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Weltausstellung 1893

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weltausstellung boxKampf um den Einfluß in Chicago

Während der letzten SPIEL 2016 lag die deutschsprachige Ausgabe der Weltausstellung 1893 – herausgegeben von dlp games – die ganze Zeit in den Top 10 Charts der Fairplay Scoutliste. Erst auf den letzten Drücker flog sie heraus.

Die Tische am Stand von dlp games waren die ganze Zeit besetzte. Doch leider droht dieses attraktiv aufgemachte Familienspiel in den Hintergrund zu geraten. Aus welchem Grund auch immer, sind relativ wenig deutsche Rezensionen zu dem Spiel erschienen, was ich jetzt ändern möchte.

Nach Chicago geht es in diesem Spiel. In dessen Mittelpunkt damals das große Riesenrad („Ferris Wheel“ benannt nach dem Erbauer George Washington Gale Ferris Jr) stand, was auch gleichzeitig den Mittelpunkt des Spielbrett ausmacht. Die Kapazität der Fahrwerks lag bei 2.160 Personen in 36 Gondeln. Das Riesenrad stand nach der Weltausstellung in Chicago bis 1903 und wurde anschließend nach St. Louis (ebenfalls Weltausstellung) transportiert. 1906 erfolgte der Abbau durch Sprengung des Konstruktes.


Das Spiel

Je nach Spieleranzahl legt man das Riesenrad in der Mitte zusammen und hat zwischen 9 und 13 Gondeln zur Verfügung. Darum werden die Bereichsplättchen gelegt. Dann wird der Kartenstapel bereitgelegt und je zwei Karten an jeden Bereich gelegt. Nach dem jeder Spieler 5 seiner 22 Unterstützer in die Bereiche gelegt hat, geht es los.

Der aktive Spieler macht seinen Spielzug:

  1. Unterstützer in einen der fünf Bereiche platzieren
  2. (Optional einen oder mehrere einflußreiche Personen aus dem vorherigen Zug ausspielen)
  3. Karten des Bereiches aus Schritt 1 nehmen und offen vor sich auslegen. Dabei gibt es drei verschiedene Kartentypen:
    • Midway-Ticket (=Siegpunkt in der Wertungsphase) und gleichzeitig geht der Gondelmarker um ein Feld nach vorn
    • Exponate: in der Wertungsphase können diese in Kombination zu den Unterstützern zu Siegpunkten führen
    • einflußreiche Personen: es gibt vier verschiedene Personentypen, die es z.B. ermöglichen weitere Unterstützer auf dem Spielplan unterzubringen oder zu versetzten
  4. Dann werden neue Karten offen ausgelegt: eine in dem Bereich sowie je eine in die beiden nachfolgenden Bereiche (Ausnahme: in einem Bereich dürfen nicht mehr als 4 Karten liegen)

Ist die Gondel einmal komplett herum gefahren, wird sofort eine von drei Wertungsphasen ausgelöst. Dabei sind die Midway-Tickets je 1 Siegpunkte (+ 2 für den mit den meisten) wert. Wer die meisten Unterstützer in einen Bereich unterbringen konnte, bekommt Führungsmedallien und kann dort Exponate werten lassen. Zum Ende einer Runde werden dann abgerundet die Hälfte der Unterstützer je Bereich zurückgerufen. Genutzte Karten kommen auf den Ablagestapel.

Nach drei Runden werden die Siegpunkte zusammengezählt. Dabei gibt es noch Punkte für Sets von genehmigten Exponaten.

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Autor: J. Alex Kevern • Grafiker: Beth Sobel • Verlag: dlp games • Jahr: 2016

2-4 Spieler • ab 10 Jahren • ca. 30-40 Minuten

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Material

In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 1 zentraler Spielplan, 1 Aufsatzstück, 5 Bereichsplättchen, 40 Karten „Exponate“, 1 Riesenradgondel, 1 Rundenmarker, 28 Karten „Midway-Ticket“, 88 Unterstützer, 60 Genehmigungsmarker für Exponate, 23 Karten „Einflussreiche Personen“, 38 Führungsmedaillen, 36 Midway-Münzen, 4 Startbonus Karten, 4 Wertungsübersichtskarten

Tolles Material. Es fallen insbesonders die gut illustrierten und beschriebenen Karten auf. Hat an der ein oder anderen Stelle auch etwas von Geschichtsstunde.

Einstieg

Fühlt sich komplizierter an, als es eigentlich ist. Anleitung ist ganz gut geschrieben und man ist schnell im Spiel drin.

Spielgefühl

Als erstes darf man nicht aus den Augen verlieren, dass es sich bei der Weltausstellung 1893 um ein gehobenes Familienspiel handelt. Dementsprechend sollte der Anspruch bzw. die Anforderung an die strategische Ausrichtung aus Sicht eines Kennerspielers bemessen sein.

Es geht in dem Spiel um Area-Controll in Kombination mit einem Set-Collection-Mechanismus. Interaktion zwischen den Spielern kommt im Kampf um die verschiedenen Karten sowie die Mehrheiten in den einzelnen Sektoren zum Ausdruck, da ich gesammelte Exponate nur zu Punkte machen kann, wenn ich in einem Bereich die Mehrheit (oder in einem Mehrpersonenspiel an zweiter Stelle stehe) habe.

Das Spiel ist recht flott gespielt, da die Mechanismen einfach und gut zusammenpassend spielbar sind.

Was mir nicht so gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass der Spieler, welcher die Wertung auslöst, einen gewissen Vorteil gegenüber seinen Mitspielern – vor allem gegenüber seinem Spieler zur linken – hat. Daher muss man gut aufpassen, wann die Gondel sich zum Wertungspunkt neigt.

Des weiteren sollte man in der Weltausstellung 1893 kein thematisches Spiel suchen. Wir haben hier ein klassisches abstraktes Spiel in einem schönen Gewand vor uns. Die Karten sind toll gezeichnet, haben auf das Spiel jedoch keinen Einfluss.

Am besten hat mir die Besetzung zu viert gefallen. Zu zweit kann man es auch spielen, ich fand es eher nicht so optimal.

Langzeitspaß

Weltausstellung 1893 ist ein solides Familienspiel, welches kurzweiligen taktischen Spielspaß verspricht. Einfach zu spielen, Neue schnell zu integrieren. Zu viert mag ich es gerne wieder spielen. Das Spiel wird aber auf Dauer dem Vielspieler eher wenig Abwechslung bieten, aber das ist auch nicht der Anspruch, den die Zielgruppe hat. Spiel, um in einen Spielabend hineinzukommen.

Gesamtbewertung 7/10

Schönes Familienspiel mit SetCollection und Mehrheitenmechanismus. Schnell zu spielen, schön anzusehen, einiges zu lernen. Aus Sicht eines Kennerspiels würde mir jedoch ein wenig fehlen.


Erweiterungen:

Auszeichnungen:

Spielregeln (ext. Link zu dlp games)

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