Ein Kartenwettlauf zu den gelobten Reichtümern
Wir als Expeditionsteilnehmer haben nur einen Traum: Das sagenumwobene Traumland aus purem Gold für uns zu entdecken. Dazu müssen wir uns aber erst das geeignete Team zusammenstellen, was wir im Laufe der Expedition weiter verstärken müssen, um die ein oder andere Dschungelpassage, den tiefen Fluß oder Ebenen zu durchqueren.
Autor Rainer Knizia hat im Wettlauf nach El Dorado den Deckbaumechanismus aus Dominion integriert ohne die gleiche Komplexität zu haben.
Das Spiel
Zunächst wird das Spielplan entsprechend den Vorgaben zusammengebaut (später kann man sich auch eigene Szenarien erarbeiten).
Jeder Spieler erhält ein Startdeck aus 8 Abenteurern (1 Matrose, 3 Forscher und 4 Reisende). Diese werden gemischt und eine Starthand von 4 Karten gezogen. Wenn ein Spieler dran ist (es geht reihum), kann er sich überlegen, ob er die Abenteurer zum Fortbewegen einsetzen will und/oder sie dazu nutzt, weitere Teammitglieder anzuheuern. Beim Fortbewegen muss man mindestens die gleiche Anzahl an Ressourcen (Paddel, Geld oder Macheten) haben, wie auf dem zu überquerenden Bild angegeben (man muss das Ziel aber mit einer Karte schaffen und kann Karten nicht zusammenlegen).
Nutzt man die Karten zu Kaufen, ist der Wert der Karten – wenn nicht anders angegeben – 1/2 Gold. Aus der Auslage unterhalb des Marktes kann man sich einen neuen Abenteurer nehmen und auf den Ablagestapel legen. Die oberhalb des Markt ausliegende Auslage darf man erst dann nutzen, wenn mindestens ein Platz unterhalb des Marktes freigeworden ist. Anschließend wandern die restlichen zwei Karten nach unten und der obere Markt ist wieder geschlossen.
Wenn die Karten gebraucht wurden, werden diese auf den Ablagestapel gelegt und auf 4 Handkarten aufgezogen (dabei kann man aus der vorherigen Runde Karten behalten / ggf. muss man den Ablagestapel wieder neu mischen und zu seinem neuen Nachziehstapel machen). Läuft man über das Camp sowie bei der Nutzung bestimmter Karten muss man selbige oder andere aus der Hand ablegen (die Karten stehen nicht mehr im Spiel zur Verfügung).
Welcher Abenteurer es als erstes nach El Dorado schafft, gewinnt das Spiel.
In einer weiteren Variante kann man auf die Gebirge noch Höhlenplättchen auslegen. Immer wenn man an dem Gebirge stehen bleibt (allerdings darf man nicht an der Höhle „vorbeischleichen“, um noch ein zweites Plättchen zu ergattern), kann man sich dann ein Plättchen nehme, was einen Bonus bereithält.
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Autor: Rainer Knizia • Grafiker: Franz Vohwinkel • Verlag: Ravensburger • Jahr: 2017
2-4 Spieler • ab 10 Jahren • ca. 45 Minuten
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Material
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 4 Spielertableaus, 7 Streckenteile, 2 Streckenstreifen, 6 Barrieren, 1 Marktstreifen, 86 Spielkarten ( ), 8 Expeditionsfiguren (je 2 in 4 Farben), 36 Höhlenplättchen, 1 Startspieler, 1 Zielplättchen
Klasse Material. Einziges Problem ist die sehr große Tischauslage. Denn Spielplan plus Markt bedürfen schon einiges an Platz. Vorteil beim Spielplan, man kann ihn nach und nach dezimieren, da die hinteren Teile bei dem Wettlauf nicht mehr genutzt werden.
Einstieg
Neben der Anleitung benötigt man ein extra Aufbaublatt, auf dem zum einen das Basisspiel aber auch weitere Szenarien erklärt sind.
