die ganze Geschichte sich wie ein tolles Puzzle perfekt zusammenfügt. Eigentlich ist dieses EXIT-Rätsel auch eher mit einem kleinen Kriminalfall gleichzusetzen, den es zu lösen gilt.
Der Zeitfaktor von 60 Minuten ist für EXIT-erfahrene Spieler knapp zu schaffen, aber dann muss man sich ganz schon sputen. Doch will ich dieses in diesem schönen Fall überhaupt? Oder genieße ich nicht viel lieber das ganze Ambiente des Zuges.
Das Alter von zwölf Jahren ist passend, obwohl sich der Fall doch eher an erwachsenere Gruppen richtet.
Zusammenfassung
Sehr stimmiger und harmonischer Fall mit gehobenem Rätselniveau ohne dass man an vielen Ecken mit zu vielen Fragezeichen steht. Knobelig aber machbar. Keine Unterforderung aber auch nichts, wo man selbst mit der Lösung vor einem großen Fragezeichen steht.
Jederzeit gerne bezieht sich eher auf ein Urteil. So einen Fall würde ich also jederzeit gerne spielen. Der EXIT-Fall an sich ist natürlich nur einmalig spielbar.
- Stimmige Geschichte
- Tolle Aufmachung
- Gelungene Rätsel
- nur einmal nutzbar.
Aus meiner Spielerperspektive: Einer der besten EXIT-Fälle, der den beiden Brands gelungen ist. Stimmige lösbare Rätsel, die aber auch nicht zu einfach sind. Genau den richtigen Punkt für mich erwischt.
So sieht ein perfekter EXIT-Abend für einen fortgeschrittenen Escape Room Spieler aus.