Um die Welt und zurück…
…und sich dabei nicht in die Quere kommen, ist das große Geheimnis.
Wir gehen auf große Fahrt, denn die Welt liegt uns zu Füßen bzw. auf dem Spieltisch. Jedoch befinden wir uns nicht mehr in den Zeiten des großen Kontinentes Pangaea sondern haben mittlerweile die Notwendigkeit verschiedene Kontinente mittels Schiff zu bereisen. Und das ist auch die große Neuerung bei Zug um Zug.
Auf der anderen Seite der Weltkarte (des Spielbrettes) gibt es dazu noch den Ausflug in die Great Lakes von Nordamerika. Diese Reise ist die einfachere der vor uns liegenden Trips.
Das Spiel
Wie beim Basisspiel geht es auch bei der Weltreise darum, die meisten Siegpunkte durch das Verbinden von Eisenbahnstrecken zu erreichen. Neu sind die Schiffslinien und die Häfen mit denen man Punkte bekommen kann. Zunächst müssen sich die Spieler für eine Kombination aus 60 Schiffen und Eisenbahnen aus ursprünglich 75 (25 Waggons und 50 Schiffe) entscheiden. Die anderen kommen beiseite, können aber ggf. noch einmal im Spiel eingesetzt werden. Des Weiteren bekommt jeder 3 Waggon- und 7 Schiffskarten auf die Hand. Von den Bewegungskarten werden zum Aussuchen je drei Karten ausgelegt.
Reihum können die Spieler aus einer der folgenden 5 Aktionen wählen:
- Transportkarten nehmen – 2 Transportkarten nehmen (oder nur 1, falls man einen offen ausliegenden Joker nehmen möchte)
- Eine Strecke nutzen – Set von Transportkarten (Farbe beachten) ausspielen und eine Strecke bauen. Dafür gibt es entsprechend der platzierten Transportmittel Punkte
- Zielkarten ziehen – 4 Zielkarten vom Stapel ziehen. Von diesen muss mindestens 1 behalten werden
- Einen Hafen bauen – in einer blauen Stadt, wenn er dorthin eine Verbindung. Es müssen je 2 gleichfarbige Waggon- und Schiffskarten mit Hafensymbol abgegeben werden
- Figuren tauschen – beliebig viele Waggons gegen Schiffe tauschen und umgekehrt
Das Spiel endet, sobald ein Spieler nur noch 6 oder weniger Transportmittel zur Verfügung hat. Dann werden noch 2 volle Runden zu Ende gespielt und die Zielkarten sowie die Häfen gewertet.
Größte Unterschiede zwischen den Großen Seen und der Weltreise liegt in 5 Transportmitteln, die mehr zur Verfügung habe und es sogar eine längere Strecke gibt.
[yellow_box]
Autor: Alan R. Moon • Grafiker: Julien Deval • Verlag: Days of Wonders|Asmodee • Jahr: 2016
2-5 Spieler • ab 10 Jahren • ca. 60-120 Minuten
[/yellow_box]
Material
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 1 doppelseitiger Spielplan (Weltreise / Die Großen Seen), 165 farbige Wagons (je 33 in Blau, Rot, Grün, Gelb und Schwarz), 250 farbige Schiffe (je 50 in jeder Farbe), 140 Transportkarten (80 Wagen- und 60 Schiffskarten), 120 Zielkarten (65 für Weltreise, 55 für Die Großen Seen),15 Häfen (je 3 in jeder Farbe), 5 Zählsteine
Wie von Days of Wonders gewohnt, tolles und aufwendiges Spielmaterial. Auch die Box ist sehr gelungen. Sehr gut, dass auch Ersatzwaggons und -schiffe dem Spiel beigefügt wurden.
Einstieg
Für Zug um Zug-Kenner kein großes Problem. Für alle anderen ist die Anleitung aber auch angenehm verständlich formuliert.
Spielgefühl
Vom Grundsatz her ist das Zug um Zug Weltreise wie die bisherigen Zug um Zug Spiele – nur etwas größer.
Die große Karte macht erst einmal einen tollen Eindruck und man geht voll motiviert in das Spiel, sie auch zu entdecken.
Was macht man aber nur, wenn der Spielplan, der einem am Anfang so groß vorkommt, sich als sehr klein entpuppt. Und da falle ich mal direkt mit der Tür ins Haus, denn bei Zug um Zug Weltreise stehen wir uns im wahrsten Sinn des Wortes auf dem Schlappen. An einigen Stellen wurden diverse Flaschenhälse ins Spiel gebracht, so dass sich die Spieler um diese wenigen Stellen schlagen bzw. die Unterlegenen ziemlich blöd aus der Wäsche schauen, große Umwege planen müssen bzw. frühzeitig erkennen, dass sie ihre Ziele gar nicht erreichen können. Hier war der Glücklichere, der die entsprechenden Karten als erster in seine Hände bekommen konnte.
Dieses Kartenglück ist an manchen Stellen sehr Spiel entscheidend. Während ich Partien erlebt habe, bei denen bereits mit dem Ziehen der Karten, die Siegpunkte nur so klingelten, schauten andere Spieler betröppelt in die Röhre, da sie ihre Aufträge schlicht weg nicht mehr erfüllen konnten oder deutliche Umwege in Kauf nehmen mussten.
Gleiches gilt auch für Häfen, denn diese sind gekoppelt mit erfolgreichen Aufträgen. Somit werden die eh schon erfolgreichen Spieler zusätzlich belohnt (auch wenn ich mal vermute, dass man diesen Spielern eher Karten aus der Hand entlocken wollte, um das Spielbrett nicht noch voller zu machen).
In Summe gab es nicht wenige Partien, bei denen der Führende einen sehr deutlichen Vorsprung vor dem Rest des Feldes hatte.
Zudem neigt die Weltreise dazu größere Kartenhände zu fordern, da man nun Waggon- und Schiffskarten sammeln muss (teilweise auch noch mit und ohne Hafensymbol). Damit ist dann die ein oder andere Hand etwas überfordert (gut dass ich viele Jahre Handball gespielt habe).
Positiv fand ich neben der tollen Ausstattung den runden Spielplan. Wie auf einem Globus gibt es somit auch Strecken zwischen Asien und Amerika.
Langzeitspaß
Zug um Zug Weltreise ist nicht die erhoffte Weiterentwicklung des Spiels (anders als Zug um Zug UK). Die Einführung der Schiffe macht die Spieldauer schlichtweg länger. Durch die Besonderheit der Erde, dass der Plan länger als breiter ist, gibt es teilweise einige frustrierende Nadelöhre, die sehr spielentscheidend sind.
Von den beiden Plänen haben mir die Großen Seen am Ende sogar mehr zugesagt, die Weltreise selbst muss ich nicht unbedingt wiederspielen.
Gesamtbeurteilung 4,5/10
Für den Sammler geeignete große Ausgabe von Zug um Zug. Mir reicht das bisher dargewesene.
Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln Weltreise / Große Seen (ext. Link zu Days of Wonders)
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von ws-eu.amazon-adsystem.com zu laden.
[yellow_box]
[/yellow_box]