Spielgefühl
Es fühlt sich ein wenig an wie Dominion, spielt sich weniger anspruchsvoll und mit deutlich weniger Kartentypen und Sonderregeln. Dabei macht El Dorado in allen Spielanzahlkombinationen Spaß. Während man zu zweit zwei Figuren von A-Z transportieren muss, geht es zu viert mit vier Figuren teilweise ganz schön wuselig auf dem Spielfeld zu. Erschwerend kommt hinzu, dass man nicht über bereits besetzte Felder ziehen geschweige denn auf diesen rasten darf.
Im Spiel zu viert sind die Karten auf dem Markt etwas knapper, da das Marktangebot nur 3 Stück vorgibt. Im Spiel zu zweit ist der Deckbauoptimierungsmechanismus noch ausgeprägter. Denn hier darf man seinem Gegner es nicht ermöglichen, sich ein perfektes Deck zusammen zustellen. Ein besonderer Mechanismus ist das Kartenabwerfen durch besondere Aktionskarten wie auch den Besuch des Basiscamps. Hierdurch kann man sich im späteren Verlauf des Spiels einiger weniger starker Startkarten entledigen.
Im Lauf des Spiel kommen dann immer aufwendigere Karten ins Spiel. Während der Partie steckt man in einem gewissen Dilemma sich schnell nach vorne zu bewegen und gleichzeitig sein Team zu verstärken/zu optimieren, um für die schwierigeren Passagen gewappnet zu sein.
Einen gewissen Glückseffekt gibt es durch das Nachziehen der Karten. Hier gilt es (wie oben beschrieben) sein Deck entsprechend auszudünnen, um dem Glück ein wenig auf die Sprünge zu helfen.
Wenn es etwas zu meckern gibt, dann sind es zwei thematische Dinge. Zum einen laufen auf gelben Feldern Personen herum, auf denen Geld ausgewiesen ist, zum anderen „entsorgt“ man bestimmte Karten in den Camps. Ob diese zu bequem sind, weiterzulaufen, es entzieht sich meiner Kenntnis. Beides wirkt etwas aufgesetzt.
Des weiteren wäre eine Option mit wechselnden Karten zu operieren und diese den verschiedenen Szenarien anzupassen. Vielleicht bei einer möglichen Erweiterung.
Langzeitspaß
Zum einen macht der Wettlauf nach El Dorado sehr viel Spaß und läßt sich relativ schnell spielen, zum anderen gibt es durch die Zusammensetzung der Landschaftsfeldern noch einige vorgegebene und/oder eigenständig entwickelte Szenarien spielen. Es würde mich nicht wundern, wenn dazu noch einige Karten zu einem späteren Zeitpunkt nachkommen würden.
Gesamtbewertung 8,5/10
Eine der Überraschungen in diesem Frühjahr. Tolles Familienspiel, was auch noch für den ein oder anderen Kennerspiel eine kleine Herausforderung darstellt. Auch wenn einzelne Komponenten bekannt sein müssten, wirkt das Spiel schnell und erfrischend. Klare Empfehlung.
Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu Ravensburger)
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Wettlauf nach El Dorado ist eine schöne Kombination aus Brett- und Kartenspiel für 2-4 Spieler ab 10 Jahren. Das Regelwerk erscheint erstmal kompliziert und schwer zu verstehen, allerdings kommt man gut ins Spiel. Mit den Spielbrettern kann man die Landschaft nach El Dorado Gestalten. Hierbei kann man die Spielbretter beliebig anordnen, oder nach Aufbauvorschlägen gehen. Zu Beginn hat jeder die gleichen 8 Karten (1 Matrose, 3 Forscher, 4 Reisende) in seinem Stapel, von denen man 4 zieht. Mit diesen Karten kann man seine Spielfigur auf dem Spielfeld bewegen oder aus dem Marktplatz neue Karten kaufen. Diese besitzen bessere Eigenschaften, sodass man schneller voran kommt. Mein Fazit ist, dass das Spiel durchaus empfehlenswert ist und vielen und langen Spielspaß bietet.