Nur für drei
Wenn der Peter mal wieder zu spät kommt, holen wir Trick ’n Trouble heraus. Nicht dass ich einen Peter kenne, aber er soll als Synonym für die Situation am Spielabend stehen.
Frosted Games ist bekannt für ungewöhnliche Dinge. Und an der Spielerzahl in Brett-/Kartenspielen hat der Verlagsinhaber einen besonderen Narren gefressen. So auch hier, denn Trick ’n Trouble ist genau mit drei Personen spielbar.
Das ist ärgerlich wie gut zugleich, denn damit eignet sich das Spiel in der Regel nicht für den gemeinsamen Spielabend, aber viel besser für die Zeit davor oder danach. WIr alle kennen die Situation, dass sich ein Mitspieler schon mal verspätet oder pünktlich gehen muss, In diesem Fall würden so zwei-drei Partien Trick ’n Trouble in den geschilderten Abend perfekt hineinpassen.
Dann hoffen wir doch mal, dass das Spiel auch noch gut ist…
Das Spiel
Trick ’n Trouble ist ein kooperatives Stichspiel. Dabei spielen wir einen Stich aus, bei dem die Farbe bedient werden muss. Gleichzeitig gibt es verschiedene Aufgaben, die wir mit den erzielten Punkten einlösen müssen. Auf diesen sind 1-3 Farben mit Punktwerten angegeben, die gleichzeitig den Preis darstellen und gegen den Stich gelegt werden müssen. Diesen dürfen wir zum Bezahlen mehrfach verwenden.
Wir spielen über 9 Runden, die in 4-6 Phasen ablaufen:
- Stellt euch neuen Aufgaben: Es müssen immer 5 Aufgaben ausliegen. Bis auf Runde 1 ist es uns überlassen, welchen Schwierigkeitsgrad wir wählen
- Spielkarten nachziehen: Jeder Spieler hat bis auf die letzten beiden Runden immer drei Karten auf der Hand
- Karte schieben (Optional): Ich habe die Möglichkeit eine Karte zu meinem Nachbarn weiterzuschieben. Die Entscheidung für die Runde liegt beim jeweiligen Startspieler
- Aufgabe austauschen (Optional): 1 Aufgabe kann ausgetauscht werden. Startspieler entscheidet.
- Stich spielen: Eine Karte wird ausgespielt, deren Farbe bedient werden muss. Ausnahme der Einser-Joker
- Aufgaben erfüllen: Den Stich kann ich nun (mehrfach) gegen die ausliegenden erfüllten Aufgaben eintauschen.
Nach den 9 Runden werden die Punkte der Aufgaben zusammengezählt und mit der Skala in der Anleitung abgeglichen.
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Autor: Fukutarou • Grafiker: Klemens Franz • Verlag: Frosted Games • Jahr: 2018
3 Spieler • ab 12 Jahren • ca. 15-30 Minuten
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Material
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 27 Spielkarten (21 einfarbige mit 3 bis 9 in drei Farben, 32 Schwarze mit dem Wert 1 sowie 3 zweifarbige Karten mit dem Wert 2), 27 Aufgabenkarten (in den Stufen 1, 2, 3), 3 Spielerübersichtskarten sowie eine Startspielerkarte.
Trick ’n Trouble kam 2014 bereits auf den Markt in einer sehr schlichten Aufmachung. Alleine die vielen Andeutungen an Computerspielen wie Maniac Mansion, Zak McKracken und Monkey Island haben aus dem Spiel schon etwas besonderes gemacht. Zudem werden alle Kritiker Lügen gestraft, die behaupten, dass der Grafiker Klemens Franz eindimensional unterwegs ist. Hier zeigt er einmal mehr seine Breite an Können.
Man sollte sich das Spiel übrigens nicht erklären lassen, sonst läuft man Gefahr, die toll gestaltete Spielanleitung nicht zu sehen.
Einstieg
Super tolle Anleitung, die sich wie ein Comic liest. Damit dürfte niemand Probleme haben. Macht richtig Spaß.
Spielgefühl
Auf Stichspiele sollte man bei aller Euphorie für das Material stehen. Ist dieses nicht der Fall, dann könnte Trick ’n Trouble nicht das Richtige sein.
Wenn da nicht noch das kleine ABER wäre, denn wir spielen kooperativ. Gemeinsam gegen das Spiel, wobei wir nicht miteinander über unsere Karten reden dürfen. Die Kommunikation bleibt auf das mögliche Austauschen einer Karte zu Beginn eines jeden Stichs sowie beim späteren „Einkauf“ begrenzt.
Aufgaben können nur von allen zusammen erfüllt werden. Denn zum einen gibt es in der Regel mehrere Farben parallel zu erfüllen und da die größte Karte den Wert 9 hat, viele Aufgaben aber darüber liegen, müssen wir zusammenschmeißen. Und hier liegt der Reiz im Spiel: Wann hat wer was auf der Hand, wie kann ich mich von Farben freiwerfen, um in einen Stich hineinzubuttern. Wie verwende ich die schwarzen Karten geschickt. Für eine gute Vorbereitung hilft der Kartenaustausch zu Beginn eines jeden Stichs in vielen Fällen deutlich.
Das Spiel bedarf einige Übung. Lustigerweise verläuft die erste – aus dem Bauch herausgespielte – Runde meist besser, als die 2-3 nachfolgenden Partien. Aber dann bekommt man immer besser den Bogen heraus. Ein wenig Kartenglück – sowohl bei den Handkarten, wie auch bei den Aufgaben – begleitend, führt dann zu besseren Ergebnissen.
Ach ja, das Spiel eignet sich natürlich bei 3 Personen am besten 😉 .
Langzeitspaß
Da das Ziel mit 50 schon recht hoch gesteckt ist, wird man – wenn nicht entmutigt – viele Partien brauchen, um in die richtigen Höhen vorzustoßen. Das ist dann wir bei einem Computerspiel, bei dem man auch immer wieder knapp am Highscore scheitert. Dann ist erst recht der Ehrgeiz geweckt und es bleibt nicht bei den oben beschriebenen 2-3 Partien am Abend.
Sollte man das Spiel dann doch mal geknackt haben, stehen als Varianten noch ein Experten- sowie ein Storymodus zur Verfügung, die den Spielspaß verlängern.
Gesamtbeurteilung 8/10
Und ja, um obige Frage zu beantworten: Mir hat Trick ’n Troubel gut gefallen. Mal ein etwas anderes Stichspiel mit Suchtgefahr, denn die 50 sind nicht so einfach zu knacken. Mit Übung im gleichen Team kommt man dem Ziel allerdings nach und nach näher.
Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu Frosted Games)
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