Im Gegensatz zum Titel betreten wir hier kein spielerisches Neuland, eher einen Klassiker – Die Wikinger kommen zum Plündern. Nehmen sich dabei Holz, Schafe, Gold und manchmal auch Häuser, Türme und Burgen mit und bauen sie auf heimischem Tableau wieder auf. Das gute an Klassikern, man weiß was einen erwartet und es kann trotzdem sehr unterhaltsam sein
Björn
Passend zur Spielendenanzahl von 2 bis 4 Wikinger-Clans, setzt sich der modulare Hauptspielplan aus entsprechender Anzahl Landschaftsteilen zusammen. Jedes der Hexfelder der Landschaft zeigt dabei eine Ressource, dies es später einzuheimsen gilt.
Sind wir am Zug setzen wir einen unserer 13 Wikinger auf ein freies Feld angrenzend an einen anderen Wikinger, egal ob eigener oder fremder Clan. Es wird halt friedfertig miteinander geplündert. Für die Platzierung erhalten wir als Belohnung die aufgedruckte Ressource und unter bestimmten Bedingungen können wir auch angrenzende Burgen, Türme oder Häuser mitnehmen.
Die Plättchen müssen wir dann auf unserem eigenen Spieplan einpuzzeln, hier liegen bereits zu Beginn drei Auftragsplättchen aus, die um sich herum bestimmte Ressourcen liegen haben wollen um später zu Punkten.
Zusätzlich liegen weitere Aufträge als Auslage auf, pro Runde kann ich mir hiervon einen nehmen und auf dem eigenen Plan ebenfalls einpuzzeln, auch hier müssen wieder bestimmte Ressourcen anliegen, um den Auftrag zu erfüllen
Nachdem alle Spielenden ihren 13. Wikinger platziert haben, geht es ans Siegpunkte zählen.
Dabei geben die gepuzzelten Ressourcen unterschiedliche Basispunkte. Schafe bringen 1 Punkt, Burgen satte 4 Punkte. Die erfolgreichen Aufträge bringen entweder direkte Siegpunkte oder erhöhen die Siegpunkte für eine Ressourcenart, so dass Schafe plötzlich nicht mehr 1 Punkt, sondern 2 oder sogar 3 Punkte wert sind. Nicht erfüllte Aufträge bringen satte 5 Minuspunkte. Wer am meisten Siegpunkte hat, gewinnt Neuland
Brettspiel Regeln
Spielregeln (ext. Link zu Game Factory)
Neuland ist ein Plättchenlegespiel auf Familienniveau, dass ein schöne puzzelige Aufgabe stellt.
Dabei jedem Spielenden mehrere Optionen offen hält, wie er in seiner Partie punkten möchte.
Mit punkteträchtigen Ressourcen oder mit Aufträgen, die die eher einfachen Ressourcen höher werten. Die Anzahl der Möglichkeiten ist dabei sicherlich nicht unerschöpflich und hat auch seine Grenzen, macht aber deshalb auch in der kurzen Spieldauer viel Spaß und wenig Kopfschmerzen.
Auf dem Hauptspielplan kommt es dann auch schon einmal zur Interaktion mit den Mitspielenden, gerade weil diese mit ihren gesetzten Wikingern mal Chancen eröffnen oder wegnehmen. Belohnt wird man im Spiel aber immer, da es immer eine Ressource abzustauben gibt, die am Ende auf jeden Fall Punkte bringt. Auf dem eigenen Tableau darf man sich solitär mit der Puzzleaufgabe beschäftigen, damit sind Interaktion und für sich spielen in einem schönen Miteinander im Spiel vorhanden.
Dabei sind es gerade einige wenige Fragen, die ich mir selbst jede Runde stellen kann – Nehme ich noch einen Auftrag? Habe ich noch genug Wikinger, um die anderen Aufträge zu erfüllen, Wohin lege ich die Ressource damit sie ggf. für einen weitere Auftrag nutzbar ist?
Das alles macht Neuland zu einem runden Familienspiel, dass in meinen Runden auch bei den Expertenspielenden sehr gut angekommen ist.
- Schöne Puzzleaufgabe
- Schnell gespielt
- Immer belohnend
- Wikingerthema – Hatten wir schon viel zu oft
- Abstraktes Spiel, dessen Thema nicht spürbar ist
- Im xten Spiel wird es repetitiv
Plättchen legen und Aufträge erfüllen geht für einen netten Abend aus meiner Sicht immer. In einem Spiel aus dem Jahr 2020, die Rede ist von Calico, war die Puzzleaufgabe sehr ähnlich gehalten, nur deutlich komplexer um die Punkte nach Hause zu bringen. Damals hatte ich regelmäßig Kopfschmerzen nach dem Spiel, dass macht Neuland deutlich besser. Die Felder auf dem eigenen Tableau werden sich bis zum Ende nicht vollständig gefühlt haben, damit ist immer eine Möglichkeit zum Ausweichen gegeben. Da alle Plättchen punkten, gibt es auch keinen echten Frust und die Interaktion auf dem Hauptfeld bietet oft viele Möglichkeiten, um seinen Wikinger zu platzieren und damit die richtige Ressource sich zu besorgen.
Schlussendlich ist Neuland ein sehr rundes und unterhaltsames Familienspiel, dass in seiner Kurzweiligkeit sehr überzeugen kann, auch wenn es tatsächlich kein spielerisches Neuland erobert.