Uwe und Puzzle
ist eine Neverending Story.
Patchwork (mit Basis, Express und demnächst Doodle), die Spielwiesen-Trilogie mit Cottage Garden, Indian Summer und Spring Meadow aber auch Ein Fest für Odin, das Puzzleelement im Spiel hat es ihm sehr angetan.
Zudem ist Second Chance auch ein Spiel aus der Roll/Flip `n Write Welle, die gerade über uns hinüberschwappt.
Was soll uns also bei Second Chance überzeugen. Was macht es besonders?
Das Spiel
Jeder Spieler hat ein Blatt mit einem 9×9 Raster vor sich liegen. Von den Startkarten bekommt jeder Spieler eine Karte und muss entsprechendes Teil auf seinem Blatt einzeichnen. Dabei muss ein Kästchen mit dem mittleren Punkt auf dem Blatt verbunden sein.
Dann geht es los. Runde für Runde werden von dem großen gut gemischten Kartenstapel zwei Karten gezogen. Jeder Spieler kann sich nun für eine der auf den beiden Karten gezeigten Figur entscheiden und diese auf seinem Blatt eintragen (am besten schraffiert man die Fläche der eingezeichneten Figuren). Dabei kann man die Figuren drehen und spiegeln, wie man möchte. Sie dürfen nur nicht auf bereits gezeichneten Flächen eingetragen werden oder über den Rand hinausragen. Es muss aber nicht an eine bereits eingezeichnete Fläche angefügt werden.
Dieses passiert nun so lange, bis ein Spieler keine der beiden Figuren einzeichnen kann. Dann sagt er „Second Chance“ und darf eine weitere Karte ziehen. Kann er diese eintragen, so bleibt er im Spiel. Wenn nicht, scheidet er aus (der erste darf noch ein freies Kästchen mit einer eins markieren).
Das Spiel endet, wenn entweder ein Spieler alles ausgefüllt hat, der Kartenstapel leer ist oder alle Spieler passen müssen. Haben alle Spieler passen müssen bzw. ist der Kartenstapel leer, so gewinnt der Spieler, welche am wenigsten freie Felder hat.
Autor: Uwe Rosenberg • Grafiker: Max Prentis
Verlag: Edition Spielwiese • Jahr: 2019
1-6 Spieler • ab 8 Jahren • ca. 10-15 Minuten
Spielregeln (ext. Link zu Edition Spielwiese)
Spielgefühl
Wie schon oben gesagt, schwimmt Second Chance auf der aktuellen Roll `n Write Welle.
Es ist extrem schnell erklärt und richtet sich eher an den Familienspieler im Einsteigerbereich. Anders als Tetris können wir alle Teile aus der Helikopterperspektive einfügen und müssen diese nicht von oben herunterfallen lassen. Das macht es auch einfacher beim Einfügen der Teile und gibt mehr Möglichkeiten beim Spiel.
Nicht zu verleugnen ist die hohe Glückslastigkeit des Spiels. Insbesondere im fortgesetzten Spielverlauf, wenn sich das eigene Spielblatt füllt und die Karten darüber entscheiden, ob man noch weiterspielen kann oder nicht. Dafür gibt es dann zumindest ein Trostpflaster mit einer Second Chance.
Im Spiel selbst steckt man im Dilemma möglichst große Flächen (mit teilweise sperrigen Figuren) auszufüllen oder lieber klein und kompakt zu zeichnen, aber nach hinten heraus zu viel freie Fläche zu haben.
Interaktion finde im Spiel gar nicht statt. Maximal noch über die Second Chance-Karten, die nur für eine Person gelten.
Wenn ein Spieler früher ausscheiden kann, ist die Zeit des Wartens erträglich und dauert in der Regel nicht mehr als 1-2 Minuten, was ich als sehr angenehm empfinde.
Die Spielerzahl ist nicht entscheidend. Egal ob 1 oder 6 Spieler, die Partien sind vom Gefühl ähnlich.
Um auf meine Eingangsfrage zurückzukommen. Was macht Second Chance so besonders? In Summe spielt sich Second Chance locker und leicht (im Vorübergehen), als Absacker, Einsteiger oder Füller für Wartezeiten. Große spielerische Erwartungen sollte man an das Spiel aber nicht haben. Besonders ist es nicht, eher nett und einsteigerfreundlich. Vielleicht fluffig.
Kurzfazit: Ideal für eine Familie, die ein schnelles und einsteigerfreundliches Spiel sucht. Denn die Regeln sind denkbar einfach. Allerdings ist von Second Chance kein großer Tiefgang zu erwarten. Ein Spiel zum Mitspielen und dabei sein.
- Sehr schneller Einstieg
- kurze Spieldauer
- Türöffner für Familienspieler
- Es fehlt dem ein oder anderen das gewisse etwas.
- könnte zu seicht empfunden werden
Second Chance richtet sich klar ein Brettspieleinsteiger. Ist eines dieser netten Spiele, mit denen man Wartezeiten überbrücken kann. Aber auch nicht mehr. Taktische Tiefe ist nicht vorhanden. Dazu dürfte den ein oder anderen Kennerspieler die Glückslastigkeit im hinteren Teil des Spiels nerven.
Ein Spiel, was ich auf einen Spieleabend oder -nachmittag mitnehmen kann, um eine Gruppe für 15 Minuten in Ruhe alleine Spielen lassen zu können.
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