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West of Africa

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west of africa boxMartin ärgere uns nicht

Wer sich auf den Weg in Richtung kanarischen Inseln macht, denkt an Sonne, Strand und Meer. Unbeschwerter Urlaub ist angesagt. Diese Unbeschwertheit legt sich aber schnell, wenn man sich den Inseln vor der Westküste Afrikas in Form des Hippodice 2015 – Gewinners (als Lancelotto Malocello) nähert; denn Ärger (:-) ) ist vorprogrammiert.

Wer noch mehr von Martin Schlegel und die Entstehungsgeschichte wissen will (hier ist ein kürzlich geführtes Interview)


Das Spiel

Auf den kanarischen Inseln müssen wir Güter auf Inseln anbauen, diese gewinnbringend verkaufen und gleichzeitig uns auf den Inseln ansiedeln. Alles soweit nicht besonders schwer, hätte der Autor da nicht einige limitierende Faktoren in das Spiel eingefügt: Denn Anbau- und Häuserbau- sowie Häfen alles ist knapp. Zudem ist das Baurecht auf den einzelnen Inseln streng begrenzt.

Aber eins nach dem anderen. Jeder Spieler hat 13 Spielkarten (7 Inseln, anbauen, verkaufen, Schiff und Arbeiter bewegen, Siedlung bauen und – 4 Punkte). Jeder der Karte ist ein Punktwert zu gewiesen.
In jeder Runde entscheiden sich die Spieler für 1-5 Karten (wobei für die 5te 4 Gold zu zahlen sind). Dann wird über die Summe der Kartenwerte die Startreihenfolge in jeder Runde ermittelt. In dieser Reihenfolge spielen die Spieler ihre Karten aus. Dabei ist wichtig, dass beim Güter anbauen und verkaufen sowie Siedlungen bauen die jeweilige Inselkarte mit auszuspielen ist. Wichtig ist bei letzterm zudem, dass man in der Runde zuvor Alcalde georden ist (wird am Rundenende durch Mehrheiten von Gütern, Arbeitern und Schiffen ermittelt). Arbeiter kann man zudem einsetzen, um den Anbau (kostet 3 Gold je Einheit) der Güter zu reduzieren (-1 Gold je Arbeiter auf der Insel). Mit dem Schiff kann man – neben Mehrheiten erzeugen – auch Güter von – idealerweise von West nach Ost / höherer Verkaufspreis – transferieren)

Siegpunkte gibt es für den Bau von Siedlungen (je 3) sowie nach jeder Runde für Mehrheiten auf der Goldleiste und den Inseln (Alcaden).

Erreicht ein Spieler 25 Punkte zum Ende einer Runde oder wird die zwanzigste Siedlung gebaut, endet das Spiel mit dieser Runde.

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Autor: Martin Schlegel • Grafiker: Harald Lieske • Verlag: ADC Blackfire • Jahr: 2016

2-5 Spieler • ab 12 Jahren • ca. 45-75 Minuten

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Material

In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 1 Spielplan, 5 Spielhilfen (doppelseitig, deutsch-englisch), 65 Spielkarten (je 13 pro Spieler), 20 Siedlungen aus Holz, 15 „Arbeiter“ (je 3 in den Spielerfarben rot, weiß, blau, grün, gelb), 5 Schiffe (je 1 in den Spielerfarben rot, weiß, blau, grün, gelb), 15 Markierungswürfel (je 3 in den Spielerfarben rot, weiß, blau, grün, gelb), 7 Alcalde-Marker, 40 Gütermarker (je 20x Zuckerrohr, 10x Wein, 10x Getreide in den Spielerfarben).

Besonders die große Landkarte sticht bei diesem Spiel hervor.

Einstieg

Das Spiel ist recht schnell erklärt, denn die Aktionen sind relativ übersichtlich. Der Aha-Effekt kommt dann beim Spielen. Die erste Partie sollte definitiv zum Eingewöhnen genutzt werden.

Spielgefühl

Auf den ersten Blick wirkt das Spiel sehr trivial, da „wenig“ Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Aber das Spiel hat es in sich.

Mangel ist der größte Spielfaktor. Entweder habe ich zu wenig Geld, keine Anbaumöglichkeiten oder nicht die notwendigen Mehrheiten um Alcalde zu werden. Dazu kommen mir diese komischen Leute rund um meinen Spieltisch immer wieder in die Quere. Extrem wichtig ist u.a. die parallele Nutzung der Inselkarten (z.B Verkaufen und Siedlungsbau). Dazu kommt eine gewisse antizipative Fähigkeit, zu erahnen welche Züge die Konkurrenz für die nächste Runde planen, um nicht in direkte Konkurrenz zu geraten oder ggf. durch geschickten Karteneinsatz zu vorzukommen. Der Startspieler ist wichtig, um Aktionen für die aktuelle Runde garantiert durchführen zu können. Entscheide ich mich bewußt für die hintere Position, benötige ich immer noch einen Plan B in der Tasche.

Die Funktion des Geldes als Siegpunktbringer, Tie-Breaker und natürlich Zahlungsmittel gefällt mir sehr gut.

Überraschend ist auch die sehr schnelle Spieldauer. Selbst in Vollbesetzung und unter Aussperren der Grübler ist das Spiel in gut 60 Minuten zu spielen (Ausnahme vielleicht die Erstpartie), da das Kartenaussuchen parallel stattfindet und man während der Züge der anderen schon weiterüberlegen kann.

Mit gemischten Gefühlen wurde das sich ärgern und geärgert werden aufgenommen. Es gab Runden, in denen dieses keine Rolle spielte, andere kamen weniger damit zu recht, dass es – je nach Auswahl der Karte – vorkam, in einer Runde keinen Zug durchzuführen, da z.B. Anbauplätze schon besetzt oder keine Mehrheiten erreichbar waren (siehe oben Plan B). Passiert dieses zu häufig, dann ist ein Sieg nicht mehr möglich.

Das Schiffschubsen ist als Mechanismus in den Partien jedoch komischerweise nicht so im Vordergrund gewesen ist. Der vieldiskutierte erste starke Spielzug Richtung Teneriffa kam nur einmal so richtig negativ zu tragen. In der darauf folgenden Partie gab es Gegenstrategien.

Am besten spielt sich West of Africa mit 4 oder 5 Spielern. Darunter kann ich es eher nicht empfehlen, da das ins Gehege kommen nicht so zum tragen kommt.

Das Spiel ist für mich zwischen Vielspieler- und Expertenspiel angesiedelt.

Langzeitspaß

Wen das Ärgern nicht abschreckt, der mag die Revanche meist noch am selben Abend durchführen. Die Einfachheit gepaart mit der Spieltiefe macht West of Africa zu einem sehr reizvollen Spiel. Das Spiel wird sicherlich noch mehr an Reiz durch die Erweiterung gewinnen (leider nicht nicht ausprobiert).

Innovation

Kartendeckbau ist an sich nicht neu. In dieser Mangelform und in Kombination mit dem Startspielerfindmechanismus ist es sehr reizvoll.

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Erweiterungen:

  • Minierweiterung

 

Auszeichnungen:

Spielregeln (ext. Link zu Spielworxx)

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