Hier rollen viele Würfel
Skull King ist ein sehr gelungenes Kartenspiel, was mir sogar noch einen kleinen Tick besser gefällt als Wizard (Unterschied zwischen den beiden Kartenspielen hier). Im Jahr der Adaptionen von Karten-, Brett- oder Würfelspielen zu Karten-, Brett- oder Würfelspielen, bot es sich ja an, dieses auch mit Skull King auszuprobieren und ein Würfelspiel aus einem erfolgreichen Konzept zu konzipieren.
Hier sehr ihr, was raus gekommen ist.
Das Spiel
Wie beim Skull King Kartenspiel müssen wir in verschiedenen Durchgängen (hier 6 – 8, je nach Anzahl der Mitspieler) je nach Rundenanzahl 1-8 Würfel aus dem Sack ziehen und hinter unseren Sichtschirm legen. Auf Basis dieser Auswahl sagen wir nach einem gemeinsamen „Yo-ho-ho“ Stiche an, welche wir glauben, in der aktuellen Runde zu ereichen. Das kann auch die Zahl 0 sein.
Anschließend wird reihum gewürfelt. Im Unterschied zum Kartenspiel ist schwarz keine Stichfarbe mehr. Farben müssen jedoch weiterhin bedient werden (Ausnahme die Piratenwürfel). Danach haben die Farben jedoch keine Bewandtnis mehr. Denn es zählen nur noch die gewürfelten Zahlen. Hierbei gewinnt die höchste zu letzt gewürfelte Zahl bzw. Symbol. Dabei kann es auch vorkommen, dass ein Piratenwürfel zu einem Escapewürfel mutiert.
Das Wertungssystem ist wieder gleich mit dem vom Kartenspiel. Hat man seine Stiche richtig vorhergesagt, erhält man pro Stich 20 Punkte, anderfalls pro Stichdifferenz -10 Punkte. Bei einer Stichansage von 0 bekommt man 10 Plus- bzw Minuspunkte multipilziert mit der Rundenzahl je nach Ausgang gutgeschrieben.
Der Sieger wird entsprechen der Punkte am Ende der letzten Runde gekürt.
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Autor: Manfred Reindl • Grafiker: Eckhard Freytag • Verlag: Schmidt Spiele • Jahr: 2016
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Material
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 36 Würfel (1 Skull King, 3 Piraten, 2 Mermaids, 7 mal blau und schwarz, 8 mal rot und gelb), 6 Sichtschirme, 1 Beutel, 1 Wertungsblock
Material ist vollkommen in Ordnung. Überhaupt nichts auszusetzen.
Einstieg
Wer Skull King kennt muss sich nur mit der Regeländerung, dass die letzte gewürfelte Zahl / Symbol führend ist, vertraut machen. Ansonsten ist alles wie gehabt. Auch für Neulinge sind die Regeln kein Hexenwerk
Spielgefühl
Als ich Skull King das Würfelspiel in Nürnberg auf der Spielwarenmesse gezeigt bekommen habe, war ich zunächst sehr angetan. Es fühlte sich sehr leicht und fluffig an. Skull King ist ein sehr schönes schnelles Stichspiel. Jetzt geht alles mit Würfeln. Muss einfach toll werden. Nach der ersten vollen Partie waren die Gefühle da schon gemischter und dieser Eindruck verstärkte sich in den folgenden Spielen: Chaos und keine Kontrolle über das Spiel.
Ich mag eigentlich Würfelspiele und kann auch mit Glück umgehen, aber gerade das Gefühl, was man aus Skull King hatte, einen Plan zu schmieden, ihn umzusetzen oder ihn vielleicht durch Nuancen zu verfehlen, weil ein Mitspieler noch eine bessere oder schlechtere Karte spielt, ist hier ad absurdum geführt. Da können die Würfel noch so gut von den Farben passen und dann haut man mit einem gelben Würfel eine 7 oder mit dem Skull King Würfel eine Escapeflagge heraus und verdaddelt alles. Gerade im Zuge dieser Unsicherheiten nimmt die Risikobereitschaft deutlich ab. Man spielt lieber auf Nummer sicher, um im Eventualfall nicht komplett bestraft zu werden.
Das mag vielleicht dem ein oder anderen Spaß machen, bei mir hat es jedenfalls zu Frust und Unverständnis geführt. „Was soll das????“, ging mir häufiger durch den Kopf. Diese Emotionalität, die sich bei mir eher negativ niederschlägt, kam in anderen Runden deutlich besser an. Aus dem Netz kenne ich diverse Diskussionen, die gerade dieses Chaos, Schadenfreude und Unkontrolierbarkeit sowie die vielen Emotionen lustig fanden und in ihren Spielgruppen lieben. Das muss ich respektieren.
Für mich war es einfach nur zuviel unkontrolliertes Spielen, so dass das schöne Würfelmaterial und die Grundspielidee komplett hintenruntergefallen sind.
Langzeitspaß
Wie ich oben schon beschrieben habe, überwiegt leider der Frustfaktor für mich, so dass der Langzeitspaß nicht vorhanden ist. „Aber jeder Jeck ist anders“, sagt man im Rheinland.
Innovation
Die Innovation liegt im eigentlichen Skull King Kartenspiel, was ich als eine Weiterentwicklung von Wizard ansehe.
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Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu Schmidt Spiele)
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