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Cottage Garden

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cottage gardenWir puzzeln uns einen Garten

Bei der Kombination Uwe Rosenborg und Puzzeln an Patchwork zu denken ist nicht grundsätzlich falsch. Das ist auch der erste Eindruck, der hängen bleibt, wenn man das Spielmaterial und die Anleitung von Cottage Garden sichtet. Dennoch ist das Spiel ein ganz anderes.

Ein sehr ansprechendes Familienspiel hat Uwe Rosenberg in Zusammenarbeit mit dem neuen Verlag Edition Spielwiese (bekannt durch das Spielecafe) erstellt. Es ist schnell zugänglich und gut für Gelegenheits- wie Vielspieler spielbar. Man fühlt sich einfach gut beim Spiel, da alles liebevoll gestaltet ist, ohne kitschig zu wirken.


Das Spiel

Bei dem gelungenen Einstiegsvideo traut man sich fast gar nicht das Spiel wiederzugeben. Dennoch versuche ich mich in einer sehr kurzen Spielbeschreibung.

Zentral liegt ein 4×4 großes Spielbrett („die Gärtnerei“). Dazu bekommt jeder Spieler einen Pflanztisch mit zwei Pflanzbeeten auf denen bereits Pflanzentöpfe und/oder Pflanzglocken aufgedruckt sind. Die Gärtnerei wird mit verschiedenen Pflanzteilen bestückt, der Rest liegt zum Nachfüllen neben dem Spielbrett bereit (die Schubkarre zeigt den Anfang der Nachlegeschlange).

Mittels des Gärtnerwürfels (W6) wird die Rundenanzahl angezeigt. Ist ein Spieler dran, entscheidet er sich entweder ein Pflanzteil aus der Gärtnerei entsprechend seines Standortes ( = Gärtnerreihe; sollten weniger als 2 Teile dort liegen, wird vorher auf 4 aufgefüllt) oder einen Pflanztopf zu nehmen. Diese fügt er in seine Blumenbeete ein und stellt den Gärterwürfel ein Feld weiter. Sollte ein Pflanzbeet voll sein, wird eine Wertung ausgeführt. Dabei werden die Pflanztöpfe (1SP) und -glocken (2 SP) gezählt und entsprechend auf der individuellen Punktleiste vorgesetzt. Entsprechende Boni (Bienenkörbe, Katzen, Pflanztöpfe) werden genommen und können im gleichen Zug eingesetzt werden. Dann holt man sich entsprechend ein neues Beet und der nächste Spieler ist dran.

Wird die letzte Runde eingeläutet, dürfen nur noch Beete weitergebaut werden, auf denen drei oder mehr Pflanzteile liegen. Jetzt gibt es aber 2 Minuspunkte pro Durchgang, in dem man sein Pflanzbeet noch nicht fertig gestellt hat.

Zum Schluss werden die Siegpunkte zusammengezählt.

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Autor: Uwe Rosenberg • Grafiker: Andrea Boeckhoff • Verlag: Edition Spielwiese | Pegasus • Jahr: 2016

1-4 Spieler • ab 8 Jahren • ca. 60 Minuten

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Material

In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 1 beidseitig bedruckter Spielplan (die „Gärtnerei“), 36 „Blumenplättchen“ (Puzzleteile), 9 „Blumenbeete“ mit je einer hellen und einer dunklen Seite, 1 grüner großer Augenwürfel (der „Gärtner“), 1 große runde Pappscheibe mit Sonnenschirm („Platzhalter“), 30 runde Pappscheiben mit „Katze“, 16 runde Pappscheiben mit „Blumentopf“, 2 Pappscheiben mit 1 bzw. 2 Bienenkörben, 4 Pflanztische für die Wertungen (je 1 pro Spieler), 12 orange kleine Würfel (je 3 pro Spieler für die Blumentopfwertung),12 hellblaue kleine Würfel (je 3 pro Spieler für die Pflanzglockenwertung), 1 Steckfigur „Schubkarre“

Tolles Material. Sehr liebevoll gestaltetes Spielgut mit Liebe zu viel Detail (Sonnenschirm, Schubkarre etc.)

Kleine Macke gab es beim Material bei der ersten Auflage, die aber sehr gut vom Verlag behoben wurde.

Einstieg

Klappt extrem gut. Insbesondere wenn man das Video unten sich vorher ansieht, was in knapp 10 Minuten gut in das Spiel einführt.

