Überblick behalten bei der Suche
Machte man 2014 noch mit dem Kinderspiel des Jahres (Geister, Geister, Schatzsuchmeister) auf sich aufmerksam, setzte Mattel die Kinderspielreihe 2015 mit Geheimnis der Zauberer fort und bot mir Sail Away in 2016 gute Durchschnittskost. So kann sich Zauberlehrling gesucht in 2017 schon sehen lassen. Mit einem etwas übersichtlichen Spielplan oder etwas weniger „in die Farbe gefallen“ sein, wäre das Spiel sogar ein richtig gutes taktisches Familienerlebnis.
Aber sicherlich kein einfaches, denn wir haben es hier mit einen intensiven Ressourcenmanagementspiel zu tun. Daher sollte man sich vom Design nicht ablenken lassen.
Das Spiel
Wir sind angehende Zauberlehrlinge und wollen uns beweisen. Jeder Spielzug ist unterteilt in eine Bewegungs- und eine Aktionsphase. Dazu bewegen wir uns auf dem Spielplan fort. Je nach Schrittweite bekomme ich Feenstaub oder muss diesen bezahlen. Erreicht man z.B. ein Dorf, so kann man, wenn man den Preis entsprechend bezahlt, die Karte nehmen und ggf. Boni der angegeben Symbole erhalten (werden mit den Symbolen auf dem Charakterbogen sowie den Chips beim Teleportieren) abgeglichen. Die Boni sind meist eine Kombination aus Geld und Siegpunkten. Das Geld ist die zweite Währung im Spiel und wird genutzt, um Feenstaub zu kaufen oder bestimmten Bewegungen wie z.B. das Feentaxi zu bezahlen. Entnommene Dorfkarten werden anschließend ersetzt (allerdings zunächst verdeckt – das Aufdecken geschieht erst, wenn nur noch drei offene Dorfkarten verblieben sind).
Hat man im Laufe des Spiels einige Karten eingesammelt, bewirbt man sich um das Zauberdiplom. Dazu ist ein Besuch im Palast notwendig. Hier schaut man sich die obersten drei Karten an. Kann man die Bedingungen erfüllen, darf man sich ein rundes Bonusplättchen nehmen. Im restlichen Spiel geht es nun Siegpunkte zu verbessern. Schafft man es nicht, sollte man zusehen, die Voraussetzungen zu schaffen, die Bedingungen einer Karte zu erfüllen und sich erneut um ein Diplom bewerben.
Das Spiel endet, sobald der königliche Inspektor (wird unter die letzten Karten gemischt) bei den Dorfkarten auftaucht. Dann werden noch einmal Bonuspunkte für gesammelte Symbole vergeben sowie das Bonusplättchen bei der Zaubererprüfung ausgewertet und der beste Zauberlehrling gekürt.
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Autor: Nick Hayes • Grafiker: Jean-Baptiste Reynaud • Verlag: Mattel • Jahr: 2017
2-4 Spieler • ab 8 Jahren • ca. 45 Minuten
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Material
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 4 Miniaturen, 65 Feenstaub (in den Stückelungen 1, 5, 10 und 50), 41 Münzen, 1 Spielplan, 4 Spieltableaus, 1 Waldelfe (Miniatur), 1 Bergkobold (Miniatur),4 Wertungssteine, 34 Karten mit Zaubereraufgaben, 19 Karten Zauberdiplom, 1 Karte der königliche Inspektor, 5 Plättchen „königliches Siegel“, 16 Amulett-Plättchen, 28 Fliegenpilz-Plättchen
Der Plan ist mir eindeutig zu unruhig und zu bunt gestaltet. Auch wenn die Figuren schön gestaltet sind, kam das Spiel in vielen Spielrunden zu bunt daher.
Super gelöst ist das sehr aufgeräumte Inlay der Brettspielbox.
Einstieg
Für ein Familienspiel empfinde ich die Anleitung ein wenig zu unaufgeräumt bzw. nicht ausreichend strukturiert.
Spielgefühl
Nach dem man das Spiel für sich erschlossen hat, spielt es sich locker und leicht. Am Ende sogar fast schon zu schnell.
Spannend finde ich die zwei ineinanderlaufenden Währungen mit Feenstaub und Geld. Beide muss man irgendwie im Spiel haben. Vor allem vom Feenstaub sollte man immer genug haben. Auch wenn jeder mal in die Verlegenheit kommt, sich nur noch in sehr kleinen Schritten fortzubewegen, um spannenderweise wieder schneller zu werden, ist ein wenig Planung für die jeweiligen Züge hilfreich.
Die Downtimephasen sind angenehm kurz. Auch im Spiel zu viert sind die jeweiligen Phasen der einzelnen Spieler zeitlich überschaubar, so dass niemand lange warten muss.
Der Glücksfaktor für das Zauberer-Zertifikat ist unnötig und kann das Spiel ggf. mitentscheiden. Wer Interaktion in dem Spiel sucht, wird enttäuscht. Ja, wir nehmen dem ein oder anderen angehenden Zauberer vielleicht mal eine Karte weg, aber im Großen und Ganzen spielt jeder sein Ding.
Das Spiel ist sehr taktisch angelegt. Mittels des Kartenaufdeckmechanismus sowie den Fliegenpilzplättchen werden aus dem Spiel heraus gewisse Reize gesetzt, denen man erliegen kann bzw. die an der ein oder anderen Stelle ein gewisses Umdenken erfordert.
Das angegebene Alter von 8 halte ich nur haltbar für Kinder, die das Spielen geübt sind. Besser wäre ein Alter von 10 oder sogar 12 Jahren. Zu zweit geht man sich noch stärker aus dem Weg als im Vergleich zur Vollbesetzung, in der mir Zauberlehrling gesucht am Besten gefallen hat.
Langzeitspaß
Ich spiele sehr gerne noch weitere Partien Zauberlehrling gesucht mit Familienspielern, die ein wenig mehr Herausforderung suchen. In Summe kommt dem Spiel zu wenig Beachtung zu, da hat es in dem Jahrgang für gehobene Familienspiele deutlich schlechtere Spiele gegeben.
Gesamtbeurteilung 7/10
Zauberlehrling gesucht wirkt wie ein Kinderspiel ist aber eher ein gehobenes Familienspiel, da Ressourcenmanagement das a und o bei diesem Spiel ist und nicht unterschätzt werden darf. Da kann die äußere Aufmachung täuschen.
Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu Mattel)
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Danke für die schöne Spielvorstellung. Ich finde bereits die Verpackung zu unruhig, aber der Spielplan ist in der Tat ziemlich unübersichtlich und überladen. Das Spielprinzip scheint aber durchaus seinen Reiz zu haben.