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Kinderspiel des Jahres 2020

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Den Auftakt der Preisverleihung zum Spiel des Jahres macht immer der blaue Pöppel. Dieser steht seit 2001 für das beste Kinderspiel des jeweiligen Jahrgangs.

Der Preis wurde in diesem Jahr in Schwerte bzw. Online vergeben.

Gesucht wurde der Nachfolger von Tal der Wikinger (HABA), das im 2019 zum Kinderspiel des Jahres gewählt wurde.

Herzlichen Glückwunsch an:

Preisträger 2020

Speedy Roll (Urtis Šulinskas / Piatnik)

Begründung der Jury:

Pilze, Äpfel und Blätter liegen auf dem Tisch verteilt, wie auf einem Waldboden. Das ist auch wichtig, denn sie braucht der kleine Igel, um schnell nach Hause zu kommen, bevor ihn der Fuchs einholt. Zum Glück hat sich der Igel eingerollt: zu einer niedlichen Fusselkugel. An der haften die Waldteile wie bei einem Klettverschluss, wenn man denn nur geschickt genug kugelt. Pro erwischtem Waldteil darf man sich ein Stück weit über den Spielplan bewegen, vorausgesetzt, man hat die richtigen Teile erwischt. Das tut man kooperativ oder im Wettstreit. Und wer schon richtig gut ist, dieses Rollen zu spielen, probiert die Varianten für Fortgeschrittene und Profis aus – und muss die Kugel zum Beispiel mit geschlossenen Augen rollen. Dieses Geschicklichkeitsspiel mit taktischer Note ist einfach eine runde Sache.

In Kinderspielen wurden schon viele Dinge gerollt. Murmeln, Kugeln, Stämme, aber bis jetzt war noch kein Tennisball dabei. Die Idee, diesen als Igel zu behaupten, an dessen filzigen Stacheln mit Klett beschichtete Äpfel, Pilze und Blätter hängen bleiben, ist allein schon besonders. Aber das alles mit einem Wettrennen zu verknüpfen, bei dem der Igel tatsächlich über den Tisch kugelt und die „aufgespießten“ Dinge die Zugweite bestimmen, macht den besonderen Reiz von „Speedy Roll“ aus. Egal ob kooperativ oder gegeneinander: Hier wird bei jeder Partie eine spannende Geschichte erzählt.

Nominiert

GoFoto Fish (Michael Kallauch / Logis|Pegasus)

Begründung der Jury:

Wer Fische fotografieren will, braucht oft Geduld. Oder – wie bei „Foto Fish“ – ein Aquarium aus Pappe, denn dort wird nicht wild durcheinander gewuselt, sondern alle Fische bleiben an ihrem Platz. Man braucht trotzdem ein gutes Auge, denn die Würfel bestimmen, welche Fische (oder auch nur ein Fisch … oder manchmal auch gar keiner) mit dem Fotorahmen „eingefangen“ werden müssen. Der Schnellste kriegt zwar die beste Belohnung, aber hier geht auch der Langsamste nicht leer aus. Ohne Hektik wird so Runde um Runde der Rahmen über die bunte Fischwelt bewegt, und es wird eifrig und begeistert gesucht. Eine schnell erklärte Fotosafari unter Wasser, die mit schlauen und spannenden Varianten überrascht.

„Foto Fish“ vermittelt den Kindern auf vielen Ebenen ein unglaublich gutes Gefühl. Sie müssen zwar schnell sein, aber die Langsamen werden nicht bestraft, sondern bekommen trotzdem eine kleine Belohnung. Dadurch schafft es ein so niedriges Frustlevel, dass Kinder in den kleinen Aquarien aus Pappe regelrecht versinken und von der ersten bis zur letzten Minute hochkonzentriert die richtigen Fische suchen. Und will man es schwerer haben, überrascht Foto Fish mit durchdachten und kindgerechten Varianten, durch die auch Jüngere gegen Ältere eine Chance haben. Ein überzeugendes Gesamtpaket.

Wir sind die Roboter (Reinhard Staupe / NSV)

Begründung der Jury:

Roboter können ja so einiges. Fliegen, sich in Autos verwandeln, fremde Sprachen übersetzen, Prinzessinnen in Not helfen … Aber im Grunde kann man alle Roboter in drei Geschwindigkeits-Kategorien einteilen: langsam, normal und schnell. Und nur diese Info hat die Runde, wenn der Roboter-Spieler mit seinen Augen die Rennstrecke abfährt und irgendwann verkündet, an seinem geheimen Ziel angekommen zu sein. Aber wie schnell bewegt sich ein langsamer Roboter? Oder ein normaler? Oder ein schneller? Das empfindet jeder anders, aber mit jedem Rennen lernt man, die Mitspieler besser einzuschätzen. Entweder, weil alle zusammen viele Punkte machen wollen, oder weil man selber der beste Einschätzer werden will.

Kinder, wie die Zeit vergeht: Relativ tut sie das bekanntlich, immer subjektiv – und bei „Wir sind die Roboter“ doch auch wie im Fluge. In kleiner Schachtel kommt ein Maximum an Innovation daher. Vom ersten bis zum letzten „Beep“ fesselt dieses faszinierende Einschätzspiel die teilnehmenden Kinder. Hochkonzentriert sitzen sie da, stellen sich aufeinander ein, lernen voneinander und üben ganz nebenher Gemeinschaft, Achtsamkeit und Empathie.

Empfehlungsliste

Darüberhinaus gab es noch weitere sieben Spiele, welche die Jury ebenfalls empfohlen hat:

  • Go Slow! (Felix Beukemann / Logis)
  • Hans im Glück (Peter Wichmann / HABA)
  • Magic School (Jonathan Favre-Godal / Djeco)
  • Puzzle Memo (Günter Burkhardt / Drei Hasen in der Abendsonne)
  • Slide Quest (Nicolas Bourgoin, Jean-François Rochas / Blue Orange)
  • Zombie Kidz (Annick Lobet / Le Scorpion Masque |Asmodee)
  • Zoo Run (Florian Sirieix / LOKI)

Jury – Kinderspiel des Jahres 2020

Die Spiele wurden durch die folgenden Personen ausgewählt:

  • Stefan Gohlisch
  • Stefanie Marckwardt
  • Hauke Petersen
  • Christoph Schlewinski (Koordinator)
  • Carolina Pletsch (Beirat)
  • Arne Proctor (Beirat)
  • Sigrid Wood (Beirat)

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