In der Arena
Gladi Gala ist ein Kickstarterprojekt was noch wenige Tage auf der Plattform zur Finanzierung ansteht. Ich hatte die Gelegenheit das Spiel auszuprobieren.
Es stammt aus der Feder von Sharon Katz, ebenfalls bekannt durch das erfolgreiche Kickstarterprojekt Azimuth und Stone Daze. Grafisch wie in Teilen auch spielerisch tritt nun Gladi Gala in die Fußstapfen des letzteren Projektes .
Achtung: die Einschätzung beruht auf Basis des Prototypenmaterials. Es kann sein, dass sich das ein oder andere noch ändern wird.
Das Spiel
Wir befinden uns in einer römischen Arena. Jeder Spieler ist Besitzer einer Gladiatorenschule und schickt verschiedene Gladiatoren in den Ring (die Anzahl ist abhängig von der Spielerzahl). Für die Zusammensetzung der Truppe werden die Figurenkarten zu Beginn des Spiels verteilt. Später dienen diese auch als Steuerbord der Figuren im Spiel. Die Arena selbst besteht aus einem 8×8 Raster, die in vier Ringe aufgeteilt ist. Dabei ist der innere Bereich (2×2 Feld) eine Sicherheitszone. In den zweiten Ring (von außen nach innen) setzen wir die Medaille der einzelnen Gladiatorenschule.
Das Spiel endet, sobald es einem Spieler gelingt die Medaille einer Schule zu erobern (und in den inneren Bereich zu bringen) oder wenn fünf Gladiatoren die Arena verlassen mussten (dann gewinnt der Spieler mit den meisten Münzen).
Über ein zweistufiges Verfahren wird noch im Drei- und Vier-Personenspiel darauf gewettet, welche 5 Gladiatoren (die aus dem Spiel kommen) als erstes aus der Arena genommen werden. Dazu nehmen wir uns reihum erst drei und dann zwei Chips anderer Gladiatorenschulen und setzen diese auf unser Tableau. Anschließend werden noch die drei Gladiatoren im ersten Ring eingesetzt. Und zu guter letzt die Daumen hoch und runter Plättchen der Zuschauer. Diese werden an den Rand gesetzt, wobei in jeder Reihe und Spalte nur ein Plättchen liegen darf.
Wir spielen den Kampf über Partien in mehreren Runden. Diese bestehen jeweils aus mehren Phasen:
- Programmierung. Ich kann jeden meiner Gladiatoren über sein Steuerboard fortbewegen und gleichzeitig seine Eigenschaften aktivieren oder seine Richtung ändern. Dieses machen wir verdeckt.
- Angriff platzieren: Mittels der kleinen Marker und aus der Ausgangsperspektive, werden die Angriffsmarker parallel eingesetzt
- Zuschauer aktivieren (optional): dieses kann bei Treffern zusätzliche Münzen geben
- Bewegungen: Nun werden die Gladiatoren entsprechend ihrer Programmierung bewegt. Bewegen sich mehrere auf das gleiche Feld, bleiben sie auf der Ausgangsposition stehen
- Treffer: dann wird überprüft, ob auf die Gladiatoren Angriffe eingegangen sind. Bei einem Treffer gibt es eine Scheibe, beim zweiten scheidet der Gladiator aus.
- Münzen: Bei Treffern bekomme ich Geld entsprechend der Gladiatorentypen.
Es gibt insgesamt vier verschiedene Gladiatorentypen, die unterschiedliche Fähigkeiten haben (und teilweise mit Münzen aktiviert werden können).
Eine Runde endet, wenn jemand mit der Medaille eines Gegners in die sichere Zone kommt. Er bekommt die Adlermünze. Sollte niemand eine Medaille erwerben, endet das Match, wenn 5 Gladiatoren eliminiert wurden. Der Spieler mit den meisten Münzen in seiner Schatzkammer gewinnt die Münzmedaille. Nach zwei Partien werden die beiden Sieger verglichen. Dabei ist die Adlermünze wertvoller als die Münzmedaille.
Das Spiel selbst ist sprachneutral.
Autor: Sharon Katz • Grafiker: Yaniv Shimoni
Verlag: Tyto Games • Jahr: 2019
2-4 Spieler • ab 10 Jahren • ca. 45-60 Minuten
Spielregeln (ext. Link zu Tyto Games)
Spielgefühl
GladiGalas Grafik hat mich zunächst etwas abgeschreckt. Auch wenn ich Comicfan bin, so gefallen mir die überzeichneten Figuren in diesem Spiel nicht so ganz. Aber das ist halt Geschmackssache. Was mich dagegen eher angezogen hat, waren die magnetischen Tafeln, mit denen die Programmierung der einzelnen Gladiatoren stattfindet. Das ist bei GladiGala clever gelöst.
Als ich das erste Mal die Regeln gelesen habe, hatte ich den Eindruck eine Mischung von Onimata und Camel up vorzufinden. Trotz dieser Elemente hat GladiGala etwas eigenständiges.
GladiGala ist einfach zu spielen und wieder doch nicht. Bei dem Spiel handelt es sich um ein Progammier-Bewegungsspiel. Das Ganze ist garniert mit dem Element „Ich denke, was du denkst, und daher …“. Somit geht es ums Bluffen und den Gegner einschätzen. Ergänzt wird dieses durch das Ansagen, der Eliminierungen. Denn vor dem Spiel müssen wir uns festlegen, welcher Gegner zuerst aus der Arena ausscheiden wird. Dadurch wissen unsere Mitspieler zusätzlich von uns, was wir ggfls. vorhaben. Dieses bringt noch ein wenig mehr Würze ins Spiel.
Die ersten Runden des Spiels verliefen etwas stockend, da doch einiges zu beachten ist und nicht alles sofort intuitiv erfassbar ist. Zudem gibt es für so ein einfaches Spiel viele kleine Regeldetails zu verstehen, die auf den ersten Blick unnötig komplex sind (Zum Beispiel würde ich die Publikumsentscheidungen erst nach einigen Partien hinzufügen). Das ändert sich aber im Laufe weiterer Partien.
Die Partien zu zweit haben mir nicht so gut gefallen, da wir gleich 6 Gladiatoren zu bewegen haben. Dieses empfinde ich etwas zu viel und führte zu deutlich längerer Spielzeit als die angedachten 60 Minuten. Das war besser zu dritt bzw. zu viert.
Kurzfazit: Wer auf Programmierspiele mit Bluff steht und sich eine Mischung aus Camel Up Wettspiel mit Onitama vorstellen kann, der sollte durchaus einen Blick auf GladiGala werfen. Mir hat Gladi Gala ganz gut gefallen, auch wenn es sicherlich nicht mein Lieblingsspiel werden wird.
- Schöne Kombination bekannter Mechanismen angereichert um einige interessante Kniffe
- Durch das Wetten kommt zusätzliche Würze in das Spiel.
- Viele kleinere Details könnten für die ersten Partien zu viel sein
- Spieldauer zu zweit länger als angegeben
- Die Münzen passen nur teilweise zum Spielthema
Hier Bilder von den Miniaturen:
Das erinnert mich sehr stark auch an Stone Daze.Kam das nicht auch von diesem Verlag?Jedenfalls haben sie sehr zu kämpfen,das Minimalziel zu erreichen.Dieser Verlag liefert immer eine Top Qualität ab 🙂
All true, yes, from the same publisher as Stone Daze (we call it SD on steroids), yes top quality and yes we had to fight to get to the minimum but with 12 hours to go, we’re almost there! Help us reach the goal.