Samstag, April 27, 2024
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Hexenhaus

 b-familieKnusper, knusper knäuschen…

Das Märchen von Hänsel und Gretel kennt jedes Kind. Eine Hexe versucht durch allerlei Leb- und Pfefferkuchen Kinder anzulocken, um sie … naja, Märchen können doch ganz schön brutal sein . 

Im Hexenhaus schlüpfen wir nun in die Rolle der Hexe. Pfefferkuchen gibt es hier auch. Allerdings versuchen wir keine Kinder, sondern verschiedene Märchenfiguren anzulocken, die ansonsten das Haus der Hexe anknuspern (Was dann passiert, bleibt im unklaren). Dazu müssen wir jedoch erst einmal Pfefferkuchen produzieren. 

Und wie das geht?

Kommt einfach mit ins Hexenhaus


Das Spiel

Im Hexenhaus haben wir zunächst einmal einen Grundplan von 3×3 Kästchen zur Verfügung. Gleichzeitig bekommt jeder Spieler 15 verdeckte Doppelplättchen mit zwei Symbolen drauf. Von diesen werden die ersten 3 sichtbar aufgedeckt.

Reihum nehmen die Spieler nun eines der Doppelplättchen und legen dieses auf den Grundplan. Dabei dürfen die einzelnen Plättchen nicht unmittelbar übereinandergestapelt werden.

Auf dem Grundplan sowie den Plättchen sind verschiedene Symbole aufgedruckt, die beim Überbauen dieser zu Boni führen:

  • 4 verschiedene Pfefferkuchen ►man darf sich einen gleichfarbigen Lebkuchen nehmen. Werden zwei gleichfarbige Symbole überbaut, bekomme ich sogar einen dritten Pfefferkuchen. Ich darf aber zu keiner Zeit im Spiel mehr als 10 Pfefferkuchen besitzen.
  • Treppensymbol ►so lange ich noch keinen 4 Treppen habe, kann ich mir eine Treppe nehmen. Treppen können zur Überbrückung von Ebenen genutzt werden.
  • Doppelpfeil ►ich kann ein Pfefferkuchenplättchen aus meinem Vorrat gegen ein anderes tauschen
  • Torsymbol ► ich kann mir ein Märchenwesen aus der Auslage reservieren (aber max. 2 pro Spieler gleichzeitig)

Nachdem Bauen und der Ausführung des Bonus können wir ein oder mehrere Märchenwesen aus der Auslage nehmen. Der „Verführ“preis ist auf den Karten abgebildet. Dieser ist zu zahlen und das Märchenwesen wird unterhalb des Hexenhauses abgelegt. Als Bonus gibt es ein Jokerplättchen, welches wir direkt im Haus einbauen (und einen der obigen Boni einkassieren). Ggf. kann danach ein weiteres Märchenwesen angelockt werden. 

Schließen wir bei unserem Haus eine der ersten drei Ebenen ab, dürfen wir uns eine Bonuskarte nehmen. Im einfachen Modus sind dieses nur Bonuspunkte. In der fortgeschrittenen Variante sind die Punkte noch an bestimmte Bedingungen geknüpft.

Haben alle Spieler ihre 15 Plättchen im Haus angelegt, endet das Spiel und die Siegpunkte werden zusammenaddiert.


Autor: Phil Walker-Harding • Grafiker: Andy Elkerton
Verlag: Lookout Spiele • Jahr: 2018

spieler2-4 Spieler • alterab 8 Jahren • zeitca. 30-45 Minuten

Spielregeln (ext. Link zu Lookout Spiele)


Spielgefühl

Ist Hexenhaus ein Familienspiel wie man es sich idealerweise vorstellt: Ein einfaches Thema, was auch Kinder anspricht, eine leichte Zugänglichkeit, einen gewissen Aufforderungscharakter, einen Steigerungsgrad was die Schwierigkeit angeht sowie einen hohen Wiederspielreiz.

