Neu und doch bekannt
Der große Wurf ist ein Spiel aus dem Jahre 2012. Dabei geht dieses Spiel auf ein Spiel Spelunke an der Bleichwiese zurück, welches bereits 2010 bei einem kleinen Verlag Super-Pauli herauskam (LINK zu einem Zeitungsartikel) und auf ein Kneipenspiel aus den 80er Jahren zurückgehen soll.
Nun ja, mit einem neuen Anstrich, einer neuen Bleichwiese (=Würfelteller) und einigen Änderungen ist es seit einigen Wochen unter dem Namen Impact erhältlich. Dabei wurden aus Augenzahlen Symbole, das X ist durch eine leere Seite ausgetauscht worden und es gibt noch zusätzlich das Turnier der Elemente.
Der Spaß ist jedenfalls geblieben oder konnte gesteigert werden.
Das Spiel
Würfel sind das zentrale Medium des Spiels. Auf jedem Würfel sind fünf verschiedene Symbole abgebildet. Eine Seite ist leer. Von der Spielerzahl abhängig verteilen wir 5-8 Würfel an jeden Mitspieler. Ein Würfel wird in den Elementkessel („Arena“) gelegt.
Der aktive Spieler wirft einen Würfel in die Würfelarena und betrachtet die Situation. Ist auf einem oder mehreren Würfeln die leere Seite sichtbar oder sprang ein oder mehrere Würfel aus der Arena, scheiden diese Würfel komplett aus und werden aus dem Spiel genommen. Sind keine Würfel mit gleichen Symbolen sichtbar, dann darf der Spieler noch einmal einen Würfel in die Arena werfen oder passen. Bei Würfeln mit gleichen Symbolen, nimmt er alle Würfel mit gleichen Symbolen heraus. Danach wechselt das Wurfrecht auf den linken Nachbarn.
Sind nach dem Wurf des aktiven Spielers keine Würfel mehr in der Arena, so muss der folgende Spieler alle seine Würfel in die Arena.
Der Spieler, welcher am Ende noch Würfel überhat, gewinnt das Spiel.
Dazu gibt es noch die Variante „Kraft der Elemente“. Dazu wird im Vorfeld ein Symbol bestimmt, bei dem die Spieler eine bestimmte Aktion durchführen müssen. Z.B. Würfel stapeln etc.
Autor: Dieter Nüßle • Grafiker: Fiore
Verlag: Ravensburger • Jahr: 2018
2-5 Spieler • ab 8 Jahren • ca. 15 Minuten
Spielregeln (ext. Link zu Ravensburger)
Spielgefühl
Ich muss vorwegsagen, dass ich weder mit Strike / der große Wurf bzw. Spelunke an der Bleichwiese vor Erscheinen von Impact in Berührung gekommen bin.
Bei Impact streiten sich die Spieler bzw. ich mache mein Spielgefühl von der Anzahl der Spieler abhängig. 2 oder 3 Spieler waren am besten. 4 Spieler sind o.k., aber zu fünft hat es mir gar nicht gefallen. Dafür dauert das Spiel gefühlt (nicht von der Zeit) viel zu lange, als dass ausgeschiedene Spieler Lust haben, zu lange auf ihren Einsatz bei einer Revanche zu warten. Und diese wird definitiv eingefordert, was ein großes Kompliment für das Spiel ist.
Impact lebt in jedem Fall von Emotionen und vielen Wendungen der einzelnen Partien. Drehen sich die Würfel auf die richtige Seite: große Freude und befand man sich vorher noch in einer ausweglosen Situation ist man plötzlich wieder weit vorne. Auf der anderen Seite kann man sich als Würfelführender nie zu sicher sein. Ein Big Bang des Vorgängers (alle Würfel werden aus verschiedensten Gründen aus der Arena genommen) und plötzlich muss man alle Würfel werfen und steht im Extremfall vor einem „Scherbenhaufen“. Schadenfreude, Mitfiebern, Glücksgefühle, Niederlage, Sieg alles ist immer nur einen Wurf auseinander.
Was neben diesen Gefühlen ebenfalls noch positiv zu erwähnen ist, dass man endlich mal Spielmaterial so richtig werfen kann. Denn die Würfel wollen nicht unbedingt sacht behandelt werden. Allerdings wird ein zu doller Einsatz möglicherweise mit dem Verlust des Würfels bestraft, wenn dieser aus der Arena herausspringt.
Dazu dauern Partien in der Regel nicht sonderlich lange. So dass es meist nie bei einer Partie bleibt.
Impact wird jedoch niemand mögen, welcher was taktisches oder strategisches erwartet. Einfluß hat man sehr wenig auf das Fallen der Würfel und der Glücksfaktor ist sehr hoch. In diesem Fall lieber einen weiten Bogen um das Spiel machen.
Ob man die Varianten jetzt unbedingt benötigt. Ich weiß es nicht. Für mich wirkte es wie ein künstliches Aufblähen des schon gelungenen Basisspiels. Aber es gab auch andere, die damit sehr zufrieden waren.
FAZIT: wer mal was für zwischendurch sucht, bei dem er nur mal kurz Ablenkung sucht, ohne großartig nachzudenken möchte, der wird sich bei Impact wohl fühlen. Für Kinder hat das Würfelwerfen einen hohen Aufforderungscharakter. Ich muss zu dem Spiel lust haben, daher knapp am „jederzeit gerne gescheitert“, aber missen möchte ich es auch nicht in meiner Spielesammlung.
- Extrem schnell verstanden
- Schnelle Partien mit hohem Aufforderungsgrad nach einer Wiederholungspartie
- hoher emotionaler Spannungsgrad durch das Würfelwerfen.
- zu fünft war es nicht meins.
- man muss sich auf ein einfaches Würfelspiel einstellen. Wer sich damit schwer tut, sollte die Finger vom Spiel lassen.
- Die Elemente Variante hätte es meiner Meinung nicht gebraucht.
Wie schon oben beschrieben. Wer etwas Taktisches / strategisches sucht, der sollte einen weiten Bogen um das Spiel machen. Wer ein Spiel sucht, bei dem es um viel Schadenfreude, Glück und pure Emotion geht, der sollte vielleicht etwas länger verweilen. Kein Spiel mit dem man einen Abend bestreiten kann. Aber durchaus geeignet für eine kleine Runde Adrenalin zwischendurch.
Mit Kindern in jedem Fall ein Gewinn am Spieltisch. Jedoch war nicht jede Erwachsenenrunde zu weiteren Spielen zu begeistern.
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