Wir betätigen uns als Baumeister
Der Meister des Carcassonne Klaus-Jürgen Wrede hat sich abseits bekannter Pfade zu einem neuen Spiel gewagt.
Mit Die Baumeister des Colosseum ist ein gut funktionierendes taktisches Familienspiel entstanden, was kurzweiligen Spaß verspricht. Schnell verstanden und dennoch mit einigen taktischen Kniffen.
Das Spiel hat mich definitv positiv überrascht und ich hatte es eine lange Zeit nicht auf meiner Agenda.
Das Spiel
- Landschaft erweitern und Rohstoffe produzieren oder Bauen. Auf vier der Felder können wir uns entscheiden, das oberste Landschaftsplättchen zu nehmen und in unsere Auslage zu legen. Gleichzeitig wird durch das nächstfolgende Plättchen eine Rohstoffphase ausgelöst. Je nach Gebiet können sich dann ALLE Spieler entsprechend ihrer Auslage Rohstoffe auf die Hand nehmen (Handkartenlimit beachten) oder ihre Bewegungsmarker auf den Augangswert zurücksetzen. Sind die Landschaftsplättchen aufgebraucht, werden 4 neue nachgelegt.
Alternativ kann man gegen Abgabe von Rohstoffen (es gehen auch 3 gleiche für ein anderen Rohstoff) auch ein Colosseumsbauteil aufstellen und Ruhmespunkte kassieren. - Lager erweitern: Auf zwei Feldern kann man durch Anlage eines neuen Plättchens sein Handkartenlimit erweiteren
- Sonderwertung: Hier kann man sich entscheiden, einen Rohstoff gesondert in die Ertragsphase zu führen.
So bauen alle am Colosseum mit und das Spiel endet, sobald das letzte Bauteil in das Colosseum eingefügt ist. Dann erfolgt noch eine Auswertung der Landschaftsfelder. Für die Mehrheit in den 6 verschiedenen Gebieten gibt es je 4 (bzw. bei Gleichstand 2) Ruhmespunkte. Restliche Rohstoffe werden 3:1 getauscht.
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Autor: Klaus-Jürgen Wrede • Grafiker: Michael Menzel • Verlag: Schmidt Spiele • Jahr: 2016
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Material
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 1 Konsul, 2 Spielpläne (davon einer als Baufläche für das Colosseum), 4 Startauslagen, 16 Lagerplättchen, 72 Baustoffkarten, 20 Bauteile für das Colosseum, 58 Landschaftsplättchen, 4 Bewegungsmarker, 81 Ruhmespunktechips (1,2,4 und 7er), 3 Wertungsplättchen.
Gutes Material auch mit den zwei Ebenen des Spielplanes (u.a. 3D Gebäude des Colosseums). Warum die 7 Bewegungsfelder auf dem Spielfeld jedoch unterschiedlich groß sind, weiß ich nicht. Führt eher zur Verwirrung, als dass es Sinn stiftet.
Gut gelöst auch das Inlay des Kastens, in den man das Spielmaterial gut aufgeräumt untergebracht bekommt (wichtig: Ausstanzbögen nicht wegwerfen – gehören unter das Inlay).
Einstieg
Anleitung ist nicht unbedingt ein Meisterwerk. Zunächst ist die Spielvorbereitung etwas überladen und zu voll. Auf Seite 4 wird auf (s.u.) verwiesen und wir finden es erst eine Seite später (eigentlich müsste es siehe Kasten rechts heißen). Es geht um den Verzicht auf Ruhmespunkte. Ansonsten geht es, also nicht erschrecken.
Spielgefühl
Verblüffend locker und leicht zu spielen, war mein erster Gedanke nach den ersten zwei-drei Runden.
Ist es auch, denn im Spiel ist relativ wenig zu beachten. Uns stehen 3-4 Aktionen zur Verfügung. Und vom Grund her sammeln wir Ressourcen ein, die wir dann in Bauteile umsetzen. Dazu versuchen wir die Möglichkeiten der Ressourcengewinnung im Laufe des Spiels auszubauen, da auch die Colosseumsbauteile teurer werden.
Die Ressourcenbeschaffung und der Bau des Colosseums erinnert ein wenig an Catan. Wie beim Würfeln der Siedler profitieren alle Spieler durch den Ressourcenmechanimus. Zudem sind die jeweiligen Züge sehr kurz. Dadurch entsteht nie ein Downtimegefühl.
Ebenfalls positiv wirkt sich die kurze Spielzeit auf das Vergnügen aus. Und man kann das Ende des Spiels anhand des Colosseums näher kommen sehen. Im Spiel sollte man auch die Schlußwertung mit den Landschaften nicht vernachlässigen. Die bringen schon mal einige Sonderpunkte.
Die optimale Spieleranzahl ist bei 3 Personen. Zu zweit ist es ein wenig zu steif und zu viert wirkt es bei gerade einmal 7 Aktionsfeldern und zunehmender Reichweite der Fortbewegung zu beliebig und wenig planbar.
Langzeitspaß
Die Baumeister des Colosseums ist ein schönes Familienspiel. Es wird sicherlich kein Dauerbrenner sein, den man wochenlang rauf und runter spielt. Dafür bietet es auf lange Sicht zu wenig Abwechselung, aber eine Partie hier und da wäre ich nicht abgeneigt. Das wird bei Familienspielern sogar noch häufiger der Fall sein.
Was mir persönlich fehlt, sind zusätzliche Effekte über Sonderkarten oder ähnliches, über die man einen zusätzlichen Pfiff ins Spiel bringen könnte. Aber vielleicht kommt so etwas ja noch zu einem späteren Zeitpunkt.
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Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu Schmidt Spiele)
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