Vor einigen Wochen erreichte mich ein Buch über Brettspiele.
16 Portraits stand drauf. 16 sind auch drin. Querbeet durch die deutsche Brettspielgeschichte. Na, nicht ganz, ein amerikanischer und ein portugiesischer Beitrag komplettieren die Geschichten.
Ich fand das Buch sehr spannend, so dass ich es euch kurz vorstellen möchte.
Wer ist so dabei?
Die beiden Autoren haben hier eine tolle Auswahl geschaffen: Autor, Verlagsleiter, Redakteur, Spielemesse-Organisation, Museumsleiterin und Social Media.
- Michael Schmitt – Spielewiese Berlin und Edition Spielwiese
- Stefan Feld – Autor
- Dominique Metzler – Chefin der SPIEL
- Dirk Meineck – Vertriebsleiter ASS Altenburger
- Simon Schwanhäußer – Verlag Nice Game Publishing
- Harald Schrapers – Vorsitzender Jury Spiel des Jahres
- Michael Menzel – Illustrator und Autor
- Dr. Katrin Falkenberg – Leiterin Spielzeugmuseum
- Stefan Brück – Redakteur alea
- Johannes Jäger und Jan Cronauer – YouTuber
- Britta Stöckmann – Redakteurin HUCH!
- Luke Crane – Head of Games Kickstarter
- Ralph Querfurth – Redakteur Kosmos und Autor
- Fredrich Friedel, Matthias Wüllenweber – Chessbase
- Stefanie Marckwardt – Jurymitglied Kinderspiel des Jahres
- Nuno Bizarro Sentieiro – Autor
Wie fühlt es sich an?
Ein Buch liest man doch. Ja, das ist richtig, aber wenn ich eine Geschichte lese, dann entstehen in der Regel Emotionen. Zumindest bei mir. Und von diesen gibt es in Zeit für Brettspiele einige Momente.
Vom ersten Eindruck könnte man denken, dass hier 16 Geschichten aneinandergereiht in das Buch gefügt wurden. Doch weit gefehlt. Die Geschichten haben neben den unterschiedlichen Personen, über die sie handeln auch jede ihren eigenen Charakter und sind vom Stil komplett unterschiedlich geschrieben. Zudem sind sie so niedergelegt, als hätte jeder Teilnehmer seine Geschichte selbst aufgeschrieben. Sehr persönlich an der ein oder anderen Stelle. Damit setzen die Autoren jede einzelne Person unterschiedlich in Szene.
Wir erfahren z.B. wie es ist ein Spielecafe zu gründen und wie daraus ein Verlag wird. Wir bekommen mit, wie Autoren an das Spieleerfinden herangehen, welche Themen entstehen und wie man damit umgeht. Werfen einen Blick über die Schulter von Spieleredakteuren, Produzenten oder Grafikern und erleben, was notwendig ist, um ein Spiel entstehen zu lassen. Wie ist es in einer Jury zu sitzen und die weltgrößte Messe Jahr für Jahr auf die Beine zu stellen.
Alles gepaart mit vielen Anekdoten aus einigen Jahren der Brettspielgeschichte, die immer mal wieder hier und da zwischen den Zeilen hervorblitzen.
Darüber hinaus – und was wären Spiele ohne Illustrationen – haben die Autoren dem Buch viele tolle Bilder aus dem Umfeld / Alltag der handelnden Personen beigefügt, so dass die Geschichten auch visuell zu Leben erweckt werden.
Abgerundet wird das Ganze noch durch die persönlichen Listen der jeweiligen Protagonisten des Buchs. Was uns Spieler fasziniert sind Top-Listen und jeder hatte die Möglichkeit seine individuellen Top-Listen mit uns zu teilen.
Zielgruppe
Die Zielgruppe des Buches ist eigentlich größer als man glaubt. Da fallen einem sicherlich die Vielspieler ein, die sowieso mehr als nur die reine Brettspielluft in sich aufsaugen wollen. Ich selbst würde es aber auch interessierten Menschen empfehlen, die mal hinter das Brettspielschauen wollen. Wo bekommt man sonst schon über verschiedene Stationen erklärt, wie ein Spiel entsteht: Von der Idee (Autor) über die Reifung (Redaktion) bis zum Verkauf (Verlag) hin zum Event (SPIEL), endend im Museum.
Fazit
Wer mal tiefer in die Geschichte des Brettspielerfindens und dem Drum und Dran eintauchen möchte, dem kann dich das Buch sehr nahelegen. Durch die 16 in sich abgeschlossenen, aber sehr persönlichen Geschichten, gelingt es den Autoren einen sehr schönen Blick in die Szene zu werfen.
Sehr gelungen! Mit hat es sehr gut gefallen. Das Buch eignet sich als Geschenk für den Brettspielfan!
Daten zum Buch
- Autoren: Jörn Morisse / Felix Gebhard
- Verlag: Ventil
- Seitenanzahl: 176
- Erschienen: Oktober 2019
- ISBN 978-3-95575-119-7
- Preis: 28 Euro