Gehen wir es einmal durch:

  • Das Thema Hexe in Anlehnung an Hänsel und Gretel ist definitiv zutreffend und familiengerecht ausgesucht. Dazu schön illustriert. Schon mal sehr ansprechend. 🙂
  • Die Zugänglichkeit ist in jedem Fall auch gegeben. Die Anleitung ist zum einen gut strukturiert geschrieben und das Spiel auch schnell erklärt 🙂
  • Layout des Spiels und das Stapel macht zunächst einmal neugierig, so dass auch der Aufforderungscharakter gegeben ist. Dazu kommt das Puzzeln im 3D Format, was sicherlich mal etwas anderes ist und auch das Entdecken der verschiedenen Märchenfiguren im Spiel ist in den ersten Partien ein Erlebnis. 🙂
  • Durch den zweistufigen Einsatz der Aufgaben- / Siegpunktkärtchen kann man nach den ersten 1-2 Runden mittels der Aufgaben einen höheren Komplexitätsgrad ins Spiel bringen. 🙂
  • Und auch der Wiederspielreiz ist – zumindest bei Familienspielern – gegeben. 🙂

Rund um, macht Hexenhaus ein gutes Gefühl und kann mit einigen kleinen Kniffen aufwarten. Dabei kann die Strategie möglichst viele niedrigpunktige Märchenwesen inkl. Jokereinbezug zu nehmen, genauso siegreich sein, wie die auf viele höherpunktige Karten zu setzen.

Ebenfalls sehr zu erwähnen ist das Spielmaterial, was sehr hochwertig ist. Insbesondere das Bauen mit den Plättchen aus der dicken Plappe macht viel Spaß

Also eigentlich alles gut.

Ja, kann man so sagen, dennoch gibt es ein kleines aber: Da ist zum einen die Spieldauer. Diese kann nur eingehalten werden, wenn man zügig seine Spielzüge durchführt. Gelang nicht in jeder Runde. Insbesondere wenn sich innerhalb einer vier Personenpartie die Auslage an Märchenwesen komplett geändert hat, verleitet dieses schon zu weiteren Nachdenkprozessen. Somit bin ich nie unter eine Stunde geblieben, was man aber verkraften kann.

Was ich jedoch störender empfand, war die willkürliche Auswahl der 15 Doppelfeldplättchen. Hier gab es die ein oder andere Partie, wo z.B. Tausch- oder Reservierungsplättchen in unterschiedlicher Varianz bei dem ein oder anderen Spieler auftauchte. Das war mir manchmal zu beliebig bzw. zu Glücks lastig. Wo wir beim Glück sind. Dieses ist natürlich in der Auslage der Märchenwesen vorhanden. Mal liegen viele erreichbare aus, mal beißt man sich intensiv an den Pfefferkuchenwünschen der Wesen die Zähne aus.

Der dritte Punkt ist die relativ geringe Interaktion. Ja man „ringt“ um Aufgaben und um die Märchenwesen, aber dennoch baut jeder so vor sich hin. Da fehlt mir das gewisse etwas.

Alles Punkte, die eher im perönlichen Geschmacksbereich liegen und keine Showstopper des Spiels darstellen und vor allem die Zielgruppe eher nicht abschrecken.


Kurzfazit: Schönes Familienspiel, bei dem Familienspieler nichts falsch machen kann. Wie in den obigen fünf erfüllten Punkten geschrieben, spricht sehr viel für das Spiel. Man sollte sich jedoch darüber im klaren sein, dass der Interaktionsgrad relativ gering ist und in dem Spiel eine gehörige Portion Glück vorhanden ist. Das Jederzeit gerne vergebe ich daher aus der Brille des Familienspielers nur sehr knapp. Hier habe ich lange mit mir gerungen.

  • Meine Fünf Punkte zum Thema, der Zugänglichkeit, Aufforderungscharakter, Anstieg der Komplexität im Spiel sowie Wiederspielreiz sind alle erfüllt. Dieses spricht in jedem Fall für das Spiel.
  • Tolles Material

 

  • Sehr glückslastig, geringe Planbarkeit
  • geringe Interaktion
  • Spieldauer ist häufig länger als die angegebene

 

Ich als Kenner- und Vielspieler habe Hexenhaus gerne gespielt und würde mich sicherlich auch noch für die ein oder andere Partie bereiterklären. Dennoch habe ich das Gefühl, dass das Spiel für mich nach 5-6 Partien nichts Neues mehr bietet. Und das trotz des modularen Aufbau und der Aufgabenvielfalt. Zudem ist man für ein eher gesellig angelegtes Spiel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. 

Was mich aber am meisten gestört hat, war die „Zuteilung“ der 15 Plättchen, die an der ein oder anderen Stelle zu beliebig ist. Da gab es Partien, in denen ich 3 Pfefferkuchentauschplättchen vor mir liegen hatte, obwohl ich diese gar nicht gebrauchen konnte. Das war dann schon etwas nervig. Hier sollte man in jedem Fall die Verteilung der Plättchen im Vorfeld anders steuern.

 


 

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