Über den Wolken…
… heißt ein Lied von Reinhard Mey. Viel Freiheiten haben wir zumindest als Passagiere, denn wir können jederzeit entschieden, der Fahrt beizuwohnen oder frühzeitig aus dem Luftschiff auszusteigen.
Celestia ist eine überarbeitete Neuauflage von „Cloud 9“ welches 1999 bei FX Schmidt erschienen ist.
Das Spiel
In Celestia reisen wir Spieler mit einem Luftschiff von Stadt zu Stadt. Das optimale Ziel wäre das erreichen der Lichtstadt (Stadt Nr. 9 mit dem Wert 25). Alle Spieler fliegen gemeinsam mit dem Luftschiff. Dabei werden die Spieler reihum zum Kapitän des Luftschiffes. Seine Aufgabe ist es, das Luftschiff sicher zur nächsten Stadt zu fliegen. Dazu würfelt er so viele Würfel, wie auf dem nächsten Stadtplättchen angegeben sind. Die Symbole auf den Würfeln entsprechen den Gefahren, denen das Luftschiff ausgesetzt ist. Jetzt sind die Passagiere dran und entscheiden sich, ob sie dem Kapitän vertrauen und im Luftschiff verbleiben oder lieber aussteigen. Wer aussteigt, erhält eine Schatzkarte von der Stadt, bei der er das Luftschiff verlassen hat.
Anschließend zeigt der Kapitän, ob er die Gefahren mit Hilfe von passenden Handkarte (je nach Spieleranzahl haben wir 6 oder 8 Handkarten mit Spielbeginn auf der Hand) abwehren kann. Dabei besteht Legepflicht. Gelingt dieses, fliegt das Luftschiff mit allen verbliebenen Passagieren zur nächsten Stadt. Gelingt es nicht, stürzt das Luftschiff ab und niemand bekommt eine Schatzkarte.
Dann beginnt bei der nächsten Stadt die Prozedur erneut. Nach dem Absturz beginnt das Luftschiff wieder bei der ersten Stadt mit allen Passagiere. Jeder Spieler zieht eine Handkarte nach und es beginnt eine neue Reise.
Das Spiel endet, sobald ein Spieler am Ende einer Reise 50 oder mehr Punkte erreicht hat.
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Autor: Aaron Weissblum • Grafiker: Gaètan Noir • Verlag: Heidelberger Spieleverlag | BLAM! • Jahr: 2015
2-6 Spieler • ab 8 Jahren • ca. 30 Minuten
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Material
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 1 Luftschiff, 6 Abenteuerfiguren, 6 Abenteuerplättchen, 9 ovale Stadtplättchen, 4 Ereignis-Würfel, 68 Ausrüstungskarten (20 blaue Kompasse, 18 gelbe Blitzableiter, 16 rote Hörner, 14 schwarze Kanonen), 8 Turbokarten, 8 Machtkarten
Vor allem das Luftschiff fällt sehr positiv auf (inkl. Ersatzteile – gut mitgedacht). Aber auch die Grafiken sind sehr gelungen und machen Spaß beim betrachten. Kleiner Kritikpunkt ist die schwer zu erkennde gelbe Seite des Würfels.
Einstieg
Das Luftschiff muss man zunächst aufbauen. Dieses benötigt eine Weile, macht aber viel Spaß.
Gut strukturierte Anleitung des Spiels. Inzwischen gibt es auch eine kurze Spielhilfe und für die ersten Runden sollte man sich die Seite 8 bereitlegen, um den Spielablauf zu verstehen.
Spielgefühl
Celestia ist ein schnelles Familienspiel in einer gelungenen Aufmachung. Dazu einfach zu spielen.
Eigentlich ist Celestia ein Pokerspiel mit eingebauten Jokern. Das wichtigste Element ist das Zockelement nach dem Würfeln durch die Passagiere. Hat der Kapitän die passenden Karten auf der Hand oder verlieren am Ende alle. Dieser hat allerdings keine besondere Wahl, denn es gibt die Pflicht entsprechende Handkarten auszuspielen. Er kann jedoch mit seinen Äußerungen zu einer gewissen Verunsicherung beitragen. Also früh Punkte sichern oder die Aussicht auf ein lukrativeres Reiseziel.
Dazu kommt ein nicht ganz zu vernachlässigender Glücksanteil im Spiel durch die Würfel. Gleiches gilt auch für den Einsatz so mancher Sonder- bzw. Machtkarte. Da kann man als Passagiere plötzlich schneller aus dem Luftschiff herausbefördert werden, als einem lieb ist.
Nicht so gut finde ich, das der Mut auf Risiko zu gehen und intensiv zu zocken, nicht belohnt wird, da es in den meisten Fällen doch eher in die Hose geht. Da ist das Reisen dann doch limitiert, insbesondere wenn die Mitspieler risikoavers sind.
Gleiches gilt für das Reisen im Verlaufe des Spiels. Da die einzelnen Spieler nur eine neue Karte pro Runde nachziehen können, stehen den neuen Kapitänen nur gerade einmal 4 zusätzliche Karten zur Verfügung. Da werden die Reisestrecken, wenn das Glück nicht ein Stück mithilft, im Laufe der Partie kürzer.
Celestia ist ein Spiel was mit mehreren Spielern Spaß macht. Man sollte also idealerweise 4-6 am Spieltisch sein. Darunter ist es nicht zu empfehlen.
Langzeitspaß
Ich bin mir nicht sicher, wie lange das Spielgefühl tragen wird. Auf der einen Seite stehen Kurzweiligkeit, schneller Einstieg und der Pokergrundmechanismus. Auf der anderen Seite hat das Spiel darüberhinaus nicht mehr zu bieten. Hier wäre eine kleine Erweiterung mit Zusatzkarten (oder als Promo) hilfreich und würde dem Spiel eine zusätzliche Tiefe bzw. Variabilität geben.
Celestia ist sicherlich kein Spiel für einen ganzen Abend – kann eher am Rande eingestreut werden.
Innovation
Unabhängig vom Vorgängerspiel „Cloud 9“ ist dieses Semi-Kooperative Spiel mit seinem kurzlebigen Mechanismus von wir sitzen alle in einem „Boot“, Zocken und doch gegeneinander aggieren gut gelungen.
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Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln / FAQ (ext. Link zu Heidelberger Spieleverlag)
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Hallo Christoph,
irgendwas ist hier wohl schief gelaufen.
Überall steht nur X.
Viele Grüße
Tristan Ruff