Die Bahn kommt nach München.
Die Zwei-Spieler-Reihe von Lookout Spiele entführt uns nach München; in die Zeit um die Jahrhundertwende des 18. / 19. Jahrhunderts.
Dabei konstruieren wir mit dem Kartenspiel Trambahnlinien, welche über 10 Wertungsrunden zu Siegpunkten führen.
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Das Spiel
In Trambahn kommen den Karten drei Funktionen zu: Haltestelle, Fahrgast (beides durch die Vorderseite) und Geld (Rückseite).
Im Spiel benutzen wir in jeder Runde unsere 6 Handkarten um 1-5 Aktionen durchzuführen, wobei nur die erste und die letzte verpflichtend ausgeführt werden müssen:
- Fahrgäste auslegen: 1 oder 2 Gäste werden an eine der vier Endstationen (liegen zentral in der Mitte) ausgelegt. Sind dadurch bei einer Farbe 4 Gäste versammelt, kommt es zu einer von zehn Wertungen (und die Gäste werden auf den Ablagestapel gelegt).
- Haltestellen auslegen (eigene Auslage): es können beliebig viele Karten in die Auslage gelegt werden. Dabei müssen die Linienkarten entsprechend der vier Farben aufsteigend ausgelegt werden. Wird die 8 Karte in eine Linie gelegt, erfolgt eine einmalige Sonderwertung für diese Linie. Eine Linie ist geschlossen, wenn sie mit der Karte 10 beendet wird.
- Einkommen erzielen: restliche Handkarten können auf den eigenen Geldstapel abgelegt werden und zählen je 1.000 Mark
- Trambahn kaufen: aus einer Auslage von 3 Bahnen kann eine Bahn ausgewählt werden (Kosten: Pferd – 5.000 / Dampf – 10.000 / Elektro – 15.000) und zu einer Linie hinzugefügt werden. Erst mit dieser Bahn fließt die Linie auch in die Wertung ein.
- Neue Handkarten ziehen: Zuletzt werden die Handkarten auf 6 aufgefüllt.
Die Wertung (Beispiel unten) erfolgt für beide Spieler (wenn diese die zu wertende Farbe auch besitzen) parallel. Dazu werden die Punkte der einzelnen Haltestellen addiert und mit dem Wert der Trambahn multipliziert (liegt an einer Linie noch keine Trambahn, so kann die Linie nicht gewertet werden). Die Sonderwertung erfolgt analog, darf jedoch nur einmal pro Linie getätigt werden. Wichtig: nach den Wertungen bleiben die jeweiligen Linien erhalten!
Ist die zehnte Wertung erfolgt, endet das Spiel und der Punktsieger aus den verschiedenen Wertungen gewinnt das Spiel.
Knackiges 2 Personenspiel mit eingängigem Kartenmechanismus und Glücksfaktor. Für den Familienspieler.
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Autor: Helmut Ohley • Grafiker: Klemens Franz • Verlag: Lookout Spiele • Jahr: 2015
2 Spieler • ab 8 Jahren • ca. 30 Minuten
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Material – 09
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 16 Trambahnkarten (5x Pferdebahn – Wert: 2, 4x Dampfbahn – Wert: 3 und 7x elektrische Bahn – Wert: 4), 8 Schaffner, 112 Haltestellen-Karten (jeweils 28 Karten in 4 Farben) dabei entsprechen die Farben jeweils einer Linie (pro Linie je 2x die Werte 1 und 10 und je 3x die Werte 2 bis 9), 4 Endstationen, 1 Punkteblock
Gutes Material. Wenn es was überhaupt etwas zu bemängeln gibt, dann nur bei der Schachtel. Diese orientiert sich eher am Punkteblock, denn an den Karten. Viel verschenkter Platz.
Beispiel für eine Wertung: Rot (6×2 = 12), Grün (11×3=33), Blau (1×4=4); für Grün dürfte eine Sonderwertung durchgeführ werden.
Einstieg – 09
Eigentlich sehr einfach. Musste aber die Anleitung ein, zwei Mal lesen, um ganz sicher das Spielprinzip verstanden zu haben.
Spielgefühl – 07
Der Grundmechanismus ist sicherlich eher abstrakt in einem schönen historischen Bahnspielgewand. Vieles ist zudem schon bekannt, was aber nicht schädlich ist.
Auf den ersten Blick (erste Runden) wirkt das Spiel sehr solitär. Im Laufe der erste Partie entdeckt man jedoch den interaktiven Part von Trambahn. Für die Wertung (es gibt nur 10) ist es ist sehr wichtig, im Blick zu haben, welche Linien der Gegenüber bereits ausgebaut hat und wo im Spiel demnächst Wertungen „drohen“. Sonst kann man ziemlich hinten anstehen oder diese ggf. gezielt ansteuern.
Etwas aufpassen muss man zum Ende des Spiels auf zwei Sachen. Zum einen wird der Tisch sehr voll, so dass man Ablage-, Zug- und den eigenen Geldstapel gut auseinander halten sollte. Zum anderen kann man zum Ende des Spiels in Geldnot kommen, denn die meisten Karten liegen auf dem Tisch und der Nachziehstapel wird relativ klein. Hier sollte man höllisch aufpassen, denn ist der Nachziehstapel aufgebraucht und der Ablagestapel leer, so müssen die Spieler die Hälfte ihres Geldes abgeben. Das kann dann schon mal sehr ärgerlich werden, wenn man dadurch die nächste Bahn nicht mehr kaufen kann und eventuell eine Wertung verliert.
Für den ein oder anderen kann das Rechnen während der Partie haben. Gerade zum Ende des Spiels (inkl. der Schlußabrechnung / Abhilfe schafft bei dieser das direkte addieren während der Partie) nimmt dieses einen größeren Platz ein.
Ein gewisser Glücksfaktor ist gegeben, die falschen Karten zu bekommen. Da dieses Phänomen aber beide treffen kann, stört es aus meiner Sicht bei diesem Familienspiel nicht (Vielspieler denken sicherlich anders darüber und werden dieses als zu extrem empfinden).
Dadurch, dass man bewußt Wertungen herbei führt, kann dieses schon einen gewissen Ärgerfaktor hervorrufen, wenn man selbst in einigen Farben nicht so gut aufgestellt ist.
Langzeitspaß – 06
Von Partie zu Partie spielt sich Trambahn zügiger, so dass die ausgeschriebenen 30 Minuten wirklich erreichbar sind. Dieses in Kombination mit dem einfach zu verstehenden aber dennoch kniffeligen Mechanismus, wírd das Spiel bei vielen zu einem gelungenen Auftakt eines Spieleabend zu zweit machen.
Etwas nervig fand ich das Berechnen der Linien bei den einzelnen Wertungen. Dieses könnte abschreckend für weitere Partien wirken.
Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zum Lookout Spiele):
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