Leb Dein Leben bis zum Tod
GESAMTNOTE: 8,4
Material: 09 • Einstieg: 06
Spielgefühl: 09 • Langzeitspaß: 08
Das Spiel
Seit fruchtbar und vermehret Euch. Helft der Familie über den Tod hinaus zu Ruhm, Ehre und Siegpunkten.
Was ist dran an diesem Spiel, welches in 2012 die beiden renommiertesten Preise der deutschen Spielbranche gewonnen hat und das Dorfleben zum Hauptmotiv hat?
Dorfleben ist ja eigentlich nichts besonderes, übt aber wie bei Agricola aufgrund des „alles bekannt“ Gefühls eine große Anziehungskraft aus. Das Schöne an Village ist die sofortige Bindung zum Spiel ohne auch nur einen Zug ausgeübt zu haben. Man ist gleich mittendrin.
Zum Spiel: Wird sind eine Familie in einem Dorf und müssen den Ruhm (und die Siegpunkte) mehren, in dem wir uns als Handwerker, Geistliche, Ratsherren, Bauern oder als Reisende verdingen. Es gilt Ressourcen zu erwirtschaften oder zu produzieren (Getreide, Vieh, Gerätschaften) und mit diesen die Marktnachfrage zu bedienen. Dabei werden die Familienmitglieder, welche in im Laufe des Spiels in 4 Generationen auftreten (d.h. es muss ausreichend für Nachwuchs gesorgt werden), im Laufe ihres Einsatzes älter und sterben. Idealerweise schaffen diese es mit Ihrem Ableben, sich in der Punkte bringenden Dorfchronik zu verewigen und nicht anonym in einem einfachen Grab bestattet zu werden.
Das Spiel vereint Optimierungselemente, Ressourcenknappheit und jede Menge Gelegenheiten seinem Mitspieler das Leben schwer zu machen und einen entscheidenden Schritt früher den notwendigen Ressourcenwürfel zu nehmen oder seine Familienmitglieder zu positionieren.
Das Spiel eignet sich auch im Spiel zu zweit, macht aber sicherlich in größerer Runde mehr Spaß.
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Autor: Inka und Markus Brand • Grafiker: Dennis Lohausen • Verlag: Eggertspiele • Jahr: 2011
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Material – 09
Das umfangreiche Spielmaterial besteht aus einem großen Spielplan, vier Hofplänen (für jeden Spieler), 48 Spielfiguren, 32 runde Holzmarker, 40 Güterplättchen, 20 Getreideplättchen, 24 Kundenplättchen, 1 Startspielermarker, 1 Marker „Nächster Startspieler“, 78 Holzsteine, 15 Münzen, 2 Leinenbeutel (grün/schwarz), 3 Aufbaukärtchen, 1 Übersichtskärtchen „Messe“ und den Spielregeln.
Die Grafik des Spielplans ist angenehm gestaltet, ist ob der Vielzahl der Spielmöglichkeiten nicht überladen und unterstützt das wohlige Gefühl.
Einstieg – 07
Der Einstieg ist wie bei so manchem Vielspielerspiel nicht ganz ohne. Zunächst einmal hat man – wie bei Lancaster – einiges zu Kleben, denn die Familienmitglieder wollen mit Generationszahlen versehen werden. Ansonsten sind die jeweiligen Spielvorbereitungen eindeutig beschrieben und schnell erledigt.
Jedoch muss man den Spielmechanismus und die Vielzahl an Entscheidungsmöglichkeiten für sich verstehen. Dabei hilft die gut gegliederte Spielanleitung.
Spielgefühl – 09
Irgendwie macht es Spaß Dorfmitglied zu sein. Es gibt eine Vielzahl von Aktionsmöglichkeiten, die über die beiden Währungen der Ressourcenwürfel sowie der Zeit bezahlt werden. Im Bezug Zeit ist auch der Umgang mit dem Tod gut gelöst, ohne das es schwer oder vielleicht makaber wird. Denn in diesem Spiel wird er teilweise bewusst herbeigeführt (nach 10 Zeiteinheiten scheidet ein Familienmitglied aus), um sich die begehrten Plätze in der Dorfchronik zu sichern. Hier entspricht das Aufopfern für die Familie eher dem Charakter der damaligen Zeit des Dorflebens von Village denn der heutigen Struktur der Gesellschaft. Während man die erste Generation noch als wenig qualifiziert opfert, versucht man die späteren Generationen durch eine höhere Qualifikation „wertvoller“ zu machen („unsere Kinder sollen es mal besser haben“)
Der hohe Interaktionsgrad zwischen den Spielern ist auch sehr wohltuend für ein Vielspielerspiel, da man nicht allein am Tisch sitzt und über seine Strategie sinniert. Man muss taktisch setzen, um in der jeweiligen Situation für sich das Optimum zu erzielen. Man belauert ein wenig die Aktionen der Mitspieler und optimiert nicht nur bei sich, sondern versucht ggf. das ein oder andere Bein zu stellen.
Langzeitspaß – 08
Village ist ein Spiel, welches einen hohen Spaß in sich vereint, der nicht versiegt. Aufgrund der Vielzahl an Möglichkeiten sowie der nicht perfekten Strategie (da die einzelnen Elemente sehr gut ausgewogen sind) besteht der hohe Wiederspielreiz bei den Protagonisten. Auch das anfangs gute Gefühl bei diesem Spiel versiegt nicht und behält seinen Wert längerfristig.
Angenehm ist die für ein Vielspielerspiel attraktive Zeit mit knapp 90 Minuten (60 sind eher schwer zu erreichen).
Wer das Spiel noch anreichern möchte, dem stehen mit den beiden Erweiterungen Inn und Port noch zusätzliche Möglichkeiten offen.
Erweiterungen:
- Village Inn
- Village Port
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Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu eggertspiele):
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