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FAST FORWARD: FATAL

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Es geht weiter

Friedemann Friese ist vor Neuerungen nicht bange. Nach dem Kunstwerk 504 brachte er im gleichen Jahr mit Fabelsaft ein neues Spielsystem heraus, welches im letzten Jahr in der Fast Forward Reihe mit Furcht, Flucht und Festung mündete.

Während Fabelsaft sehr gut ankam, waren sich viele über den spielerischen Spaß der drei Spiele der Fast Forward Reihe nicht ganz so einige. Mir hat das leichtere Furcht noch am besten gefallen. Der Rest wirkte teilweise zu konstruiert oder zu kopflastig.

Nun kommt der vierte Anlauf mit Fatal, was ich – um es direkt vorwegzunehmen – für das Beste aus dieser Reihe halte. Von der Aufmachung wie eine Slotmaschine aufgemacht, geht es vor allem um flexbiles Spielen und Rechnen.


Das Spiel

90 verschiedene Karten warten auf uns. Die Anleitung breitet sich im Laufe des Spieles nach und nach aus: Regeln kommen hinzu, andere fallen weg.  Grundsätzlich ist die Reihenfolge beizubehalten. Karten werden nur nach Aufforderung gemischt.

Ohne großartig zu Spoilern ist es in der ersten Runde wichtig drei Karten zu sammeln, mit denen man die höchste Summe erreicht. Dazu kann man Karten vom Nachziehstapel auf die Hand nehmen und/oder mit der Ablage in der Mitte tauschen. Liegen in der Mitte 6 Karten wird das Rundenende eingeläutet. Nach Ende der Runde muss der Verlierer seine Karten abgegeben (sie kommen komplett aus dem Spiel). Die Karten der anderen Spieler werden mit den drei Karten des Nachziehstapels gemischt und bilden den neuen Nachziehstapel.

Dann geht es wieder vorn vorne los und es kommen weitere Regeln hinzu, die das jeweilige Spiel verändern, bis alle 90 Karten gespielt sind.


Autor: Friedemann Friese • Grafiker: Harald Lieske
Verlag: 2F Spiele • Jahr: 2018

3-5 Spieler • ab 10 Jahren • ca. 15 Minuten

Spielregeln (ext. Link zu 2F Spiele)


Spielgefühl

Die Fast Forward Reihe zeichnet das einfach Losspielen aus. Und das tun wir, denn wir wissen ja zu Beginn nicht, auf was wir uns einlassen. Regeln kommen im Laufe des Spiels hinzu. Jedoch werden wir ein höheres Ziel (z.B., Sieger ist, wer die meisten Runden gewonnen hat etc.), was man aus anderen Spielen kennt, in diesem Spiel nicht richtig erkennen. Es ist vielmehr ein gemeinsames – aber dann doch wieder gegeneinander stattfindendes – Erobern des Spiels über viele verschiedene Runden hinweg. Das kann dem ein oder anderen Spieler ein störendes bzw. fehlendes Gefühl vermitteln. 

Was mir an Fatal – in einer Besetzung von mindestens vier Spielern – jedoch sehr gut gefallen hat, sind die sich permanent verändernden Rahmen- und Siegbedingungen der einzelnen Runden. Durch neue Regeln, die Kombinationen von verschiedenen Regeln aber auch das Wegfallen von bisher verinnerlichtem, kommt viel Abwechselung ins Spiel. Mal in einer Runde vielleicht auch etwas weniger, aber in Summe doch so viel, dass man gerne auf Entdeckungstour durch die 90 unterschiedlichen Karten geht und sich überraschen lässt, auf welche Ideen der Autor Friedemann Friese noch so alles gekommen ist. Dadurch ist Langeweile in Fatal eher fehl am Platz. Und trotz des wiederkehrendem organisatorischen Rundenablauf kommt kein Gefühl der Monotonie auf.

Die Altersangabe würde ich einhalten, da Kopfrechnen als Voraussetzung gegeben sein sollte.

Ob ich Fatal wiederspielen möchte? Ja und nein. Ja, weil das Spiel an sich doch sehr interessant ist und eine Menge bietet. Dann aber mit einem gewissen Abstand und Vergessen der ein oder anderen Regel. Nein, eben aus diesem Grund, da das Spiel von dem Neuen lebt, was in einem zügig folgenden zweiten Spiel eher nicht mehr der Fall ist.

In Summe kann ich es als Abenderlebnis in einer vierer Runde gut und gerne empfehlen.


 

Kurzfazit: „Immer mal wieder“ trifft das Urteil für das Spiel an sich. Ist jedoch in Bezug auf ein „Legacyspiel“ natürlich etwas fragwürdig, da das Spiel nach dem kompletten Durchspielen seinen Reiz aufgrund des Neuen ein Stück weit verliert, auch wenn man es durchaus weiter- oder noch einmal spielen kann. Dennoch wäre das Spiel in dieser Bandbreite für mich einzusortieren.

  • Am besten zu viert oder in voller Besetzung.
  • Wer Kopfrechnen mit wechselnden Regeln mag, findet das Spiel angenehm herausfordernd.
  • Trotz der sich ändernden Regeln, war es nicht sonderlich schwer, den Überblick zu behalten.

 

  • Im Spiel zu dritt fand ich es zu zäh, da zu wenig Neuerungen in das Spiel kamen
  • Man fragt sich während des Spiels nach dem höheren Ziel des Spiels.
  • Der Wiederspielreiz ist nach einer kompletten Partie für eine gewisse Zeit deutlich reduzierter. Nicht weil das Spiel schlecht ist, aber weil das Spiel von dem vielen Neuen lebt.

FATAL ist ein Spiel was vom Schwierigkeitsgrad eher den Familienspieler anspricht. Zu viert oder fünft empfand ich das Spiel aber dennoch auch für einen Kennerspieler spannend, da in den einzelnen Runden immer mal wieder etwas Neues passiert, auf das man sich einstellen muss.

Von den Fast Forward Spielen war es bislang klar das Beste für mich.


 

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