Das kleine Caverna
Im Jahr 2013 kam ein vielbeachtetes Werk von Uwe Rosenberg in die Spielelandschaft: Caverna. Eine Art Nachfolger des erfolgreichen und ausgezeichneten Agricola. Hardcorefans sehen in Caverna sogar ein besseres Agricola. Soweit möchte ich jedenfalls nicht gehen, da beide Spiele ihre Berechtigung haben.
Im Trend der Zwei-Personenspiele bot es sich dann aber ebenfalls an, auch für Caverna eine Edition herauszubringen. Und so geht es wieder einmal Untertage bzw. in die Höhle hinein.
Folgt mir…
Das Spiel
Jeder Spieler bekommt einen eigenen Höhlenplan. Diese werden zufällig mit Einrichtungsplättchen bestückt werden (sind zunächst umgedreht). Auf dem Höhlenplan sind auch die Ressourcen ausgelegt bzw. werden durch Ressourcenmarker angezeigt.
In der Tischmitte wird der Aktionsplan sowie die Erstausstattung von 6 Starteinrichtungen aufgebaut.
Das Spiel geht über 8 Runden, in denen die Spieler 2-4 Aktionen zur Verfügung haben. Zu Beginn jeder Runde wird ein neues Aktionsplättchen verfügbar gemacht. Dann wählen die Spieler reihum ein Aktionsplättchen aus.
Aktionen sind z.B. Aushöhlen (in diesem Fall wird ein Plättchen vom Höhlenplan genommen und umgedreht in die Auslage der Einrichtungen gelegt). Des Weiteren gibt es Rohstoffe erlangen und Einrichtungen bauen.
Die Einrichtungen haben beim Einbau bestimmte Wandbedingung und können somit nicht wahllos gebaut werden. Die Einrichtungen selbst müssen aktiviert werden.
Nach 8 Runden ist Schluss und die Siegpunkte auf den Gebäuden sowie das Gold (1:1) werden gezählt.
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Autor: Uwe Rosenberg • Grafiker: Klemens Franz • Verlag: Lookout • Jahr: 2017
1-2 Spieler • ab 10 Jahren • ca. 45 Minuten
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Material
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 1 Aktionsplan, 2 Höhlenpläne, 12 Aktionsplättchen, 24 Einrichtungen, 12 Warenanzeiger und 12 Ersatzmarken (je zwei Holzmarken für Holz, Stein, Emmer* und Flachs, sowie je zwei Pappmarken für Nährwert und Gold; nutzt die Ersatzmarken, wenn euch die Holzmarken verloren gehen), 1 Zusatzraum, 7 Wände, 4 Aktionsmarker, 1 Startspielermarker
Wie gewohnt ansprechendes Material von Lookout. Man kann bei den Ressourcen zwischen Holz- und Pappmarkern wählen. Die Holzmarker sind schöner, aber die Pappmarker praktischer, da die Ablagefläche auf den Spieltableaus doch recht eng bemessen ist. ZIP-Beutel wären für die Sortierung des Materials noch schön gewesen.
Einstieg
Die Anleitung war irgendwie nicht so richtig meins. Das mag vielleicht an mir und meiner Aufnahme von Geschriebenem in Kombination von grafischer Gestaltung liegen, vielleicht aber auch der nicht durchgängigen Beschreibung der Symbolik. In Summe hätte ich es schöner gefunden, wenn man alle Plättchen einmal beschrieben abgebildet hätte.
Spielgefühl
Wenn man „Caverna – Höhle gegen Höhle“ nicht mit Caverna selbst vergleicht, ist man gut beraten. Denn das zwei Personenspiel kann sich nicht mit dem großen Bruder vom Anspruch her messen. Muss es und will es aber auch nicht. Dafür haben wir ein flottes zwei Personenspiel mit Schwerpunkt auf Ressourcenoptimierung und -einsatz vor uns. Nichtsdestotrotz erkennt man die Handschrift von Uwe Rosenberg an vielen Stellen im Spiel.
Optisch gelungen ist auch die Auswahl der Aktionsplättchen, denn wir ziehen die Plättchen zu uns herüber, wenn wir sie benutzen. Damit haben wir einen Workerplacementmechanismus integriert ohne Arbeiter. Das spart zum einen Material, gibt aber allen Spielern auch noch einen zusätzlich guten Überblick. Materialschonung im positiven Sinne ist auch im Bereich der Einrichtungen / Höhlenplättchen durchgeführt worden. Denn die freigelegten Höhlen werden einfach umgedreht und dienen als Auswahl für Einrichtungen.
Wenn wir schon über die Aktionen sprechen, so sollte man sich davor hüten, nur für sich selbst zu spielen. Bei Caverna – Höhle gegen Höhle ist es wichtig den Gegenüber im Blick zu haben. Zum einen, um seine eigenen Züge sinnvoll zu planen, zum anderen, um diesem nicht wichtige Aktionen zu überlassen.
Eine klare Strategie gibt es durch die unterschiedlichen Kombinationen aus Einrichtungen und Aktionsplättchen nicht. Das ist abhängig vom jeweiligen Eintritt in das Spiel. Da kann man manchmal auch ins Stolpern kommen, da zum einen die Ressourcen recht knapp sind und ebenfalls die Wandkonstellationen eine Rolle spielen. Hier können die angebotenen Einrichtungen nicht immer zum eigenen Ressourcenvorrat passen. Insbesondere wenn der Gegenüber ein gewünschtes Plättchen vor der Nase weggeschnappt hat.
Das Spiel ist sowohl alleine als auch zu zweit spielbar.
Langzeitspaß
Durch die hohe Variabilität der Aktionsplättchen und Einrichtungen varieren die Partien voneinander. Des Weiteren ist für den Herbst die zweite Epoche angekündigt. Das könnte das Spiel noch einmal auf ein anderes Niveau heben. Wird in jedem Fall für verlängerten Spielspaß stehen.
Dazu kommt die kurze Spielzeit, so dass man das „Duell“ auch mal eben so in einen gemeinsamen Spielabend hineinschieben kann.
Gesamtbeurteilung 7/10
Wer ein solidies im Preis-/Leistungsverhältnis vernünftig angesiedeltes 2 Personenspiel möchte, ohne den Vergleich zu Caverna heranzuziehen macht mit Caverna – Höhle gegen Höhle überhaupt nichts falsch. Im Gegenteil, er hat ein schönes, schnelles Workerplacementspiel ohne Arbeiter vor sich.
Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu Lookout)
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