Bunt geht es in Mandala Stones zu. Zwei verschiedene Muster und vier Farben wollen sinnvoll gesammelt und in der richtigen Reihenfolge gewertet werden.
Mit einem Mandala hat es zwar nicht viel zu tun, dennoch muss man viel Ruhe und Übersicht walten lassen, um das Spiel für sich zu entscheiden. Selbst wird man durch das Spiel nicht unbedingt ruhiger 😉
SPIELBESCHREIBUNG
96 Farbsteine (vier Farben und zwei Muster) werden im beiliegenden Beutel gut gemischt und in zufälligen 4er-Stapeln auf die Felder des Spielplans gelegt. Dazu werden vier hölzerne Sammler (je Muster zwei) auf die Startfelder gesetzt. Jeder Spielende bekommt neben seinem Sammelboard noch zwei Auftragskarten.
Reihum kann sich der aktive Spielende nun für Sammeln oder Werten entscheiden.
Sammeln
Der aktive Spielende versetzt den Sammler auf ein freies Feld und entscheidet sich die, um den Sammler liegenden Spielsteine des gleichen Musters einzusammeln. Befindet sich neben diesen Steinen ein weiterer Sammler, so darf der Stein nicht genommen werden. Zudem muss sich der Spielende für einen Startstein entscheiden und den Rest im Uhrzeigersinn aufeinanderstapeln.
Der Turm wird dann auf eines der fünf Felder auf dem eigenen Sammelboard abgelegt. Dieses muss natürlich frei sein.
Werten
Ist keins der Ablagefelder mehr frei muss eine Wertung durchgeführt werden. Dieses kann aber auch passieren, wenn noch Felder frei sind.
Bei der Wertung gibt es zwei Optionen:
- Kopfstein-Wertung: Der Spielende entfernt von den Ablagefeldern beliebig viele oben liegende (Kopf-)Steine (Max. fünf). Pro Stein gibt es einen Punkt.
- Farbwertung: Voraussetzung: es müssen mindestens zwei Kopfsteine dieselbe Farbe besitzen. Dann nimmt der Spielende die Steine von links nach rechts auf und führt die den Feldern zugeordneten Wertungen durch.
- Anzahl der unterschiedlich hohen Stapel auf den Ablagefeldern. Maximal fünf Punkte, wenn z.B. ein freies Einsetzfeld und jeweils einen 1er, 2er, 3er und 4er-Stapel vorhanden ist.
- Punkte entsprechend Lage auf den Ablagefeldern.
- Anzahl verschiedener Farben im Stapel. Maximal fünf Punkte, da es pro Farbe einen Punkt plus einen weiteren gibt.
Die gewerteten Kopfsteine werden anschließend auf ein Mandala-Tableau abgelegt. Dabei gibt es dort weitere Bonusfelder mit ein oder zwei Punkten. Erreichen die Kopfsteine das Endfeld für die entsprechende Spieleranzahl, so wird die Runde noch zu Ende gespielt. Dann wird zu den während des Spiels erzielten Punkte, noch die Siegpunkte einer Wertungskarte hinzuaddiert.
AUTOR: Philip Glowacz ■ GRAFIKER: Zbigniew Umgelter
VERLAG: Board & Dice | Kobold ■ ERSCHEINUNGSJAHR: 2021
2-4 Spieler
ab 10 Jahren
ca. 30 Minuten
Spielregeln (ext. Link zu Kobold)
SPIELGEFÜHL
Mandala Stones erinnert ein wenig an Azul, ohne an dessen Eleganz heranzukommen.
Damit möchte ich das Spiel nicht schlecht machen, aber vielleicht legt das meine Latte der Erwartungen auch recht/zu hoch.
Das Spiel kommt mit seinen bunten Steinen sehr harmlos daher. Ist es aber nicht, da man seine Züge gut durchdenken muss.
Das Spiel selbst verändert sich mit der Teilnehmerzahl. Ist es bei zwei Spielern ein Duell auf Augenhöhe, so verringert sich der eigene Einfluss mit zunehmender Spieleranzahl. Gleichzeitig steigt die persönliche Downtime, da man zwischen seinen beiden Zügen, das Überlegen der Mitspieler mitberücksichtigen muss. Mit vier Mitspielern wird das Spiel dann eher taktischer und langwieriger. Kein Spiel, was ich mit Grüblern spielen möchte.
Dabei ist das eigene Vorankommen auch vom Spielvermögen der Mitspieler abhängig. Sehen diese bestimmten Konstellationen nicht, so können mitunter schöne Kombinationen entstehen, die man abräumen kann. Davon kann man selbst profitieren oder auch darunter leiden.
Bei der Auswahl muss man schon einige Züge im Voraus von der Wertung herdenken. Welche Steinkombinationen bringen mir den besten Ertrag und in welcher Reihenfolge soll ich diese Werten, um auch bei späteren Runden zu profitieren. Dabei kann mitunter auch eine Kopfsteinwertung eine bessere Wertung ein, zwei Runden später vorbereiten. Timing bzgl. Wertung und Steinsammeln ist somit sehr wichtig.
Das Material kann bis auf die Spielerboards mit dem von Azul mithalten. Die Steine liegen angenehm in der Hand und auch die zentralen Boards sind sehr wertig. Allein die Spielerboards sind leider sehr dünn und fallen vom restlichen Material ab.
Die Aufgabenkarten hätte es meiner Meinung nicht unbedingt gebraucht. Gingen die Partien alle doch sehr knapp gegeneinander aus, waren diese häufig das Zünglein an der Waage. Dabei gehörte hier auch eine Portion Glück dazu, die Aufgaben zu erfüllen und fühlte sich nicht immer gut an.
Das Alter von zehn Jahren halte ich für angemessen.
Zusammenfassung
Zu zweit jederzeit gerne, zu viert eher etwas schwächer. Mandala Stones kann nicht die sehr großen Fußstapfen von Azul ausfüllen, aber ist zu zweit nur knapp dahinter und hat mir als abstraktes Spiel gut gefallen.
Es ist deutlich fordernder als der erste Blick wahrnehmen lässt.
- Sehr schönes wertiges Material (bis…)
- wenig, schnell zu verstehende Regeln
- herausfordernd, da man einiges im Voraus bedenken muss, um das Optimum aus seinen Steinen herauszuholen.
- … auf die Playerboards. Warum die gegenüber dem anderen Material so abfallen, verstehe ich nicht.
- Die beiden Aufgabenkarten sind alles nicht immer einfach zu erfüllen. Zudem wäre mehr Auswahl hilfreich.
- Das Glückselement und Spielvermögen der Mitspieler können schon mal spielentscheidend sein.
Aus meiner Spielerperspektive: Auch wenn Mandala Stones als Familienspiel gilt, sollte man es – wenn man es nicht komplett aus dem Bauch herausspielt – zwischen Familien- und Kennerspiel einsortieren.
Durch das vorausschauende Planen gerade im Spiel zu zweit, ist Mandala Stones sehr strategisch. Fällt aber aufgrund der Züge der Mitspieler und der Downtime im Spiel zu viert ab. Wer diese Art von Spielen mag, ist bei dem Spiel definitiv richtig aufgehoben.