Ab ins Mittelalter
Über die neue Adventure Games Reihe habe ich im Rahmen des Kosmos Bloggerbistroevent schon Ende April berichtet. Die Monochrome AG hat mir als erster Fall sehr gut gefallen und hier gibt es einen Einblick in das zweite Abenteuer: Das Verlies.
Wie man vielleicht aus dem Titel schon entnehmen kann, verlassen wir die aktuelle Zeit und befinden uns in einem mittelalterlichen Szenario wieder.
Ich versuche so wenig wie möglich zu spoilern. Die Bilder, die ihr sehen werdet, sind die Bilder vom Aufbau, mehr gibt es nicht zu sehen.
Also folgt mir in die Burg…
Das Spiel
Wir wachen in einem Verlies auf und können uns nur sehr schemenhaft an Vergangenes erinnern. Über die App lassen wir uns die Situation beschreiben, die thematisch und atmosphärisch dicht in das Spiel einführt. In dem Verlies gilt es sich zunächst zu orientieren. Dazu steht uns eine Ortskarte mit verschiedenen Gegenständen und Einrichtungen zur Verfügung. Diese haben alle dreistellige Nummern. Reihum entscheiden wir uns für eine der Nummern, stellen unser farbiges Männchen drauf und hören uns den entsprechenden Eintrag in der App an (natürlich kann auch das beiliegende Handbuch genutzt werden, wenn man keine App nutzen will oder kann).
Apropos farbige Männchen, diese stehen für die vier verschiedenen Charaktere, aus denen die Spieler wählen können. Jeder hat eine besondere Eigenschaft, die im Laufe des Abenteuers noch hilfreich sein kann. Dazu bekommt jeder zu Beginn des Spiels 3 Leben zur Verfügung. Schaffen wir es, den Raum zu verlassen, tun sich weitere Räume auf, die es zu erkunden gilt. Dazu nutzen wir gefundene Gegenstände, um immer tiefer in das Abenteuer einzutauchen.
Spannend ist auch, wie wir im Laufe des Spiels unser Gedächtnis wiederfinden und sich die Geschichte mit verschiedenen Wendungen so nach und nach zusammenfügt.
Das Ganze passiert über drei Teilabenteuer, zu denen wir jeweils neue Aufgaben gestellt bekommen. Diese dauern je ca. 60-90 Minuten.
Autor: Matthew Dunstan, Phil Walker-Harding • Grafiker: x
Verlag: Kosmos • Jahr: 2019
Spielregeln (ext. Link zu Kosmos)
Spielgefühl
Angefangen von der ersten Szene, in der wir uns in einem Verlies befinden, entsteht eine immer dichter werdende Geschichte, in die wir uns gerne hineinbegeben und die uns immer weiter fesseln wird. Vieles gilt es auszuprobieren und zu tüfteln. Nicht immer sind alle Sachen offensichtlich, auch wenn in der ersten Phase des Spiels die Rätsel etwas einfacher gehalten sind. Das steigert sich im Laufe des Spiels. Es gibt auch nicht die richtige perfekte Lösung. An vielen Stellen muss man zwischen zwei oder drei Alternativen abwägen. Da hilft Überlegen und das Inspizieren des bereits Herausgefundenen.
Wer den Zeitdruck aus den Escape Room Spielen nicht so mag, dürfte sich bei den Adventure Games sehr gut aufgehoben fühlen, denn wir haben keine zeitliche Vorgabe, das Rätsel zu lösen. Schafft man es nicht an einem Tag – was ich idealerweise dennoch empfehlen würde – so kann man den Spielstand auch einfrieren und bei einer weiteren Gelegenheit fortsetzen. Diese sollte jedoch nicht zu weit auseinander liegen, so dass die erlebte Geschichte noch präsent ist.
Wie auch beim Monochrome AG Abenteuer ist die App-Unterstützung sehr gelungen. Das Buch benötigt man eigentlich gar nicht. Man kann sich somit viel besser auf das Erleben konzentrieren, als dass eine Person noch lesen muss.
Auch wird das Material im Spiel nicht mehr zerstört und steht z.B. Freunden für das Erleben eines Abenteuers zur Verfügung.
Das Alter ist ab 12 Jahren angegeben. Dieses ist o.k.. Da das Ganze kooperativ abläuft kann man jedoch sicherlich auch ein spielerfahrenes Kind ab 10 mitspielen lassen.
Kooperation steht im Vordergrund und wir müssen uns viel beraten. Dennoch tritt auch hier das Alphaspielerphänomen in den Hintergrund, da am Ende die einzelne Person die Entscheidung treffen muss, an welchen Ort sie geht bzw. mit welchem Gegenstand sie sich beschäftigt.
Kurzfazit: Sehr gelungenes Abenteuerspiel für vergnüglichen spannenden Spielspaß über knapp 4h. Dazu ein paar Rätsel, die vom Anspruch her lösbar sind und interessant sind. Fühlt sich wie ein interaktiver Kinofilm an, nur dass es ein günstigeres Spielererlebnis für 4 Personen ist.
- Langer – thematisch dichter Spielspaß
- tolle App-Unterstützung
- keine Zerstörung des Materials
- Rätsel gerade in der ersten Phase recht einfach.
- An manchen Stellen ist auch viel Glück im Spiel.
Auch wenn die Rätsel nicht extrem anspruchsvoll sind und der ein oder andere Zufall eine Rolle spielt, ist Das Verlies eine Empfehlung für Kennerspieler, die ein angenehmes thematisch dichtes Spiel erleben wollen.
Über knapp 4h haben wir hier einen sehr angenehmen Spielspaß vor uns.
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