In dem Brettspiel Black Forest werden wir in die Glasproduktion des Schwarzwaldes geführt.
Kennen wir irgendwoher? Ja, da war doch was im Jahr 2013: Die Glasstraße.
Nun haben sich Uwe Rosenberg und Tido Lorenz zusammengesetzt und den Nachfolger auf Basis des ersten Werkes konzipiert. Einiges wurde beibehalten, anderes geändert. So gibt es z.B. jetzt ein großes Spielbrett, während Karten keine Rolle mehr spielen. Aber die Produktionsräder sind weiterhin im Zentrum des Geschehens.
Christoph
Jeder Spielende erhält ein eigens Bord mit den zwei Produktionskreisen sowie seine Landschaftstableaus mit der Glasproduktion.
Im Zentrum gibt es ein großes Spielbrett mit fünf Dörfern und sechs weiteren Orten, die man im Laufe des Spiels besuchen kann. Dazu gibt es noch drei Tableaus mit Hausplättchen.
Nun zieht jeder mit seiner Spielfigur abwechselnd von Ort zu Ort und aktiviert dort ein bis zwei Aktionsplättchen. Mit diesen können Ressourcen erworben oder getauscht werden. Ebenfalls kann man Hausplättchen, Teiche, Weiden und Tiere erwerben. Die Ressourcen werden auf den Produktionsrädern abgetragen und dadurch Nahrung, Handelswaren und Glas produziert.
Siegpunkte erhält man im Wesentlichen durch den Erwerb von Hausplättchen sowie Tieren. Aber gerade erstere bringen dazu noch weitere Tauschmöglichkeiten, Einmaleffekte sowie Spielendebedingungen. Im Laufe des Spiels erweitern wir auch die vor uns liegende Fläche, so dass wir mehr Platz für Plättchen, Weiden und Teiche haben, aber auch Nachschub an Waldflächen bekommen.
Das Spiel endet sobald auf dem Produktionsrad einer der Proviantmarker eine bestimmte Markierung erreicht.
Zusätzlich helfen uns noch Aufgaben an verschiedenen Ortspunkten im Spiel als Ressourcenbooster.
Brettspiel Regeln
Hier mein Video mit den Regeln:
Spielregeln (ext. Link zu Feuerland Spiele)
Auffallend ist zunächst einmal das schöne Material mit der Grafik von Lukas Siegmon. Auch typisch für ein Rosenberg-Spiel, die vielen Hausplättchen, die uns im Spiel zur Verfügung stehen.
Die Spielzüge in Black Forest sind in der Regel sehr schnell, genauso wie auch die Regeln recht verständlich geschrieben sind, so dass Neulinge relativ schnell in das Spiel finden sollten. Die Nutzung der Ressourcenräder jedoch ist für Ungeübte zunächst ein wenig befremdlich, da man ja automatisch produziert. Hier kann die Reihenfolge der Ressourceninanspruch oder -aufnahme schon mal sehr entscheidend sein.
Der Glücksfaktor im Spiel ist sehr überschaubar. Dafür ein wenig mehr Interaktion im Spiel, insbesondere, wenn man in voller Besetzung spielt. Dann tummelt man sich schon einmal um verschiedene Aktionsfelder sowie im gemeinsamen Interesse an den Hausplättchen.
Spielzüge sollten dennoch gut vorbereitet sein, so dass zwei-drei Züge im Vorfeld bedacht werden sollten, um entsprechende Ketten zu durchführen zu können. Hier kann jedoch schon mal der Mitspielende durch seine Züge bzw. der Verlagerung des fliegenden Händlers einen Strich durch die Rechnung machen.
Was mir nicht so gut gefällt, ist die Unübersichtlichkeit bei den Hausplättchen. Diese sind von allen Sitzpositionen nicht so gut einsehbar und die Tableaus eigenen sich nicht unbedingt zum herumreichen. Das kann schon mal zu Verzögerungen in dem ansonsten sehr schnell verlaufenden Spielablauf führen.
Der Zeitansatz von 2h bei 4 Spielenden halte ich für sehr realistisch und kann ggf. noch nach unten korrigiert werden.
Die Komplexität des Spiels ist oberes Kennerspiel. Das Spiel vereint einige Mechanismen, die gut ineinandergreifen. Der Wiederspielreiz ist sicherlich gegeben durch die Vielfalt bei den Hausplättchen sowie dem modularem Aufbau der Handwerkerplättchen. Da sollte genügend Stoff für mehrere Partien drin sein, ohne, dass sich die Spiele jeweils gleich anfühlen sollten.
Fans von Glasstraße werden vieles Wiedererkennen, wenn auch in anderer Aufmachung (siehe Karten vs. Spielbrett). Durch den fliegenden Händler kommt zusätzlich noch eine weitere Beeinflussbarkeit des Spielgeschehens hinein.
- Tolle grafische Gestaltung des Materials
- Kurze schnelle Züge mit gewisser Interaktion um Aktionen und Hausplättchen
- Aufträge ermöglichen einen Boost in der Partie.
- Variabilität durch die Plättchen und Händler
- Häusertableaus sind nicht gerade übersichtlich, wenn man in voller Besetzung spielt.
- Für Neulinge ist das Produktionsrad nicht sofort intuitiv.
- Nur eine Spielerhilfe
Das optische Highlight ist neben dem Spielbrett auch das wundervolle Cover. Dazu kommt ein Spiel mit angenehm kurzen Spielzügen bei einer gehobenen Komplexität. Die verschiedenen Partien haben mir immer wieder Spaß gemacht und durch die unterschiedlichen Plättchen fühlen sie sich auch noch jeweils anders an.