Auf der SPIEL 2024 in Essen gab es viel Andrang am Stand von Captain Games. Da saßen Erklärbärenmit Badehaube in Badwannen, beim Kauf des Spiels wurden kostenlos Badeentchen verteilt und alle Tische voll besetzt spielten DUCK & COVER – Ein kleines, kurzweiliges Kartenspiel mit süßen Entenbildchen. Wir schauen einmal, ob es nicht zu kurzweilig ist.
Björn
Bei DUCK & COVER hat jeder Spielende ein Set aus 12 Karten mit den Ziffern 1 bis 12. Diese werden zufällig bei jedem in ein 3×4 Raster gelegt. In der Mitte des Tisches liegt ein verdeckter Kartenstapel mit 26 Karten mit doppelter Anzahl Ziffern 1 bis 12 und zwei Sonderkarten.
Ziel des Spiels ist es nur noch eine Karte offen ausliegen zu haben, während alle anderen Entenkarten meines Sets sich darunter befinden.
Hierfür wird Runde für Runde eine Karte aus der Mitte gezogen und die Ziffer angesagt. Die Karte mit dergezogenen Ziffer darf bei allen Spielenden nun um ein Feld orthogonal bewegt werden, wenn damit eine andere Karte abgedeckt wird. Fortan kann nur noch die sichtbare Karte bewegt werden, die darunterliegende(n) Karte(n) werden dabei immer mitgenommen.
Ich kann allerdings auch die gezogene Karte innerhalb oder außerhalb des Rasters ablegen, solange sie nicht auf einer anderen Karte platziert wird und direkt neben einer anderen Karte liegt. Damit können schnell größere Lücken im Raster übersprungen werden.
Falls ich die gezogene Ziffer bereits abgedeckt habe, muss ich mich durch ein „Quak“-Geräuschbemerkbar machen und kann keine Karte diese Runde bewegen. Wenn alle Spielenden quaken, wird die gezogenen Karte aus dem Spiel genommen.
Das Spiel endet, sobald ein Spielender nur noch eine sichtbare Karte vor sich liegen hat oder je nach Spielerzahl, eine Anzahl vom Stapel aus dem Spiel genommen wurde.
Der Gewinner erhält Minuspunkte, die sich aus seiner letzten sichtbaren Karte ableiten. Alle anderen Spielenden erhalten Pluspunkte abgeleitet von allen ihren noch sichtbaren Karten.
Dreimal soll laut Anleitung gespielt werden – Es gewinnt, wer die geringste Punktezahl hat.
Brettspiel Regeln
Spielregeln (ext. Link zu Captain Games)
Die possierlichen Entengrafiken auf den sieben unterschiedlich gestalteten Kartensets sind ein toller Hingucker und machen Lust auf das leichte Familienspiel. Gerade bei der ersten Partie sind die Quak-geräusche der Mitspielenden noch unterhaltsam.
Das Spiel selbst verfällt aber leider schnell in Zufälligkeiten ohne echte Taktikmöglichkeiten und spielt sich auch sehr solitär.
Natürlich kann man sich fragen „Wohin lege ich die Karte nun?“, „Wieviel Karten liegen bereits draußen?“, „Wie bewege ich die restlichen Karten optimal?“. Alles richtige Fragen, bei diesem Spiel aber nutzlos.
Alle Karten liegen bei allen Spielenden zufällig, es wird eine zufällige Karte gezogen, die Mitspielenden zu beobachten schafft keinen Mehrwert, weil beim nächsten Zug die Auslage sich komplett verändern kann und bei einem selbst? Klar kann ich abschätzen, welche Ziffer noch kommen, aber hilft mir das in den Bewegungsabläufen um schneller als die Mitspielenden zu sein? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht – Zufall. Irgendwann sagt einer „fertig“ und man denkt sich „ok“ und bleibt sehr emotionslos am Tisch sitzen für die ggf. Nächste der drei Runden, dann hat jemand gewonnen und Ende – Qua(r)k
- Sehr ansprechendes und süßes Design, dass zum Spielen auffordert
- In großer und kleiner Runde schnell gelernt und gespielt
- Mein Badeenten-Geschenk war ein Punk-Entchen!
- solitär
- hoher Zufallsfaktor
- Mehr Beschäftigung als Spiel
Es herrscht viel Zufall bei DUCK & COVER, keine echte Interaktion, bis auf Gequake als Hinweis und eine echte Taktik lässt sich nicht wirklich verfolgen. Jeder schaut auf seine Karten und hofft die richtige Ziffer wird als nächstes gezogen.
DUCK & COVER ist sehr hübsch anzuschauen, aber um eine geschätzte Kollegin zu zitieren: „belanglos“.
Meine Punk-Badeente bleibt auf jeden Fall, DUCK & COVER zieht aber direkt wieder aus.