Wenn Bauen fasziniert
Es gibt so gut wie keinen meiner Mitspieler, der nicht begeistert war von diesem Spiel. Das Bauen und Zittern um die Stabilität des Gebildes machen den großen Reiz an Menara aus.
Auf den ersten Blick sieht Menara wie Villa Paletti aus, spielt sich dann aber doch anders. Es gibt z.B. nur oder keine Sieger: also kooperativ. Was den Bauspaß an dieser Stelle zusätzlich vergrößert.
Das Spiel
Zunächst werden drei beliebige Bodenplatten vom Stapel genommen und je an zwei Stellen berührend auf den Tisch gelegt. Dann wird das Camp mit 6 Säulen befüllt und man entscheidet sich für den Schwierigkeitsgrad (leicht – mitttel – schwer). Je nach Entscheidung und Anzahl der Mitspieler darf man sich nun mit Holzsäulen aus dem Sack versorgen. Dann werden entsprechend Etagenkarten ausgelegt und es kann los gehen.
Zu Beginn seines Zuges kann der Spieler Säulen aus seinem Vorrat mit denen des Camps tauschen. Dann muss sich der Spieler für eine einfache, mittlere oder schwere Aufgabenkarten entscheiden. Entsprechend der Vorgaben baut er nun die Anzahl der Säulen oder versetzt diese. Kann er dabei auf einer Platte alle Säulen bauen, muss er vom Stapel der Tempelböden den obersten nehmen und entsprechend der Vorgaben auf den Aufgabenkarten (helle oder dunkle Seite) anlegen.
Sollte er die Aufgabe nicht erfüllen oder erfüllen wollen, so erhöht sich der Zielstapel der Etagen um 1.
Das Spiel endet, sollte der Turm in sich zusammenkrachen (verloren, wenn nicht mindestens die Anzahl der Etagen erreicht wurde) oder keine Säule, Aufgabenkarte oder Tempelboden mehr nachgezogen werden kann. In den drei letzten Fällen gewinnen die Spieler, sollten sie einen Turm gebaut haben, der mindestens dem Etagenziel (plus nicht erfüllte Auftragskarten) entspricht.
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Autor: Oliver Richtberg • Grafiker: Sébastien Caiveau • Verlag: Zoch • Jahr: 2018
1-4 Spieler • ab 8 Jahren • ca. 30 Minuten
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Material
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 76 Holzsäulen (davon 30 gelbe, 20 rote, 12 schwarze, 8 weiße und 6 blaue), 18 Tempelbodenplatten (helle und dunkle Seite), 40 Spielkarten (davon 5 Etagenkarten, 9 blaue Glyphen, 12 gelbe Glyphen, 14 rote Glyphe), 1 Baumwollsack, Camp
Super tolles Spielmaterial, welches als fertiges oder entstehendes Gebilde jeden fasziniert. Einzig einige nichtsbedeutende Symbole auf den Tempelböden sind irreführend.
Zu bemängeln gibt es bzgl. des Materials bei Menara nur den Nachziehsack, der eindeutig zu klein geraten ist. Des Weiteren sollte man beim Zusammensetzen des Camps Vorsicht walten lassen, da der Zusammenbau etwas frimmelig ist.
Einstieg
Anleitung ist ausführlich beschrieben. Man kommt gut in das Spiel und benötigt dann nur noch Seite 3 wegen der Karten.
Spielgefühl
Irgendwie baut jeder gerne. Während die ersten Etagen noch schnell gebaut und abgetan sind, steigt mit entsprechender Etagenhöhe die Spannung. Hier müssen die einzelnen Spieler in Teilen viel Fingerspitzengefühl mitbringen.
Ebenso ist ein gewisses räumliches Sehen und eine Grundvorstellung von Statik hilfreich. So manches Turmkonstrukt kann einfach nicht funktionieren.
Eine tolle Komponente ist der kooperative Modus, in dem das Spiel abgehalten wird. Hier wird sich beraten, ausgetauscht und eben gemeinsam mitgefiebert, gelitten und gefeiert. Schafft man eine Baukarte mal nicht, ist dieses in der Regel kein Beinbruch (siehe unten), da man im Laufe der Partie meistens noch eine weitere Etage auf den Turm setzen kann. Allerdings sollte man was die Tempelböden angeht, schon vorausschauend bauen. Gleiches gilt bei der Auswahl der Säulen (bzw. des Ausnutzens der Tauschmöglichkeiten mit dem Camp).
Das Spiel eignet sich für alle Teilnehmerzahlen von 1-4. Je mehr Spieler beteiligt sind, desto stärker kommt auch das Camp zum Einsatz, über das man dem Mitspieler schon mal eine Säule zukommen lassen kann. Wartezeiten sind gering, da man zumindest als Berater immer am Tisch sitzt.
Wenn es etwas zu kritisieren gibt, dann sicherlich den Glücksfaktor, der in Menara wiederzufinden ist. Denn man muss schon ein wenig Glück haben mit den Karten. Dieses trifft insbesondere auf Karten zu, die das Verschieben von Säulen notwendig machen. Da diese über mehrere Stockwerke verschoben werden müssen, ist dieses frustrierend sollte das passieren, wenn man sich in der Anfangsphase des Spiels befindet. Hier gibt es leider keine Regeln, dass man z.B. in dieser Phase die Karte weglegen kann.
Langzeitspaß
Auf Menara habe ich immer mal wieder Lust. Und es macht sehr viel Spaß. Dabei ist es echt toll, das Gebäude vor sich wachsen zu sehen (und auch das Ineinanderkrachen macht viel Laune, man kann ja direkt eine weitere Partie spielen.). Zudem habe ich auch schon die ein oder andere Solopartie gemacht, die mir ebenfalls gut gefallen hat.
Gesamtbeurteilung 8/10
Ich hätte Menara eigentlich auf der Empfehlungliste zum Spiel des Jahres erwartet. Das schöne kooperative Familienspiel bringt vieles mit. Aber vor allem Spaß und Emotion beim Spielen.
Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu Zoch)
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