Wieland Herold ist letzten Donnerstag verstorben. Nur ein knappes halbes Jahr nach dem Tod von Sandra Lemberger verliert die Jury damit ein weiteres (ehemaliges) Mitglied.
Wieland wurde 71 Jahre alt und hinterläßt seine Ehefrau, vier Kinder und Enkel.
Ich erinnere mich noch sehr gut an das Jahr 2014 als ich mit der Brettspielbox begonnen habe und wir uns in Essen das erste Mal über den Weg gelaufen sind. Er war sehr interessiert an meiner Arbeit und bereit viele Fragen zu beantworten, die das Rezensieren von Spielen so mit sich bringt. Wir haben dann auch gleich die Gelegenheit genutzt, am Stand von ZOCH eine Partie zu spielen.
So sind Wieland und ich uns immer wieder bei verschiedenen Veranstaltungen begegnet. Die Treffen waren immer herzlich und mit intensivem Austausch geprägt. Man merkte sein großes Interesse sein Wissen bzgl. Spiele und dem Schreiben darüber an andere gerne weiter zu geben.
Wieland Herold selbst ist seit den 80er-Jahren als Spielekritiker unterwegs und war 25 Jahre Mitglied in der Jury Spiel des Jahres (1995 bis 2019).
Er war Autor in der Spielbox sowie Mitherausgeber von Spiel & Autor. 2019 wurde er mit dem Göttinger Spatz, der im Rahmen des dortigen Autorentreffens vergeben wird, für seine Verdienste um das Kulturgut Spiel ausgezeichnet. Als Mit-Organisator hatte er erheblichen Anteil an der Göttinger Spieleautorentagung.
Auf seinem Blog „In 80 Spielen durch das Jahr“ wird es nun still werden.
Meine letzte persönliche Begegnung war dann im Jahr 2020 auf der Spielwarenmesse Nürnberg. Auch an die SPIEL 2019 kann ich mich noch gut erinnern. Dort haben wir noch in der Lounge gesessen und gemeinsam einen Whisky getrunken. Dann kam Corona und so blieb leider nur noch die E-Mail als Austauschmedium.
Ich hebe mein Glas auf dich.