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Spielgefühl

Irgendwie fühlt man sich bei dem Spiel einfach gut. Das fängt beim stimmigen sonnigen Gute Laune-Thema (ohne aufgesetzt zu wirken), geht über das harmonische Design des Spielmaterials an und hört bei den netten vielen kleinen Gimmicks wie Sonnenschirm als Platzhalter, Pfeile als Indikation für die eigene Reihe oder der Schubkarre als „Lesezeichen“ für die Pflanzenteile auf.

Die Downtime ist bei Cottage Garden relativ gering, da man schon recht gut vorausschauend sehen kann, welche Plättchen man für den eigenen Garten nutzen kann. Auch wenn Cottage Garden gewisse solitäre Züge hat, leidet die Interaktion nicht, muss man dennoch den Blick zu den Nachbarn werfen, um den Mitspielern bestimmte Züge zu verhindern oder ggf. frühzeitig selbst an das Material heran kommen, da man der Gärtnerei doch um die entsprechenden Bauteile konkurriert.

Sollte man sich verbaut haben bzw. nur kleine Lücken vorhanden sein, gibt es mit den Katzen und Töpfen Möglichkeiten diese zu füllen. Allerdings sind diese auch nicht im Überfluss vorhanden und müssen wohldosiert eingesetzt werden.

Kritik die ich habe, liegt bei den Punktabzügen in der letzten Runde. Dieses hat ein Gefühl von Bestrafung, wenn man nicht schnell genug zum Ende der Runde 5 fertig wird. Das kann dazu führen, dass, wenn es ganz blöd läuft, man gar keine Punkte mehr für da letzte Beet bekommt. Zielgruppe ist der gehobene Familienspieler.

Langzeitspaß

Cottage Garden holt man gerne wieder heraus. Auch wenn man nicht ganz so strategisch unterwegs sein muss, wie bei Patchwork, ist das Spiel sehr kurzweilig, einfach zu verstehen und zu spielen und macht eben ein gutes Gefühl beim Spielen.

Gesamtbewertung 7/10

Ein wirklich gelungenes harmonisches taktisches Familienspiel. Nicht ganz so strategisch wie Patchwork! Aber klasse.


Erweiterungen:

Auszeichnungen:

Spielregeln (ext. Link zu Spielwiese Edition)

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3 COMMENTS

  1. Hallo,

    > > Kleine Macke gab es beim Material bei der ersten Auflage, die aber sehr gut vom
    >> Verlag behoben wurde.

    Also einen Klebebogen für das Spielbrett, von dem man noch die zu klebenden Teile selbst ausschneiden musste und der einfach nicht exakt auf das Spielbrett zu kleben ist, finde ich jetzt wahrlich nicht „sehr gut“, sondern eher „schlecht“.
    Ich mag das Spiel und kann mit der gefundenen Lösung auch einigermaßen leben. Aber als ich das Spiel auf der Messe mit einem solchen Fehler und Klebebogen in die Hand gedrückt bekommen habe, war ich doch enttäuscht. Als ich dann gemerkt habe, dass ich selbst ausschneiden muss und die Teile nicht mal exakt passen, war ich noch enttäuschter. Aber ok, ein Drama ist es nun auch nicht und schön ist das SPiel ansonsten auch.

    Viele Grüße,
    Andreas.

    • Ich verstehe Dich gut. Aber 1) ist es das erste Spiel des Verlags, da mache ich schon mal abstriche und 2) ich fand den Umgang mit dem ganzen sehr professionell gelöst.

  2. Ich werde den Verlag nun auch nicht verteufeln, wie gesagt, so furchtbar ist es ja nun auch wieder nicht. Aber professionell wäre doch eher gewesen, zumindest zu einem späteren Zeitpunkt richtige Spielbretter nachzuliefern. Hättest Du das auch als professionell empfunden, wenn Pegasus/Kosmos/Asmodee so ein dicker Klops unterlaufen wäre und dann lapidar einen (auch noch echt schlechten) Aufkleberbogen verteilt hätte?
    Die Tatsache, dass es das erste Spiel war entschuldigt sicherlich kleine Schnitzer, aber das zentrale Element des Spiels zu vergeigen ist auch fürs erste mal schon ein bemerkenswert dicker Schnitzer.

    Ich kann da auch drüber hinwegsehen, kein Thema. Das Spiel ist bei mir im Schrank und so liebevoll gemacht, dass ich von dem Verlag auch weitere Spiele ansehen werde. Alles kein Thema. Ich war vor allem darüber irritiert, warum Du den Umgang mit dem Fehler „sehr gut“ bzw. „professionell“ fandest? Ich finde ihne eher „geradeso akzeptabel“ und „Amateurhaft“. Aber ist auch kein Thema, man muss ja nicht immer gleicher Meinung sein 🙂

    Viele Grüße,
    Andreas.

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